Vivaldi Technologies hat gemäß seines sechswöchigen Updatezyklus Version 1.2 seines alternativen Browsers Vivaldi veröffentlicht. Als wichtigste Neuerungen liefert sie frei konfigurierbare Mausgesten und neue Tab-Funktionen. Hinzu kommen zusätzliche Tastaturkürzel und einige Grafikverbesserungen.
Neue Mausgesten lassen sich im Einstellungsmenü unter dem Punkt „Maus“ definieren. Dazu müssen Nutzer nur einen damit zu verknüpfenden Befehl auswählen und dann mit dem Mauszeiger das gewünschte Muster im Kasten neben der Gestenzuordnungsbox zeichnen. Nach einem abschließenden Klick auf die Schaltfläche „Speichern“ kann die neue Geste sofort genutzt werden.
Die erweiterten Tab-Seiteneinstellungen erlauben es neuerdings, eine beliebige Website als Startpunkt für einen neuen Tab auszuwählen. Mehrere ausgewählte Tabs lassen sich nun auch per Tastatur-Kurzbefehl schließen. Die Tabauswahl passt zudem automatisch das Kontextmenü an, sodass jeder Befehl auf eine ganze Gruppe von Tabs angewendet werden kann.
Für jeden Tab lässt sich darüber hinaus eine eigene Zoomstufe festlegen. Das verhindert, dass beim Öffnen mehrerer Seiten einer Website in verschiedenen Tabs alle vergrößert dargestellt werden. Zugleich erlaubt es, die voreingestellte Zoomstufe eines Tabs beim Aufruf anderer Websites beizubehalten. Die Auswahl reicht ab sofort von 20 bis 500 Prozent der Originalgröße.
Tastaturkürzel werden jetzt auch im Adressfeld unterstützt. Alt+Enter öffnet beispielsweise die gerade eingegeben URL in einem neuen Tab. Die Kombination Alt+Shift+Enter bewirkt das gleiche, aber im Hintergrund.
Zu den grafischen Verbesserungen zählen eine neue Animation für die Schaltfläche „Lesezeichen hinzufügen“, aktualisierte Baumicons und ein neues Standard-Dokument-Favicon. Mit Katalan steigt die Zahl der unterstützten Sprachen auf 52. Eine vollständige Übersicht der neuen Funktionen findet sich im offiziellen Changelog.
Vivaldi will weniger mit den Marktführern Google Chrome, Mozilla Firefox und Microsoft Internet Explorer konkurrieren, sondern vielmehr enttäuschte Nutzer des in den letzten Jahren deutlich vereinfachten Opera-Browsers ansprechen. Das vom ehemaligen Opera-CEO Jon von Tetzchner gegründete Start-up verfolgt das Ziel, möglichst viele Tools und Anpassungsmöglichkeiten zu integrieren.
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Im Gespräch mit ZDNet.com erklärte von Tetzchner im Mai, dass man einen E-Mail-Client in den Chromium-basierten Browser integrieren wolle. Dieses Feature hatte Opera vor einigen Jahren aus seinem Browser gestrichen.
„Wir sind auf einer Mission, den am umfangreichsten anpassbaren Webbrowser zu schaffen, denn ein Browser der sich an Dich anpasst, ist der beste Browser für Dich“, sagte von Tetzchner. „Optionen bereitzustellen heißt nicht, irgendwelches unnötiges Zeug hinzuzufügen, sondern dem Nutzer Wahlmöglichkeiten und die Kontrolle zurückzugeben. Deshalb kann man eigene Mausgesten definieren, Tastaturkürzel bearbeiten und generell seinen eigenen Browser konfigurieren, der so funktioniert, wie man es möchte.“
[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]
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