Apple erneut in China verklagt

Es geht um die Übertragungsrechte für einen chinesischen Propagandafilm. Eine im App Store erhältliche Video-App soll diese Rechte verletzen. Die zuständige staatliche Behörde verlangt eine Entschädigung von umgerechnet rund 9460 Euro.

Apple muss sich in China mit einem weiteren Rechtsstreit auseinandersetzen. Kläger ist das Movie Satellite Channel Program Production Centre, das zur staatlichen Behörde für Presse, Rundfunk, Film und Fernsehen (SARFT) gehört. Es besitzt angeblich die alleinigen Rechte für die Online-Verbreitung eines chinesischen Propagandafilms aus dem Jahr 1994, der auch über eine im App Store erhältlich App angeboten wird.

Apple (Bild: Apple)Der fragliche Film „Xuebo Dixiao“ beschäftigt sich mit dem Kampf der chinesischen Armee gegen japanische Soldaten Anfang der dreißiger Jahre in Nordchina, wie die Associated Press berichtet. Die Klage richtet sich auch gegen Heyi Information and Technology, Herausgeber der Video-App Youku HD, die es Nutzern erlaubt, den Film anzuschauen.

Die staatliche Produktionsfirma wirft beiden Unternehmen vor, durch die unerlaubte Verbreitung des Streifens einen „erheblichen finanziellen Schaden“ verursacht zu haben. Sie sollen die Verbreitung des Films sofort einstellen und eine Entschädigung in Höhe von 50.000 Yuan zuzüglich Anwalts- und Gerichtkosten in Höhe von 20.158 Yuan zahlen – was umgerechnet etwa 9460 Euro entspricht.

Es ist nicht das erst Mal, dass die SARFT gegen Apple vorgeht. Im April musste der iPhone-Hersteller seine Stores für Bücher und Filme schließen – nur sechs Monate, nachdem er sie für chinesische Nutzer geöffnet hatte. Im Mai verlor Apple zudem die Exklusivrechte an der Marke „iPhone“. Seitdem darf der Lederwarenhersteller Xintong Tiandi seine Produkte ebenfalls als „iPhones“ verkaufen.

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Für Aufsehen sorgte zuletzt auch eine Patentklage eines chinesischen Smartphone-Anbieters. Er wirft Apple vor, für das iPhone 6 das Design seiner Produkte kopiert zu haben. Ein Gericht verhängte daraufhin ein Verkaufsverbot für den Großraum Peking, das aufgrund einer Beschwerde von Apple allerdings vorübergehend ausgesetzt wurde. Recherchen des Wall Street Journal zufolge ist das Unternehmen jedoch insolvent. Weder an den registrierten Adressen noch telefonisch waren Vertreter des Unternehmens erreichbar. Sein Anwalt kündigte trotzdem an, den Kampf gegen Apple fortzusetzen und die Klage möglicherweise sogar auf iPhone 6S und 6S Plus auszuweiten.

China ist nicht nur der weltgrößte Smartphonemarkt, es ist auch einer der wichtigsten Märkte für Apple. In seinem zweiten Fiskalquartal setzte Apple 12,5 Milliarden Dollar in China um – rund eine Milliarde mehr als in Europa. Allerdings brachen die Einnahmen dort auch stärker ein als in jeder anderen Region weltweit.

[mit Material von Daniel Van Boom, News.com]

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4 Kommentare zu Apple erneut in China verklagt

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  • Am 5. Juli 2016 um 18:12 von DoN

    Zwei Ansichten dazu:
    1.) Was geht es Apple an, welche Filme eine Appanbieter als Content zur Verfügung stellt? Er hat die Verpflichtung keine Verbotenen Inhalte zur Verfügung zu stellen, macht er es trotzdem (weil der Film evtl. in China verboten ist?) fliegt er halt aus dem Store, is aber kein Grund auf Apple los zu gehen.
    2.) Apple kontrolliert und verdient an allem was über die Apps an Umsatz generiert wird, daher ist natürlich auch Apple in der Verantwortung. Die können sich nicht einfach die Rosinen rauspicken und nur absahnen ohne Verantwortung zu übernehmen.

    Sucht euch was aus. Beide Ansichten sind vertretbar, jede so richtig und falsch wie die Andere.

    • Am 5. Juli 2016 um 21:58 von PeerH

      Kannst Du das mal bitte mit einem Link belegen?
      „2.) Apple kontrolliert und verdient an allem was über die Apps an Umsatz generiert wird, daher ist natürlich auch Apple in der Verantwortung.“
      Ich denke, Du irrst, denn das ist nicht der Fall. Du kannst mich gerne eines Besseren belehren. Ein oder zwei Beispiele würden schon genügen.
      Danke

      • Am 6. Juli 2016 um 16:22 von Judas Ischias

        @PeerH,
        kannst Du das mal mit einem Link belegen, dass das NICHT so ist?
        Denn dass Du denkst, dass DoN sich irrt, ist ja nun wirklich keine gescheite Aussage und Beweis.
        Ein oder zwei Beispiele wären schon OK.

  • Am 5. Juli 2016 um 15:40 von Judas Ischias

    Ha ha ha. Zwar könnte Apple diesen Betrag wirklich aus der Portokasse bezahlen, aber witzig, jetzt zwar nicht für Apple, sind doch die ganzen Fälle und Begründungen.;)
    Denn das sind in letzter Zeit ganz schön viele lästige Nadelstiche, mit denen Apple sich rumschlagen muss.
    Aber irgendwie kann ich ein klitzekleines bisschen Häme auch nicht unterdrücken, dass es Apple auch mal so erwischt, denn in den letzten Jahren hat es Apple mit anderen Leuten und Firmen genauso getrieben. Besonders dieser erbärmliche Fall mit dem Apfel-Cafe.
    Na ja, gleicht sich halt alles im Leben irgendwann wieder aus. :-D

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