LinkedIn hat zusätzliche Funktionen eingeführt, um Firmen mit offenen Stellen und arbeitsuchende beziehungsweise wechselwillige Nutzer zusammenzubringen. Neben überarbeiteten Karriereseiten für Firmen gibt es mit „Open Candidates“ für Angestellte die Möglichkeit, sich anderen Firmen gegenüber interessiert zu zeigen, ohne dass der aktuelle Arbeitgeber davon erführe.
Anwender müssen „Open Candidates“ lediglich aktivieren und einige Einstellungen festlegen, darunter zu für sie interessanten Personen und dem möglichen Wechseltermin. Diese Angaben bekommen LinkedIns Blog-Ankündigung zufolge nur ausgewiesene Personaler in anderen Firmen als der eigenen zu sehen, die über einen Standard-Unternehmenslizenz für LinkedIn verfügen.
Diese Funktion habe man entwickelt, weil „Jobsuche oft ineffizient ist“, wie LinkedIn-Manager Eric Owski gegenüber ZDNet.com erklärte. Personalsuchende stünden oft vor einem Meer an Kandidaten und wüssten nicht, wer überhaupt Interesse an einem Wechsel habe. Die Arbeitnehmer hingegen wünschten sich oft berufliche Veränderungen, ohne aber schon bereit zu sein, sich aktiv zu bewerben.
Die Funktion wurde in letzter Zeit auf breiter Basis getestet, wobei 50.000 Mitglieder täglich die Option aktivierten. Insgesamt zeigen sich heute rund 1 Million LinkedIn-Mitglieder auf diese Weise wechselwillig. Die Testversion bekamen nur Anwender in Australien, Großbritannien und Australien zu sehen, jetzt steht sie aber vor der weltweiten Einführung.
Über die neuen „Karriere“-Seiten für Firmen sagt Owski, sie seien „so konzipiert, dass sie Fachkräften einen personalisierten Rundgang durch das gesuchte Unternehmen bieten“, also Informationen enthalten, die Bewerber interessieren dürften. Neu ist insbesondere eine Möglichkeit, unterschiedliche Versionen der Tabs Jobs und Life zum Unternehmen anzulegen, etwa für Bewerber, die an unterschiedlichen Positionen interessiert sind.
Zusätzlich besteht nun die Möglichkeit für Angestellte einer Firma, deren Profil einen Kommentar hinzuzufügen. Owski zufolge wollen LinkedIn-Nutzer „unbedingt etwas von den Angestellten einer Firma hören, und zwar in deren eigenen Worten.“ Die Mitarbeiterseite soll zugleich einen Eindruck vermitteln, was für Menschen in der jeweiligen Firma arbeiten.
LinkedIn nennt rund 30 Firmen, die die neuen Angebote bereits nutzen, darunter Apple, GE und Uber. Die neuen Karriereseiten würden 175 Prozent mehr angesehen als die alten. Allerdings lenkt LinkedIn auch Nutzer, die von einer Stellenausschreibung aus auf eine Firma klicken, gezielt auf diese Tabs um.
LinkedIn steht vor einer Übernahme durch Microsoft für 26,2 Milliarden Dollar. Die Summe ergibt sich aus einem Gebot von 196 Dollar je Aktie in bar, was in etwa einem Aufschlag von 50 Prozent auf den letzten Schlusskurs entspricht. Die Boards beider Firmen haben der Übernahme zugestimmt. Sie soll bis Ende des Jahres abgeschlossen werden.
In der Folge sickerte durch, dass offenbar auch Google und Facebook sowie Salesforce an einem Kauf interessiert waren. Wie aus einer Börsenmeldung von LinkedIn hervorgeht, legten aber nur Microsoft und Salesforce ernsthafte Gebote vor. Letzteres soll sogar mehr als Microsoft geboten haben. Microsoft bekam dennoch den Vorzug, da es den gesamten Kaufpreis in bar zu zahlen bereit war.
[mit Material von Stephanie Condon, ZDNet.com]
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