Mit Verizon und dem Investor TPG haben mindestens zwei Firmen beschlossen, in zweiter Runde für das Internetgeschäft von Yahoo zu bieten. Das berichtet das Wall Street Journal. Verizon soll die Liste seiner Kapitalgeber um die Bank of America erweitert haben und nun insgesamt rund 3 Milliarden Dollar Kaufpreis vorschlagen.
Diese Summe liegt am unteren Ende der von Analysten erwarteten Gebote. Das Unternehmen sagt derzeit für 2016 einen Umsatz zwischen 3,4 und 3,6 Milliarden Dollar ohne die so genannten Traffic Acquisition Costs vorher, was einen Rückgang von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeuten würde. Mitte Mai hieß es, etliche Interessenten hätten ihre Gebote nach einem Einblick in Yahoos Buchführung reduziert.
Verizon soll an Yahoos Immobilien nicht interessiert sein, ebenso wenig wie an seinen Patenten. Diese beiden nicht zum Kerngeschäft gehörenden Bereiche könnten zusätzlich über eine Milliarde bringen, heißt es.
Verizon hatte von Anfang an als Favorit in dem Auktionsverfahren gegolten. Es ist vor allem an über eine Milliarde Usern interessiert, die Yahoo immer noch jeden Monat zählt. Es könnte sie mit dem Publikum der eigenen Marke AOL und deren Sites zu einem für Werbetreibende noch attraktiveren Netzwerk verbinden. Verizon hatte AOL 2015 für 4,4 Milliarden geschluckt. AOL-Chef Tim Armstrong würde mutmaßlich auch die Führung über Yahoo übernehmen und seine frühere Google-Kollegin Marissa Mayer ablösen.
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Yahoo nimmt Gebote der zweiten Runde bis Montag kommender Woche entgegen. Mindestens eine weitere Auktionsrunde wird erwartet, bevor es möglicherweise zu einem Vertragsabschluss kommt – oder auch nicht. Ob andere Bieter der ersten Runde, etwa eine Investorengruppe um Bain Capital, Vista Equity Partners und den früheren Yahoo-CEO Ross Levinsohn, auch in der zweiten Runde aktiv wurden, ist nicht bekannt.
Im Dezember 2015 hatte Yahoo die Auslagerung seiner Beteiligung am chinesischen E-Commerce-Konzern Alibaba gestoppt. Um den Investor Starboard Value zu beruhigen, stockte Yahoo zudem sein Board of Directors im März um zwei Manager auf, die Erfahrungen mit Firmenverkäufen haben. Ende März war berichtet worden, Starboard wolle die Kontrolle über den Verwaltungsrat von Yahoo übernehmen. Es verspreche sich Vorteile von einem Verkauf des Unternehmens, das wertvolle Anteile an Alibaba und Yahoo Japan hält. Mit der Aufnahme von vier Starboard-Vertretern ins Yahoo-Direktorium kam es Ende April zu einer einvernehmlichen Lösung.
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