SAP hat die Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt. Der Strategiewandel scheint sich – wie schon in den vergangenen Perioden – für das Walldorfer Software-Unternehmen auszuzahlen. Trotz starken Umsatzwachstums geht der Gewinn leicht zurück, was auch an einem Abfindungsprogramm liegt, denn SAP baut teilweise Mitarbeiter ab.
Die Zahl der Angestellten im Unternehmen steigt jedoch insgesamt um 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 82.400. Das Betriebsergebnis gibt der Konzern mit 1,103 Milliarden Euro an. Das sind etwa neun Prozent weniger als vor einem Jahr. Der Gewinn nach Steuern sinkt um 19 Prozent auf 725 Millionen Euro, wofür das Unternehmen unter anderem aktienbasierte Gehaltsbestandteile verantwortlich macht.
Das Neugeschäft mit SaaS-Angeboten ist zwischen Juli und September um acht Prozent auf etwa 4,5 Milliarden Euro gewachsen. Cloud-Subskriptionen und –Supporterlöse steigen um 28 Prozent auf knapp 770 Millionen Euro. Neue Cloud-Bookings wachsen um 24 Prozent auf 265 Millionen Euro.
Die Summe der Erlöse aus CloudSubskriptionen und -Support sowie aus dem Softwaresupport stieg im dritten Quartal 2016 um 1 Prozentpunkt und erreichte einen Anteil von 64 Prozent am Gesamtumsatz. Das Geschäft mit traditionellen Softwarelizenzen und Support wächst um fünf Prozent auf 3,6 Milliarden.
Auch mit S/4HANA feiert SAP Erfolge. 400 neue Anwender konnte das Softwarehaus für die neue Unternehmenssoftware gewinnen. 40 Prozent davon sollen Neukunden sein. Auch die HANA Cloud Platform, über die Anwender schnell neue Geschäftsprozesse an die Kernlösungen anbinden können, scheint ebenfalls im Markt gut anzukommen. Allerdings nennt SAP hier keine Zahlen über Neukunden. Jedoch werde die Plattform häufig im Wachstumsmarkt IoT eingesetzt.
„Das SAP-Portfolio findet sehr großen Anklang bei Kunden. Unsere Ergebnisse liegen deshalb über den Erwartungen“, kommentiert SAP-Vorstandssprecher Bill McDermott. „Der mit SAP S/4HANA verbundene Innovationszyklus ist der schnellste in unserer Unternehmensgeschichte und trägt entscheidend zu den guten Ergebnissen aller SAP-Cloud-Lösungen bei. Wir sind ein Wachstumsunternehmen und heben zuversichtlich den Ausblick für das Gesamtjahr an.“
Für das Gesamtjahr hebt das Unternehmen die Prognose für Umsatz und Gewinn an. „Alle Kennzahlen zum Geschäftsausblick tendieren zum oberen Ende der jeweiligen Bandbreite vom Jahresanfang“, kommentiert Luka Mucic. Der Finanzvorstand der SAP SE geht aufgrund einer guten Auftragslage und der positiven Entwicklung der zurückliegenden Monaten von einem starken vierten Quartal aus, wobei das vierte Quartal üblicherweise eher umsatzstark ist.
So werden hier meist noch bestehende Budgets ausgeschöpft und es werden noch Investitionen getätigt. So hebt SAP die Prognose um etwa einen halben Prozentpunkt an. Die bereinigten Einnahmen sollen damit um um 6,5 bis 8,5 Prozent steigen. Den operativen Gewinn sieht SAP zwischen 6,5 bis 6,7 Milliarden Euro (Vorjahr: 6,35 Milliarden Euro).
[Mit Material von Martin Schindler, silicon.de]
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