Micron hat sein SSD-Portfolio um die für Server konzipierten Modellreihen 7100 und 9100 erweitert. Erstere ist in den Formfaktoren M.2 und U.2 mit Kapazitäten von bis zu 1,92 TByte erhältlich. Letztere bietet der Hersteller ebenfalls im U.2-Format oder als HHHL-Steckkarte (half-height, half-length) mit Kapazitäten von maximal 3,2 TByte an.
Statt über eine 6-GBit/s-SATA- oder SAS-Schnittstelle erfolgt die Anbindung der neuen SSDs via PCI Express 3.0, was in Kombination mit Non-Volatile Memory Express (NVMe) eine deutlich höhere Leistung ermöglicht. Dies gilt nicht nur für die sequenziellen Transferraten, sondern auch für die Ein-/Ausgabebefehle pro Sekunde (IOPS-Performance).
So erreichen die 7100-SSDs laut Datenblatt Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 2500 MByte/s beim Lesen und höchstens 900 MByte/s beim Schreiben. Das gilt für die U.2-Versionen. Die M.2-Modelle unterstützen eine Schreibrate von bis zu 600 MByte/s. Die maximale Performance beim zufälligen Verarbeiten von 4-KByte-Datenblöcken ist für sie mit 220.000 IOPS beim Lesen und 10.000 bis 33.000 IOPS beim Schreiben angegeben. Die U.2-Varianten schaffen höchstens 235.000 respektive 40.000 IOPS.
Die Vertreter der 9100-Reihe kommen unabhängig vom Formfaktor auf sequenzielle Lese- und Schreibraten von bis zu 3000 MByte/s beziehungsweise 2000 MByte/s. Das mit 800 GByte kleinste Modell erreicht 2100 MByte/s beim Lesen und 650 MByte/s beim Schreiben. Seine Performance beträgt 540.000 IOPS im Lese- und 55.000 IOPS im Schreibmodus. Die größeren Ausführungen sind mit maximal 750.000 respektive 300.000 IOPS nochmals deutlich leistungsfähiger.
Die Latenzzeiten beim Lesen und Schreiben spezifiziert Micron für die 7100-Serie mit 110 respektive 40 Mikrosekunden. Bei der 9100-Reihe betragen sie 120 beziehungsweise 30 Mikrosekunden.
Die typische Leistungsaufnahme der 7100-SSDs reicht bei den M.2-Versionen von 5 bis 7 Watt und bei den U.2-Varianten von 6 bis 9 Watt. Maximal genehmigen sich die Flashlaufwerke 8,25 respektive 12,5 Watt. Im Ruhezustand sinkt der Stromverbrauch auf 3,7 Watt.
Im Vergleich dazu benötigen die Mitglieder der 9100-Familie deutlich mehr Energie. Begnügt sich das 800-GByte-Modell im Schnitt noch mit 6 bis 16 Watt, sind es bei den beiden größten Ausführungen (2,4 und 3,2 TByte) zwischen 7 und 27 Watt. Für den Ruhezustand gibt Micron einen Verbrauch von 7 Watt an.
Aufgrund der geringen Latenzen und des niedrigen Stromverbrauchs eignet sich die 7100-Reihe vor allem für Big-Data-, hyperkonvergente, Open-Compute- und Virtualisierungsumgebungen. Die 9100-Serie zielt hingegen auf Anwendungen wie Content Delivery, Datenbankmanagement und High-Performance Computing ab. Laut Hersteller arbeitet ein einzelnes 9100-Laufwerk rund 25-mal schneller als ein Verbund aus 24 Festplatten mit je 15.000 U./min.
Beide Produktlinien werden in einer Pro- und einer Max-Version angeboten, die jeweils auf leseintensive oder gemischte Workloads zugeschnitten sind. Alle Laufwerke bieten Schutz vor plötzlichen Stromausfällen (Power-Loss Protection). Die von Micron entwickelten XPERT-Funktionen (eXtended Performance and Enhanced Reliability Technology) sollen zudem für eine hohe Zuverlässigkeit und Performance sowie eine lange Lebensdauer sorgen.
Mit den neuen Server-SSDs tritt Micron unter anderem in Konkurrenz zu Intel und Samsung. Diese bieten mit den Reihen SSD 750 beziehungsweise SSD 950 Pro ähnlich leistungsfähige Laufwerke mit PCIe-Schnittstelle und NVMe an.
Upgrade statt Neukauf: SSD steigert die Produktivität
Im Vergleich zu Festplatten glänzen SSDs mit einer höheren Leistung, geringerem Energieverbrauch und weniger Hitzeentwicklung. Die längere Lebensdauer unterstreicht Samsung zudem mit einer 10-jährigen Garantie für seine 850PRO-Serie.
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