Dropbox eröffnet erste deutsche Niederlassung in Hamburg

Von dort aus werden künftig die rund 30 Millionen Nutzer in der DACH-Region betreut, zu denen auch etwa 4000 Unternehmen zählen sollen. Ab dem dritten Quartal speichert Dropbox Daten europäischer Kunden auf Wunsch in einem AWS-Rechenzentrum in Frankfurt am Main.

Der Speicherdienst Dropbox wird am heutigen Montag seine erste Niederlassung in Deutschland eröffnen. Das Büro in Hamburg soll sich künftig um die rund 30 Millionen Nutzer in Deutschland, Österreich und der Schweiz kümmern, wie Dropbox-Deutschlandchef Oliver Blüher der Nachrichtenagentur DPA sagte. Zu den zahlenden Kunden in der DACH-Region zählten aktuell etwa 4000 Unternehmen.

Dropbox-Logo (Bild: Dropbox)Weltweit hat Dropbox laut Blüher, der früher unter anderem beim Walldorfer Softwarehaus SAP beschäftigt war, rund 500 Millionen Nutzer. 40 Prozent davon entfielen auf die Region EMEA, also Europa, den Nahen Osten und Afrika. Besonders beliebt sei Dropbox in Belgien, den Niederlanden und Luxemburg, wo knapp die Hälfte der Internetnutzer auch Dropbox-Kunden seien. Die Benluxstaaten bedient das Unternehmen seit Kurzem von Amsterdam aus, wo es ebenfalls eine neue Niederlassung eröffnet hat.

Um seine Position im Enterprise-Segment zu stärken, will Dropbox Daten europäischer Kunden demnächst auf Wunsch in Deutschland speichern. Es nutzt dazu allerdings keine eigenen Rechenzentren, sondern die Dienste von Amazon Web Services (AWS). So sollen vom dritten Quartal an die Daten europäischer Unternehmen in einem AWS-Rechenzentrum in Franktfurt am Main vorgehalten werden. Ob dort auch Daten von Privatnutzern abgelegt werden, werde aktuell noch geprüft.

Mit Privacy Shield gibt es inzwischen einen Nachfolger des im Oktober 2015 vom EuGH gekippten Safe-Harbor-Abkommens, das den Austausch von Daten zwischen der EU und den USA regelte. Sein Inhalt ist allerdings immer noch nicht im Detail bekannt. Damit ist für Kunden weiterhin unklar, wie ihre in den USA gehosteten Daten vor Zugriffen durch US-Behörden geschützt sind.

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Die Cloud forciert Innovationen

Ohne Cloud-Technologie sähe der Alltag heute ganz anders aus. Dropbox, Facebook, Google und Musikdienste gäbe es nicht. Erst Cloud-Technologien haben diese Services ermöglicht und treiben heute Innovationen schneller denn je voran.

Daher verlegen sich immer mehr Cloudspeicheranbieter darauf, die Daten ihrer Kunden in Rechenzentren außerhalb der USA vorzuhalten. Aufgrund der strengen Datenschutzgesetze ist Deutschland dabei ein bevorzugter Standort. So kündigte etwa Microsoft im November an, seine Clouddienste Azure, Office 365 und Dynamics CRM Online ab der zweiten Jahreshälfte 2016 aus deutschen Rechnezentren anzubieten. Es kooperiert dazu mit T-Systems, das zugleich als Datentreuhänder den Schutz der Kundendaten und den Zugriff darauf verantwortet. Zudem überwacht die Telekom-Tochter die Hardware, auf der die Kundendaten in den beiden Rechenzentren in Magdeburg und Frankfurt am Main gespeichert sind. Diese sind wiederum über ein privates, vom Internet getrenntes Telekom-Netz angebunden und unterliegen dem deutschen Bundesdatenschutzgesetz. Damit ist gewährleistet, dass Microsoft keinen Zugriff auf die Daten hat und damit auch Aufforderungen von Behörden nicht nachkommen kann. Für die Verschlüsselung und Absicherung des Datenverkehrs zwischen Kundenanwendungen und Cloud-Servern sorgt D-Trust, die Zertifizierungsstelle der Bundesdruckerei.

Dropbox arbeitet hierzulande in Sachen Sicherheit mit dem Augsburger Anbieter Boxcryptor zusammen. Mit dessen Anwendung können Kunden ihre Daten verschlüsseln, ehe sie sie in die Cloud hochladen.

Bisher unterhielt Dropbox in Europa bereits Niederlassungen in Dublin, London und Paris. Die Mitarbeiter in Hamburg sollen sich nicht nur um die Kundenbetreuung, sondern auch um Vertrieb und Partnerschaften kümmern.

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Themenseiten: Cloud-Computing, Dropbox, Storage

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