Alphabets Smart-Home-Tochter Nest nimmt Geräte der Reihe Revolv Mitte Mai aus dem Betrieb. Das hat es bereits im Februar angekündigt, was aber weithin unbemerkt blieb. Ein Protestbrief des Kunden Arlo Gilbert bei Medium hat jetzt die Aufmerksamkeit darauf fokussiert. Gilbert schreibt: „Morgen wird mein Haus nicht mehr funktionieren“ – und übertreibt dabei nur leicht. Zugleich haben weitere wichtige Manager Nest verlassen.
Nest hatte die Smart-Home-Hubs von Revolv mit dem Unternehmen selbst im Oktober 2014 zugekauft. Das Aus der Reihe wurde auf der Revolv-Website gemeldet und dürfte eine vergleichsweise kleine Zahl Early Adopter betreffen. Angesichts eines Kaufpreises von rund 300 Dollar für einen solchen Hub tun sich aber grundsätzliche Fragen zur Lebenszeit von Smart-Home-Produkten auf.
„Die Revolv-App wird sich nicht nicht öffnen und der Hub nicht funktionieren“, heißt es in einer kurzen FAQ auf der Revolv-Website über die Abschaltung am 15. Mai. Zum Zeitpunkt der Übernahme von Revolv hatte Nest bereits informiert, das Produkt werde auslaufen – mit einem so abrupten Ende rechneten aber wohl nur wenige.
Update 6. April: In Reaktion auf Medienberichte ist Nest auf die „kleine Gruppe“ der Käufer von Revolv zugegangen und hat mit ihnen über „mögliche Lösungen einschließlich einer Ausgleichszahlung“ gesprochen. Das sagte das Unternehmen The Verge.
Die Übernahme von Revolv diente dem Aufbau des Kompatibilitätsprogramms „Works with Nest“. Aus dem Temperaturregler und Rauchmelder von Nest entstand so ein Smart-Home-Ökosystem – und das ursprüngliche Produkt wurde überflüssig, wie Nest mitteilt: „Revolv war ein großartiger erster Schritt aufs Connected Home zu, aber wir glauben, dass Works with Nest eine bessere Lösung ist und ordnen diesem Programm unsere Ressourcen zu.“ Revolv müsse daher geschlossen werden.
Upgrade statt Neukauf: SSD steigert die Produktivität
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Dass Nests Entwicklung in einer Krise steckt, wurde zuletzt deutlich erkennbar. Der zuständige Manager Tony Fadell versuchte, dem gegen seinen Willen zugekauften Dropcam einen Teil der Schuld für ausbleibende Umsätze zu geben – was dessen Gründer Greg Duffy zurückwies. Neben Duffy selbst haben Berichten zufolge etwa 50 von 100 ehemaligen Dropcam-Angestellten das Unternehmen verlassen. Offiziell teilte Fadell nur mit, von 1000 Nest-Angestellten seien im letzten Jahr etwa 70 ausgeschieden.
Am Wochenende berichtete Recode ergänzend, Hardware-Leiter Shige Honjo und der in leitender Funktion in der Entwicklung beschäftigte Scott Mullins würden das Unternehmen im Mai verlassen. Beide berichteten an Vizepräsident Matt Rogers, der das Alltagsgeschäft der Alphabet-Tochter leitet.
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1 Kommentar zu Alphabet-Tochter Nest deaktiviert ihre alten Hubs
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Und das ist der Grund warum ich für Hausautomatisierung keinen Anbieter mit Cloud haben möchte. Hat der keinen Bock mehr oder wird verkauft oder geht Pleite, dann ist Pumpe.
Bei nem Philips Bluray Player für 60€ kann ich da noch n Auge zudrücken, aber nicht bei Haustechnik, die mal schnell 1000€ und mehr kostet und dann womöglich die Heizung oder das Türschloss nicht mehr geht.