Google baut seinen Browser Chrome für Android mit neuen Features für Virtual Reality aus. Die Idee dahinter ist offenbar, das ganze Web in VR surfbar zu machen und nicht nur diejenigen Sites, die speziell dafür vorbereitet wurden. In der Praxis läuft das darauf hinaus, dass Nutzer ein VR-Headset nicht mehr abnehmen müssen, wenn sie von einer WebVR-Site zu einer anderen Site wechseln.
Die jüngsten Builds von Chrome Beta und Chrome Dev für Android enthalten Neuerungen in dieser Richtung, wie RoadToVR zuerst auffiel. Die Betaversion bringt eine WebVR-Einstellung mit, die die Kompatibilität von VR-Headsets mit Websites verbessert, die mit WebVR-Standards entwickelt wurden. WebVR ist eine noch experimentelle JavaScript-API, die im Browser Zugang zu Virtual-Reality-Headsets wie Oculus Rift oder Googles VR-Brillengestell Cardboard gibt, das seit Mai auch in Deutschland erhältlich ist.
Die Chrome-Entwicklerversion für Android enthält jetzt eine „VR Shell“-Einstellung. Diese soll laut Googles Chromium-Evangelisten François Beaufort „eine Browser-Shell für VR“ aktivieren und „Nutzern erlauben, mit Cardboard oder für Daydream vorbereiteten Geräten im Web zu surfen“. Die neuen Optionen sind über die Eingabe von „chrome://flags“ in der Adressleiste zugänglich. Chrome gibt dabei wie üblich die Warnung aus, dass diese experimentellen Funktionen gefährlich sein und etwa zu Abstürzen führen können. Die VR Shell scheint zudem noch nicht den vollen Funktionsumfang zu bieten.
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„Das Web ist weiter geworden“, erklärte Googles WebVR-Entwickler Josh Carpenter zu den neuen Features. Google spielte eine aktive Rolle bei der Entwicklung des WebVR-Standards, der von Chrome, Firefox sowie einem Webbrowser für Samsungs VR-Headset Gear VR unterstützt wird. Schon Anfang dieses Jahres sprachen erste Nightly-Builds von Firefox mithilfe von WebVR Oculus Rift an, damit seine Nutzer 3D-Umgebungen im Browser mittels einer Virtual-Reality-Brille erkunden können. Diese registriert die Kopfbewegungen des Trägers und ermöglicht ihm so, sich in der computergenerierten 3D-Welt umzusehen. Schon zuvor hatte Samsung seinen spezialisierten Browser Internet for Gear VR bereitgestellt, der gewöhnliches HTML5-Video wie auch Streaming von 3D- und 360-Grad-Video unterstützt.
Google arbeitet derzeit auch an Chrome-Unterstützung für Headsets wie Oculus Rift und HTC Vive auf dem Desktop. Auf seiner Entwicklerkonferenz I/O enthüllte es außerdem die mobile Virtual-Reality-Plattform Daydream. Dieses neue VR-Angebot geht deutlich über Cardboard hinaus und wurde laut Google offen und abgestimmt auf Android entwickelt. Daydream soll kompatible Smartphones, ein Headset, einen Controller und eine Reihe über den Play Store zu beziehende Apps umfassen.
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