Der chinesische Smartphonehersteller Xiaomi wird „in naher Zukunft“ Geräte auf dem US-Markt anbieten. Das sagte sein früher für Google tätiger Vizepräsident Hugo Barra gegenüber Bloomberg. Einen Termin oder Providerpartnerschaften nannte er nicht.
Xiaomi werde auf eine ähnliche Strategie setzen wie in Indien, erklärte Barra, und auf Marketing insbesondere in Sozialen Netzen setzen. Das könnte zeitlich beschränkte Blitzverkaufsaktionen einschließen, deren Termin sich über Social Media verbreitet.
„Die USA sind ein Markt, den wir definitiv im Auge haben“, sagte Barra im US-Fernsehen. „Wir werden mit Social Media einsteigen, mit den Kanälen, die uns in Kontakt mit der jungen Generation bringt, die sich für neue Technik begeistert. Wir werden dort definitiv einsteigen.“
Als Schritt Xiaomis in Richtung US-Markt hatte im Juni der Kauf von rund 1500 Microsoft-Patenten gegolten. Damit will sich der chinesische Konzern offenbar vor Klagen von Konkurrenten schützen. Fitnessbänder, Kopfhörer, eine Android-TV-Box und diverses Zubehör verkauft Xiaomi ohnehin schon in den Staaten, aber eben keine Smartphones – übrigens genauso wenig wie in Europa.
Offen ist unter anderem, ob Xiaomi in den USA wie in etwa Indien und Brasilien vor allem die eigene Website zum Verkauf nutzen wird. In den USA werden immer noch die meisten Smartphones über Netzbetreiber verkauft, auch wenn die Bedeutung dieses Subventionsmodells rückläufig ist.
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Xiaomi ist das größte nicht börsennotierte Unternehmen Chinas. Im Quartal bis Ende Juni waren seine Verkäufe im Heimatland gegenüber dem Vorjahr um 38 Prozent zurückgegangen, wie IDC meldete. Neben dem großen Widersacher Huawei gelang es den aufstrebenden Anbietern Oppo und Vivo, ihm Anteile abzunehmen.
Im US-Markt könnte Xiaomi mit Apple und Samsung rivalisieren wollen, hatte es doch kürzlich eine Neuausrichtung auf bessere und hochpreisige Smartphones angekündigt: Das chinesische Unternehmen will sich als Premium-Marke etablieren. Es reagiert nach eigenen Angaben auf Nachfragen seiner Kunden. Damit folgt Xiaomi dem Beispiel von Huawei.
[mit Material von Jake Smith, ZDNet.com]
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