Carl Icahn stößt alle Apple-Aktien ab

Als Hauptgrund nennt der Großinvestor die Einstellung der chinesischen Regierung zu Apple, die dessen dortige Geschäfte negativ beeinflussen könnten. Im vergangenen Quartal war der Umsatz in der Region um 26 Prozent eingebrochen. Nach eigener Aussage hat Icahn mit Apple rund 2 Milliarden Dollar verdient.

Großinvestor Carl Icahn hat alle seine Apple-Aktien verkauft, nachdem der Kurs nach Bekanntgabe der jüngsten Quartalszahlen eingebrochen war. „Wir halten keine Anteile mehr an Apple“, sagte Icahn dem US-Fernsehsender CNBC, fügte aber hinzu, dass Apple ein „großartiges Unternehmen“ sei und CEO Tim Cook „fantastische Arbeit leistet“.

Icahn besaß etwas weniger als ein Prozent der im Umlauf befindlichen Apple-Aktien. Ihr Kurs war am gestrigen Handelstag nochmals um über 3 Prozent auf 94,83 Dollar gefallen, nachdem er bereits am Mittwoch um mehr als 6 Prozent abgesackt war. Dennoch hat Icahn mit Apple nach eigenen Angaben rund 2 Milliarden Dollar verdient. Den aktuellen Kurs bezeichnete er als „weiterhin günstig“.

Carl Icahn hat nach den jüngsten Kursverlusten alle Apple-Anteile verkauft (Screenshot: ZDNet.de).Carl Icahn hat nach den jüngsten Kursverlusten alle Apple-Anteile verkauft (Screenshot: ZDNet.de).

Als Hauptgrund für seinen Ausstieg nannte der Großinvestor Chinas Verhältnis zu Apple. „Man muss sich etwas Sorgen machen – und vielleicht auch etwas mehr – hinsichtlich Chinas Einstellung“, sagte Icahn. Chinas Regierung könne „sich einmischen und es Apple sehr schwierig machen, dort zu verkaufen.“ Er sei aber bereit, wieder in Apple zu investieren, wenn China „sich grundsätzlich beruhigt“ habe.

Apple hatte im zweiten Fiskalquartal 2016 erstmals seit 13 Jahren kein Umsatzwachstum erzielt. Seine Einnahmen schrumpften im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13 Prozent auf 50,56 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn nach GAAP brach sogar um 23 Prozent auf 10,5 Milliarden Dollar oder 1,90 Dollar je Aktie ein. Damit verpasste Apple die Erwartungen von Analysten. Seine iPhone-Verkäufe waren erstmals seit dessen Einführung rückläufig und schrumpften im Jahresvergleich von 61,2 auf 51,2 Millionen.

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Schwach entwickelte sich vor allem die Region Greater China, zu der das chinesische Festland, Taiwan und Hongkong zählen. Dort brach der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 26 Prozent auf 12,49 Milliarden Dollar ein. Zuvor hatte Apple in der Region konstantes Wachstum erzielt.

Dennoch erklärte CEO Tim Cook gegenüber CNBC: „Wir sind mit China zufrieden.“ Apples Finanzchef Luca Maestri ergänzte: „Wir bleiben sehr zuversichtlich hinsichtlich der langfristigen Entwicklung des chinesischen Marktes, und wir werden dort weiterhin auf lange Sicht investieren.“

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Icahn merkte im Gespräch mit CNBC auch an, er habe Tim Cook telefonisch über den Verkauf seiner Anteile informiert. Der Investor hatte sie 2013 sowie 2014 erworben und die Beteiligung zuvor als „no-brainer“, also als Selbstläufer, bezeichnet.

Vergangenen Mai hatte Icahn noch erklärt, er erwarte, dass die Apple-Aktie auf bis zu 240 Dollar steigen werde. Damals lag ihr Kurs bei rund 130 Dollar. Und erst im September sagte Icahn gegenüber CNBC, er denke darüber nach, weitere Apple-Anteile zu kaufen, weil sie ihm als günstig erschienen.

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Themenseiten: Apple, Quartalszahlen, iPhone

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12 Kommentare zu Carl Icahn stößt alle Apple-Aktien ab

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  • Am 20. Mai 2016 um 16:53 von Mac-Harry

    Vor seinem Apple-Invest kannte keine „Sau“ Carl Icahn. Warren Buffet dagegen, Bill Gates alter Freund dagegen ist bekannt wie ein bunter Hund und spannend ist doch, was so ein „Nobody“ Carlchen und ein Buffet so im Vergleich treiben. Buffet hat immer langfristige Investments im Auge und hat in der Vergangenheit bewiesen, wie sich das rechnet. Nur klug, dass er ordentlich mal in Apple investiert hat. Carls Strategie dagegen ist ein echtes Zick-Zack. So gesehen ist er sich treu. Letztes Jahr ruft er über 200 US$ für Apple aus und dieses Jahr verscherbelt er alles. Kein Wunder, denn der hat Apple mit seiner Strategie nicht wirklich verstanden. Warren offenbar schon.

    • Am 20. Mai 2016 um 17:26 von PeerH

      Hehehe, und sogar der zukünftige President of the US and A, Mr. Donald Trump, hat wohl viele Apple Aktien. Trotzdem er sie doch so gerne abstrafen und zur Produktion in Heimatland verdonnern will. @Mac-Harry: der Kauf von Apple Aktien durch Buffets Unternehmen wurde nicht von ihm entschieden, das haben seine zwei Nachfolger in Spe entschieden – aber er wird das wohl vermutlich abgenickt haben. Und ja: als Investor ist sein Unternehmen mehr an längerfristigen Anlagen interessiert, denn an kurzfristigen Erfolgen.

      PS: wenn man sich die letzten veröffentlichten Papiere von Icahn anschaut, so hat sich der Verdacht, dass er wegen großem Cash Bedarf verkauft hat, bestätigt – seine übrigen Investitionen in Ölgeschäfte wiesen ziemlich große Verluste aus, und er könnte mit den Gewinnen aus den Apple Aktien diese ausgeglichen haben – möglicherweise steuerlich günstig gegengerechnet.

      Einfach bi seiner Anlagefirma nachschauen, die Bilanzen frei zugängig.

    • Am 20. Mai 2016 um 18:20 von Judas Ischias

      So, so. „Keine Sau kannte vor dem Invest bei Apple Carl Icahn.“
      Also MIR ist der Typ mindestens seit der Daimler-Chrysler-Fusion bekannt.;)
      Und Apple hat halt im Moment außer dem tränenlastigen Gesülze von Cook nichts anzubieten. http://www.tabtech.de/alles-uber-apple-ipad-ipad-2-ios-und-zubehor/apple-ceo-zum-iphone-7-innovationen-ohne-die-man-nicht-leben-kann
      Wenn der Boss einer Firma nur noch solche Phrasen von sich gibt, dann ist es doch kein Wunder, dass die Anleger sich von den Aktien trennen.
      Schließlich kauft man Aktien nicht nach dem was in der Vergangenheit passiert ist, sondern was in der Zukunft passieren wird.
      Und da sieht es bei Apple überhaupt nicht gut aus.
      Und Warren Buffet hat übrigens mal vom Kauf der Apple-Aktie abgeraten, weil sie so unsicher ist. Und deshalb bezweifle ich das etwas, dass Warren Buffet das abgenickt hat.
      Und dass auch ein Buffet nicht immer ein „glückliches Händchen“
      mit seinen langfristigen Anlagen hatte, sieht man am Beispiel HTC.
      Und nur weil PeerH hier seine Vermutung von einem anderen Artikel wiederholt, wird dieser nicht mehr richtig.

      • Am 20. Mai 2016 um 19:18 von PeerH

        Lies doch selber: First Quarter Results 2016 bei Icahn

        http://www.ielp.com/releasedetail.cfm?ReleaseID=969384

        „Icahn Enterprises L.P. (NASDAQ:IEP) is reporting first quarter 2016 revenues of $3.1 billion and net loss attributable to Icahn Enterprises was $837 million, or a loss of $6.21 per depositary unit.“

        Wenn man sich die Zahlen so ansieht, stellt sich die Frage, wie das wohl ohne das abstoßen der Apple Aktien aussehen würde.

        Siehe Tabelle „Three Months Ended March 31“

        2016 2015
        Consolidated Adjusted EBITDA: (Unaudited)
        Net loss $ (1,609 ) $ 422

        Der Wert in Klammern bedeutet Verlust, für den Fall, dass Dir das nicht bekannt ist.

        Und Icahn hat nach eigener Aussage 2 Mrd USD Gewinn mit den Apple Aktien erzielt.

        Also … denk mal schaaarf nach? ;-)

        • Am 21. Mai 2016 um 22:17 von Judas Ischias

          Was hat das jetzt mit meinem Kommentar zu tun?
          Mir war Icahn schon vorher bekannt.
          Apple hat außer dem tränenlastigen Gesülze von Cook nichts in der Pipeline.
          Warren Buffet hat schon mal vom Kauf von Apple-Aktien abgeraten und beim Kauf der HTC-Aktien kein „glückliches Händchen“ gehabt.
          Jetzt verstanden, dass Deine Ablenkungsversuche diesmal nicht geklappt haben? ;)

          • Am 23. Mai 2016 um 0:59 von PeerH

            Na, das zeigt nur, dass Du keine Ahnung hast, worum es geht – wenn Du nicht mal eine Geschäftsbilanz von Icahns Unternehmen verstehen kannst. Dann solltest Du aber auch bezüglich Deiner Meinung über Investoren vorsichtiger auftreten. Sonst kommt nur wieder der selbe inhaltsleere Unsinn heraus.

  • Am 2. Mai 2016 um 11:14 von ckOne

    @PeerH
    Das ist die Firma, persönlich hat er noch ca. 18 Milliarden, also aus Geldnot hat er es nicht getan. Und alle Firmen haben Schulden, komischerweise auch bei extrem großen Barreserven in anderen Ländern. Ich sage jetzt nicht wen ich meine xD

    • Am 2. Mai 2016 um 16:48 von PeerH

      @ckOne: schon klar, wen Du meinst – aber Apple hat 220 Mrd USD Cash und dabei etwa 50 Mrd Verbindlichkeiten, die sie für Aktienausschüttungen und Aktienrückkäufe aufgenommen haben. Bei dem historisch niedrigen Zinssatz ist das kein Problem.
      Zu Icahn: klar hat er noch selber Geld, aber wer sagt Dir, dass er das einfach Cash auf dem Konto zu liegen hat? Oder dass er mit seinen anderen Invests nicht gerade im Minus ist, und die Realisierung dieses Minus seinem Ruf als ‚erfolgreicher Macher‘ geschadet hätte? Bei Apple mit 2 Mrd Dollar Plus rauszugehen, klingt doch ‚positiver‘?
      Findest Du es nicht komisch, dass er sich ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, an dem seine Ölgeschäfte platzen, Kasse macht? Hätte er die vor sechs Monaten gemacht, hätte er 4 Mrd Plus gemacht. Ein schlechteres Timing geht nur dann, wenn der Kurs weiter fällt, und ob das passiert, muss man abwarten. Seit er aber verkauft hat, ging es zunächst schön aufwärts.
      Erfahren werden wir es wohl nicht, aber auffällig ist die zeitliche Nähe dann doch.

      • Am 4. Mai 2016 um 0:38 von Judas Ischias

        @PeerH macht sich mal wieder die Welt, wie sie ihm gefällt.
        Soll man lachen oder weinen über solch einen großen Schmarrn, den Du hier versuchst zu verbreiten?
        Finanzen 100: Jahrestief 80,21 Euro, aktuell 82,72 Euro.
        Schau doch nur mal den Kurs von einem Monat an.
        Wo ging es denn da zunächst schön aufwärts?
        Fast 74 Milliarden US-Dollar verbrannt!!!
        8 Handelstage in Folge in den Miesen!!!

        • Am 4. Mai 2016 um 9:27 von PeerH

          Erstens: US Unternehmen immer nur in USD anschauen
          Zweitens: mitte Februar bis Mitte April – und er hat laut eigener Aussage Mitte Februar den Großteil abgestoßen
          http://www.finanzen.net/aktien/Apple-Aktie
          Drittens: Apple hat nichts ‚verbrannt‘, weil Apple ab dem Verkauf seiner Aktien diese nicht mehr besitzt – und das sind theoretische Buchgewinne/-verluste die erst bei einem Verkauf/Kauf aller Aktien realisiert würden. Diese Zahlen sind für einfältige Anleger gedacht, um sie zu beeindrucken.
          Viertens: bevor man über Börsengeschehen postet, informiert man sich. Dein übliches Problem.

  • Am 29. April 2016 um 12:11 von PeerH

    Kleine Anregung über Icahns Motivation – er könnte schlicht Cash benötigt haben, weil er sich im Winter mit dem Ölpreis verspekuliert hat. ;-)

    http://money.cnn.com/2016/02/22/investing/carl-icahn-oil-cash-crunch/index.html

    Mit 13.2 Milliarden Belastung im Hintergrund, ist man wenig gewillt zu lange in Apple zu investieren – da nimmt er lieber dir 2 Milliarden Gewinn, um seine Schulden zu mildern.

    Und wer gibt so etwas schon als Grund an, dann doch lieber über China sinieren.

    • Am 30. April 2016 um 0:32 von Judas Ischias

      Das war ja klar, dass Du Dir wieder mal was für Deine Sichtweise passendes aussuchst.
      Kleine Anregung. Der Sachverstand von Icahn, seine Gelder aus einem sinkenden Schiff abzuziehen.;)

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