Im Internet ist ein über 200-seitiges Dossier über den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump aufgetaucht. Es scheint von der Demokratischen Partei zu stammen und für den Präsidentschaftswahlkampf bestimmt zu sein, wurde also möglicherweise von russischen Hackern dem Democratic National Committee gestohlen.
Metadaten weisen auf den Warren Flood, einen Strategen der Demokraten, als Autor hin. Die vorliegende Version stammt demnach vom Dezember 2015. Es wurde Gawker von einem User zugespielt, der sich „Guccifer 2.0“ nannte – nach einem derzeit in Haft sitzenden rumänischen Hacker, der 2013 in Konten diverser US-Politiker einbrach.
Trump wird in dem Dokument als „schlechter Geschäftsmann“ und „oberster Frauenfeind“ bezeichnet. Ganze Kapitel sind seinen „Lügen“, seiner Waffenpolitik und seiner Leugnung des Klimawandels gewidmet. Daraus leiten die Demokraten für den anstehenden Wahlkampf eine Argumentationsstrategie mit sieben Hauptargumenten ab.
„Guccifer 2.0“ zufolge handelt es sich beim „Donald Trump Report“ (so der Titel) nur um eines von vielen tausend Dokumenten, die ihm vorliegen. Die rund 100 GByte an Daten enthielten Finanzberichte, Spenderlisten, Wahlprogramme, Aktionspläne oder auch persönliche E-Mails. DNC-Geschäftsführerin Debbie Wasserman Schultz habe gelogen, als sie der Presse sagte, es seien keine Finanzdaten kompromittiert worden, betonte der Hacker laut Gawker. Auch lägen ihm geheime Dokumente von Außenministerin Hillary Clinton vor.
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Die Demokraten haben Crowdstrike mit der Aufklärung und Bereinigung seines Netzes beauftragt. Dem Unternehmen zufolge waren es gleich zwei russische Gruppen, die die Systeme angriffen. Es hat sie „Cozy Bear“ und „Fancy Bear“ getauft. Möglicherweise arbeiten sie für unterschiedliche Flügel der russischen Regierung.
Während Cozy Bear sich im Sommer 2015 im Netz der Demokraten einnistete, stieß Fancy Bear erst im April hinzu. Und während Cozy Bear auf Kommunikation abzielte, interessierte sich Fancy Bear speziell für die Faktensammlung über Donald Trump, die für den kommenden Wahlkampf angelegt wurde. Beide arbeiteten unabhängig voneinander und tarnten sich gegen Erkennung, CrowdStrike konnte ihre Aktivitäten aber als untypisches Verhalten identifizieren.
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