Qnap hat das zur CeBIT vorgestellte Netzwerkspeichermodell NASbook TBS-453A auf den Markt gebracht. Dem Hersteller zufolge handelt es sich um das weltweit erste zu M.2-SSDs kompatible NAS. In das 2,5 mal 23 mal 16,5 Zentimeter große und 760 Gramm schwere Gehäuse passen maximal vier jeweils bis zu 240 GByte große Solid State Drives im M.2-Steckkartenformat. Angebunden werden sie über eine 6-GBit/s-SATA-Schnittstelle.
Qnap richtet sich mit der Neuvorstellung sowohl an Privatanwender als auch an Mitarbeiter kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU). Durch sein kompaktes Gehäuse soll sich das portable NASbook TBS-453A vorwiegend für kleine Büros eignen. Wie der Hersteller betont, verfügt das Gerät trotz seiner Kompaktheit über vollwertige NAS-Funktionen mit klassischer RAID-Sicherungsoption.
Im Inneren des Netzwerkspeichers arbeitet Intels Celeron-N3150-Prozessor mit vier Kernen und einem Basistakt von 1,6 GHz, der sich bei rechenintensiven Aufgaben auf bis zu 2,08 GHz erhöht. Die CPU integriert außerdem ein AES-NI-Modul zur hardwarebeschleunigten 256-Bit-Verschlüsselung der zu übertragenden Daten. Diese werden dann mit einem Durchsatz von maximal 109 MByte/s transferiert. Für eine unverschlüsselte Verbindung beläuft sich die Datenrate laut Hersteller auf bis zu 112 MByte/s.
Qnap bietet das M.2-SSD-NAS in Ausführungen mit 4 und 8 GByte DDR3L-RAM an. Sowohl der Arbeitsspeicher als auch die verbauten SSDs sollen zwecks einfacher Installation und Aufrüstung leicht zugänglich sein. Das mit dem NAS mitgelieferte Netzteil unterstützt nach Angaben des Herstellers einen Gleichspannungseingangsbereich zwischen 10 und 20 Volt, wodurch das Gerät zu verschiedenen Stromquellen kompatibel sein soll.
An Schnittstellen besitzt das NASbook TBS-453A neben einem eingebauten SD-Kartenleser unter anderem vier USB-3.0-Ports sowie einen USB-2.0-Anschluss. Auch zwei HDMI-Ausgänge sind vorhanden, welche wiederum H.264-komprimierte 4K-Videodarstellung und –transkodierung unterstützen. Ebenfalls verbaut sind zwei Gigabit-Ethernet-Ports sowie drei Gigabit-LAN-Switch-Anschlüsse, sodass das NAS auch als Netzwerk-Switch fungieren und Netzwerkzugriff für mehrere Nutzer parallel bereitstellen kann. Hierzu werden Netzwerk-Switch- und Private-Switch-Modi unterstützt, mit deren Hilfe sich unkompliziert flexible Netzwerkumgebungen für die Zusammenarbeit in Arbeitsgruppen erstellen lassen sollen.
Für die Nutzung verschiedener Audioapplikationen verfügt das NASbook TBS-453A über zwei 3,5-Millimeter-Mikrofonanschlüsse (nur dynamische Mikrofone), einen Line-Ausgang und einen integrierten Lautsprecher. Das Gerät kann zudem mit einem Fernseher oder A/V-Empfänger verbunden werden, um die darauf vorhandenen Multimediaanwendungen zu nutzen.
Werden mithilfe der QvPC-Technologie Tastatur, Maus sowie ein HDMI-kompatibler Bildschirm angeschlossen, lässt sich das NAS zur Unterstützung von Open-Source-Softwareentwicklung und zur Ausführung von Linux-Apps über die Linux Station einsetzen. Mit Qsirch steht auch eine Volltextsuchmaschine bereit. Der QTS Storage Manager dient als webbasiertes Backup-Tool, mit dem sich bis zu 1024 Snapshots für Volumes respektive LUNs in einem NAS erstellen lassen.
Einen hybriden Ansatz für Virtualisierungsapplikationen macht Qnap mit seiner Virtualization Station verfügbar. Diese ermöglicht die Ausführung mehrerer virtueller Maschinen auf Basis von Windows, Linux, Unix oder Android. Die Anwendung Container Station integriert ergänzend die Virtualisierungstechnologien LXC und Docker.
Außer einem Netzteil ist im Lieferumfang des NASbook TBS-453A noch eine Fernbedienung enthalten. Optional können Anwender die Speicherkapazität von maximal 960 GByte durch den Erwerb von Erweiterungsgehäusen vergrößern. Zur Auswahl stehen das UX-800P mit acht Schächten sowie das UX-500P mit fünf Schächten. In der Ausführung mit 4 GByte RAM (TBS-453A-4G) beginnen die Preise für das NASbook TBS-453A bei 399 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer. Für die Variante mit 8 GByte Arbeitsspeicher (TBS-453A-8G) verlangt Qnap Nettopreise ab 499 Euro. Die Netzwerkspeicher sind mit oder ohne vorinstallierte M.2-SSDs lieferbar.
Interview mit Samsungs SSD-Spezialist Marcel Binder
Im Interview mit ZDNet erläutert Marcel Binder, Technical Product Manager Marketing bei Samsung, die Vorteile durch den Einsatz von SSDs. Dabei geht er auch auf aktuelle Schnittstellen, Speicherdichten sowie Samsung V-NAND-Technik ein.
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