Wikileaks hat erneut Dokumente zu laufenden Präsidentschaftswahlkampf in den USA veröffentlicht. Die am Freitagabend nach US-Ortszeit freigegebenen Dokumente sind laut der Site und nach allem Anschein E-Mails von John Podesta, einem der wichtigsten Berater der demokratischen Kandidatin Hillary Clinton. Sie enthalten Reden, die Clinton bei Firmen wie Goldman Sachs vor Wirtschaftsvertretern hielt.
Clinton und ihre Mitarbeiter verweigerten eine Aussage zur Echtheit der Dokumente, „die von Julian Assange gestohlen wurden.“ Freilich ist der Ausdruck „gestohlen“ bereits eine halbe Bestätigung. Die Personalisierung auf Julian Assange rührt daher, dass der Wikileaks-Gründer vor einer Woche weitere Publikationen mit Relevanz für die US-Wahlen am 8. November angekündigt hatte. Assange entzieht sich weiter in der ecuadorianischen Botschaft in London einer Verhaftung; es erscheint unwahrscheinlich, dass er persönlich von dort aus in US-Regierungssysteme eindringen konnte.
Laut den Unterlagen sagte Clinton vor Wirtschaftsvertretern beispielsweise: „Politik ist wie die Herstellung einer Wurst. Sie ist unappetitlich und war es immer, aber am Ende stehen wir meist da, wo wir hin müssen. Aber wenn jeder die gesamten Hintergrundgespräche mitbekommt, werden die Leute mindestens ein wenig nervös. Daher benötigt man eine öffentliche und eine private Position.“
Ein solches Bekenntnis zu Verlogenheit als politischem Prinzip und zu geheimen Absprachen mit Wirtschaftsunternehmen stünde einer Präsidentschaftskandidatin schlecht an. Clintons parteiinterner Widersacher Bernie Sanders hatte die Veröffentlichung der Mitschriften schon vor Monaten gefordert. Clinton reagierte im April mit der Aussage, sie werde sie vorlegen, wenn Sanders und auch der republikanische Kandidat Donald Trump ihre Steuererklärungen öffentlich machten.
Die Dokumente erschienen, während die US-Regierung fast zeitgleich der russischen Regierung Hackerangriffe und den Versuch der Manipulation des Präsidentschaftswahlkampfs vorwarf. Unter anderem war eine Materialsammlung der Demokraten über Donald Trump entwendet worden. Bei Wikileaks veröffentlichte Dokumente aus gleicher Quelle führten unter anderem zum Rücktritt der Parteivorsitzenden Debbie Wasserman Schultz.
Wikileaks feiert dieses Jahr zehnten Geburtstag. Wie Assange von London aus ankündigte, wird es daher auch in den nächsten neun Wochen jeweils brisante Geheimdokumente veröffentlichen. Assange zufolge werden sie Google betreffen, aber auch militärische Operationen, Waffenhandel und Massenüberwachung.
[mit Material von Edward Moyer, CNET.com]
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6 Kommentare zu Wikileaks veröffentlicht Reden von Hillary Clinton vor Wirtschaftsvertretern
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Die Hoffnung der Schwarzen war, dass es ihnen unter Obama besser gehen würde, nur ist es unter ihm für sie noch schlimmer geworden. Da hat auch nur das Geld regiert. Genau so wird es wird es auch unter Clinton sein. Es wird sich nichts fürs Volk ändern. Trump traue ich da mehr zu weil er sein Ding ohne Rücksicht auf Verluste durchzieht, sich von niemanden reinreden und auch nicht manipulieren lässt.
Da gibt es doch das Sprichwort :
Zeige du mir einen ehrlichen Politiker, dann zeige ich dir eine jungfräuliche Hure !
Das sagt alles aus, in der Politik wird gelogen und betrogen, Hauptsache man kriegt seinen Teil ab.
Wie bei uns auch, kann man doch nur das kleinere Übel wählen und das ist in meinen Augen die Clinton, aber ich muß mich Gottseidank nicht entscheiden ;-)
Wie tatsächlich? Das sagen andere die ganze Zeit. Und das ist wahrscheinlich auch so – über all, auch im Beruf, im Fußballverein, bei der Verwandschaft. Außerdem sollte man sehr genau beobachten, wer Herrn Assange zur Zeit ernährt und für seine Sicherheit garantiert. Als Historiker muss man das alles sehr quellenkritisch sehen. Das ist auch nur lanciert, meiner Meinung nach.Soll ich deshalb als Amerikaner jetzt Trump wählen?
Nein. Das nicht. Wichtig ist nur das Sie nicht Clinton wählen. yIbre Hände sind sehr blutig.
So, so.
Da wird doch tatsächlich der Rat gegeben, dass es wichtig ist, Clinton nicht zu wählen.
Wenn man den befolgt, passiert doch genau das, was GLYG gefragt hat.“Soll ich deshalb als Amerikaner jetzt Trump wählen?“
Also ist die Antwort:“Nein. Das nicht. Wichtig ist nur das Sie nicht Clinton wählen.“,nicht besonders logisch, oder?
Großartiger Zeitponkt. Ist das Wahrheitsfanatismus?