Zahlreiche Vertreter von US-IT-Firmen haben den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump in einem offenen Brief scharf kritisiert. Sie werfen ihm vor, mit seinen politischen Ansichten der Branche die Grundlagen für Innovationen und Wachstum zu entziehen. Zu den 145 Unterzeichnern gehören unter anderem Slack-CEO Stewart Butterfield, der Internetpionier Vint Cerf, Flickr-Mitgründerin Catrina Fake, Qualcomm-Chairman Paul Jacobs, Bitly-CEO Mark Josephson, Tumblr-Gründer David Karp, Vinod Koshla, Gründer von Sun Microsystems, Box-CEO Aaron Levie sowie aktuelle und ehemalige Manager von Facebook, Youtube, Tinder, Reddit, eBay, Google und Twitter.
Trump schüre Wut, Bigotterie, die Angst vor neuen Ideen, neuen Menschen und einem schwachen Amerika. „Wir haben Donald Trump zugehört und sind zu dem Schluss gekommen: Trump wäre ein Desaster für den Fortschritt“, heißt es in dem Brief.
Konkret lehnen die Unterzeichner Trumps Vorschläge ab, Teile des Internets aus Sicherheitsgründen zu schließen und die Einwanderung einzuschränken. Ersteres zeige Trumps Ignoranz gegenüber modernen Technologien. „Er hat den Hang, Medien, die ihn kritisieren, mit Sanktionen zu drohen.“ Einwanderer wiederum seien eine Stärke Amerikas. Tatsächlich seien 40 Prozent der Fortune-500-Unternehmen von Immigranten oder ihren Kindern gegründet worden.
Trump soll aber auch mit seiner Missachtung der rechtlichen und politischen Institutionen die Attraktivität des Standorts Amerika gefährden. „Er riskiert eine Reduzierung der Exporte und eine Abschwächung des Arbeitsmarkts“, lautet ein weiterer Vorwurf der Unterzeichner.
„Wir stellen uns gegen Trumps spaltende Kandidatur und fordern einen Kandidaten, der für die Ideale steht, die Amerikas Technikbranche aufgebaut haben: Meinungsfreiheit, Offenheit gegenüber Neuankömmlingen, Chancengleichheit, öffentliche Investitionen in Forschung und Infrastruktur und Respekt für die Rolle des Gesetzes.“
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Der Brief, der die persönliche Meinung der Unterzeichner wiedergeben soll und nicht die Position der Unternehmen, für die sie arbeiten, enthält keinen Hinweis auf die demokratische Kandidatin Hillary Clinton oder einen anderen Bewerber. Traditionell stehen große Teile des Silicon Valley hinter den Demokraten – 2012 gingen 83 Prozent der Wahlkampfspenden der Mitarbeiter von IT-Firmen an Barack Obama.
Aber auch die Republikaner haben Unterstützer im Großraum San Francisco. Dazu zählt unter anderem Oracle-Gründer Larry Ellison, der den Wahlkampf des Trump-Kontrahenten Marco Rubio mit 4 Millionen Dollar unterstützte. Ein weiteres Beispiel ist Peter Thiel. Er investierte 2 Millionen Dollar in den Wahlkampf der ehemaligen HP-Chefin Carly Fiorina, bevor er sich schließlich auf die Seite von Donald Trump stellte.
[mit Material von Stephanie Condon, ZDNet.com]
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Neueste Kommentare
1 Kommentar zu Silicon Valley hält nichts von Donald Trump
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Die werten Unterzeichner sollten sich’mal fragen, wieso das Silicon Valley in den USA und nicht in Lateinamerika, z.B. Brasilien, entstanden ist!