Microsoft hat weitere Erweiterungen für seinen Browser Edge freigegeben. Teilnehmern des Windows Insider Program stehen im Windows Store ab sofort die Werbeblocker Adblock und Adblock Plus zur Verfügung. Sie sind allerdings nur für das aktuelle Build 14332 erhältlich.
Nach der Installation einer der beiden Erweiterungen muss Edge neu gestartet werden. Adblock Plus fordert seine Nutzer zudem auf, die Erweiterung zu aktivieren. Anschließend informiert ein Button in der Adresszeile über die Zahl der für die aktuelle Website blockierten Anzeigen. Ein Klick auf den Button öffnet ein webbasiertes Interface, das weitere Einstellungsmöglichkeiten bietet.
Darüber hinaus bieten beide Erweiterungen einen ähnlichen Funktionsumfang wie die Versionen für Chrome und Firefox. Nutzer, die nicht am Windows Insider Program teilnehmen, können voraussichtlich erst ab Sommer, wenn das Anniversary Update (Codename Redstone) ausgerollt worden ist, die Erweiterungen unter Edge nutzen.
Die ersten Erweiterungen für Edge hatte Microsoft im März zusammen mit Build 14291 verfügbar gemacht. Anfänglich wurden sie nur auf einer speziellen Website angeboten – inzwischen verteilt sie Microsoft auch über den Windows Store.
Zwischenzeitlich war sogar spekuliert worden, Microsoft plane, einen nativen Adblocker in Edge zu integrieren – einen Weg, den beispielsweise Opera geht. Auslöser war eine auf der Entwicklerkonferenz Build gezeigt Folie, die „Adblocking-Funktionen“ für Edge versprach. Sie bezog sich Microsoft zufolge aber nur auf die Verfügbarkeit von Erweiterungen von Drittanbietern.
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Der Einsatz von Adblockern ist umstritten. Einer im August 2015 veröffentlichten Studie zufolge entgingen der Werbebranche im vergangenen Jahr Einnahmen in Höhe von 22 Milliarden Dollar, weil rund ein Drittel der Nutzer Adblocker einsetzt. Gerade hat aber das Landgericht München in der vergangenen Woche eine Klage des Süddeutschen Verlags, Herausgeber der Süddeutschen Zeitung, gegen die Kölner Softwarefirma Eyeo abgewiesen. Eyeo habe nicht wie vom Kläger behauptet in einen „impliziten Vertrag zwischen Verlag und Leser“ eingegriffen. Das Gericht schloss sich vielmehr der Einschätzung von Eyeo an, wonach ein Adblocker dem Recht auf informationelle Selbstbestimmung unterliegt und vor einer Verfolgung durch Werbetreibende schützt.
Adblock Plus und Adblock gelten als die beliebtesten Werbeblocker weltweit. Adblock wurde nach Angaben seines Anbieters BetaFish bereits mehr als 200 Millionen Mal heruntergeladen. Eyeo, Herausgeber von Adblock Plus, spricht indes von mehr als 50 Millionen Nutzern.
[mit Material von Ed Bott, ZDNet.com]
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