Fahrdienstvermittler Uber investiert 500 Millionen Dollar in den Aufbau eines Kartendiensts, um seine Abhängigkeit von Google zu reduzieren. Das berichtet die Financial Times unter Berufung auf Quellen. Uber selbst nennt in einem Blogbeitrag zum Thema keine Zahlen, Manager Brian McClendon bestätigt dort aber: „Korrekte Karten sind das Herzstück unseres Dienstes und das Rückgrat unseres Geschäfts.“
Laut der Wirtschaftszeitung sammelt Uber derzeit in den USA sowie in Mexiko mit Fahrzeugen Straßendaten und Bildmaterial. Andere Länder sollen folgen. Die Karten sollen auch Ubers Forschungen zu autonomem Fahren am Standort Pittsburgh zugutekommen. Ein selbstlenkendes Fahrzeug profitiert davon, wenn es nicht nur weiß, wo eine Straße entlangführt, sondern etwa auch ihre Breite oder die Zahl der Fahrspuren kennt. Das Material lässt sich dann in Echtzeit mit den aktuellen Sensorwerten korrelieren.
In ähnlicher Weise könnte Uber die Algorithmen seines Mitfahrdiensts optimieren und beispielsweise leichter geeignete Orte für die Aufnahme eines Passagiers ermitteln. Bisher setzt Uber hochgradig auf Google Maps auf. Google war auch einer seiner ersten Investoren.
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Ubers Kartenchef McClendon selbst kam 2015 von Google. Er schreibt: „Tatsächlich könnte Uber nicht existieren, wenn nicht zuerst interaktive Kartendienste geschaffen worden wären. Ein Jahrzehnt lang habe ich selbst als Leiter von Google Maps dazu beigetragen. Heute sorge ich als Leiter von Ubers Kartensparte dafür, dass wir sichere, zuverlässige Fahrten vermitteln können – egal wo Sie sind. Dazu verwendet Uber eine Mischung von Kartentechniken (darunter unsere eigene), auf denen unseren Apps aufsetzen.“
Uber zählte auch zu den Interessenten von Nokias früherer Kartensparte Here. Und im März 2015 hatte es den Kartendienst deCarta übernommen.
Ende Juni hatte Uber eine Technik vorgestellt, um seine Fahrer zu überwachen und etwa herauszufinden, ob sich sich etwa an Geschwindigkeitsbegrenzungen halten, abrupt bremsen oder Kurven schneiden. Dies testet es in zunächst neun US-Städten. Die Maßnahme preist es als Hilfe für die Fahrer, den Grund für schlechte Bewertungen zu ermitteln.
[mit Material von Jake Smith, ZDNet.com]
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