Nutanix erweitert mit den Übernahmen von PernixData und Calm.io seine Angebote für Hyperkonvergente Systeme um Möglichkeiten zur Cloud-Automatisierung und eine DevOps-Automatisierungsplattform. Der Käufer hat sich zu finanziellen Details der beiden Transaktionen nicht weiter geäußert.
Dheeraj Pandey, CEO von Nutanix, begründet die Übernahmen damit, dass sein Unternehmen sich damit besser für den Wettbewerb mit Anbietern aus dem Umfeld Software-Defined-Datacenter aufstellen will.
Pandey hatte vor von wenigen Wochen im Rahmen einer Veranstaltung des Presseclubs München Automatisierung und Abstraktionslevel als immer wichtiger werdende Bausteine in einer modernen Infrastruktur hervorgehoben. Nutanix mach mit den Übernahmen in Bezug auf beide jetzt Fortschritte.
In seiner Präsentation hatte er den komplett integrierten Infrastruktur-Stack quasi schon als erledigt abgehakt. Zahlreiche Hersteller bieten ihn unter dem Schlagwort Hyperkonvergente Systeme bereits an. Nun gehe es darum, die darauf basierenden Enterprise-Clouds auf eine neue Plattform zu stellen. Neben dem automatisierten Betrieb gehören dazu die Abrechnung nach Verbrauch, ab Werk vorgesehenen Sicherheit und Nutzung offener Standards, um Anwendungen auch künftig da betreiben zu könne, wo man will, nicht wo man muss.
Pandey hatte trotz aller Begeisterung für die Public Cloud und deren zahlreiche Vorteile auch klar gemacht, dass auch langfristig der weitaus größte Anteil der Workloads in einer Private Cloud besser aufgehoben ist.
Er sieht dafür ganz einfache, technisch-organisatorische Gründe, während hierzulande diesbezüglich in erster Linie rechtliche und sicherheitstechnische Überlegungen angeführt werden. So seien vorhersagbare Workloads in einer Private Cloud besser und günstiger zu betreiben. Die Public Cloud lohne sich wirtschaftlich nur, wenn man auf deren ureigenste Eigenschaften auch tatsächlich angewiesen sei und davon profitiere, dass Ressourcen schnell hinzugebucht und auch schnell wieder abbestellt werden können.
Nutanix wird mit dem noch verhältnismäßig kleinen Unternehmen Calm.io seine Pläne weiterverfolgen, bei der Verwaltung der IT die Anwendungen in den Vordergrund zu rücken und die zugrunde liegende Infrastruktur nach und nach „unsichtbar“ und auch unwichtiger zu machen. „Unwichtiger“ bezieht sich dabei auf die Beachtung, die ihr Entwickler und Administratoren schenken müssen – leistungsfähig muss sie natürlich nach wie vor noch sein.
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Nutanix hat mit PernixData bereits gemeinsam, dass beide bei ihrem Ansatz darauf bedacht sind, Daten und Anwendungen nahe beieinander zu halten und letztendlich darauf hinarbeiten, traditionelle Speichersysteme, insbesondere SANs zu ersetzen. PernixData, das neben der Zentrale in San Jose und einem Büro in Indien bereits auch in mehreren europäischen Ländern vertreten ist, sammelt mit seinem „Architect“ genannten Hauptprodukt Daten von virtuellen Maschinen und Storage-Systemen. Diese werden dann genutzt, um einerseits durch die Zuordnung der Speicherressourcen für wichtige Workloads die Leistungsfähigkeit der zugehörigen Anwendungen sicherzustellen, andererseits aber auch dafür zu sorgen, dass teure Speicherressourcen nicht überprovisioniert werden.
Außerdem bietet es auch die Möglichkeit, Probleme mit virtuellen Maschinen zu entdecken und zu beheben. Schwerpunkt liegt hier auf VMware. PernixData ist nicht nur Technologiepartner von VMware, sondern wird im Wesentlichen auch von ehemaligen VMware-Managern geleitet: CEO Poojan Kumar, CTO Satyam Vaghani, Chief Technologist Frank Denneman waren zuvor langjährige Mitarbeiter in führenden Positionen bei VMware. Bala Narasimhan, Vice President, Products, war früher bei Oracle und HP und dort für Teile von Oracle RDBMS respektive HP-UX verantwortlich.
[mit Material von Peter Marwan, silicon.de]
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