Microsoft ist ab sofort Platinum-Mitglied der gemeinnützigen Linux Foundation. Das hat der Softwarekonzern auf seiner Entwicklerkonferenz Connect bekannt gegeben, die derzeit in New York stattfindet. Ziel ist es, die Zusammenarbeit mit der Open-Source-Community zu intensivieren.
Der frühere Microsoft-CEO Steve Ballmer hatte das Open-Source-Betriebssystem Linux 2001 noch als „Krebsgeschwür“ bezeichnet. Mutmaßliche Patentverletzungen durch Linux nimmt Microsoft zudem seit Jahren zum Anlass, um Anbieter von Android-Geräten zur Unterzeichnung von Patentabkommen zu bewegen. Eine 2011 getroffene Vereinbarung mit Samsung soll Microsoft 2013 rund eine Milliarde Dollar eingebracht haben.
In den vergangenen Jahren verstärkte das Unternehmen aus Redmond jedoch seine Aktivitäten im Open-Source-Bereich. Allein in den vergangenen 12 Monaten veröffentlichte es .NET Core 1.0 als Open Source, startete eine Partnerschaft mit dem Ubuntu-Herausgeber Canonical, entwickelte zusammen mit FreeBSD ein Image für die Azure-Cloud und gab auch nach der Übernahme von Xamarin dessen Software Development Kit als Open Source frei. Weitere Linux-Partner von Microsoft sind Red Hat und Suse. Mit Azure Cloud Switch bietet Microsoft inzwischen sogar eine eigene spezialisierte Linux-Distribution an.
Hinter der Öffnung gegenüber Linux stecken aber auch wirtschaftliche Gründe. Eine von drei Server-Instanzen auf Azure basiert inzwischen auf Linux. Ohne den Windows-Konkurrenten wäre also der Umsatzanstieg der Azure-Sparte von 116 Prozent im vergangenen Quartal wohl nicht möglich gewesen. Zumal Linux auf Servern, Supercomputern und in der Cloud schon jetzt eine wichtigere Rolle als Windows spielt.
„Als ein Cloud-Plattform-Unternehmen wollen wir Entwicklern helfen, mehr zu erreichen, wenn sie die Plattformen und Sprachen benutzen, die sie kennen. Die Linux Foundation ist nicht nur die Heimat von Linux, sondern auch von vielen der innovativsten Open-Source-Projekte der Community. Wir freuen uns sehr, der Linux Foundation beizutreten und mit der Community zusammenzuarbeiten, um Entwicklern zu helfen, von der Verlagerung hin zur intelligenten Cloud und mobilen Erfahrungen zu profitieren“, sagte Scott Guthrie, Executive Vice President der Cloud und Enterprise Group bei Microsoft.
„Es gab eine Zeit, in der ‚Proprietär gegen Open Source‘ dem Ansatz ‚der Gewinner erhält alles‘ folgte, aber das gehört der Vergangenheit an“, kommentierte Jim Zemlin, Executive Director der Linux Foundation, den Beitritt Microsofts. „Open Source ist inzwischen eine wichtige Kraft im Bereich Softwareentwicklung, und die Branche erkennt, dass sie selber besser werden kann und gleichzeitig auch andere besser machen kann.“ Microsoft unterstütze schon länger viele Projekte der Linux Foundation. Die Entscheidung, den nächsten Schritt zu machen und der Linux Foundation beizutreten, sei keine Überraschung gewesen.
„Microsoft hat sich zu einem begeisterten Unterstützer von Linux und Open Source sowie einem aktiven Mitglied vieler wichtiger Projekte entwickelt“, ergänzte Zemlin. „Die Mitgliedschaft ist ein wichtiger Schritt für Microsoft, und auch für die gesamte Open-Source-Community.“
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[mit Material von Steven J. Vaughan-Nichols, ZDNet.com]
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7 Kommentare zu Microsoft tritt der Linux Foundation bei
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richard stallman …. jetzt auf gnu umsteigen wäre eine idee….
Ist das jetzt gut für die Linux Community & Entwicklung – oder schleicht sich hier eine NSA-Backdoor im Linux-Kernel ein?
Im Server-Sektor ist Linux längst angekommen und eine veritable Größe – und erweitert stets seinen Anteil. Fast alle Super-Computer laufen mit Linux.
Wenn die OSS-Gemeinde ihre Kräfte bündeln würde und das Handling & Treiber-Problem lösen/vereinfachen würde, könnten Sie auch auf dem Desktop was werden, da MS mit Win-10 die Tür sehr weit aufgemacht hat. MacOS ist keine Alternative, Android ebenso nicht. Selbst wenn MS mit einem Nachfolge Win-11 aufwarten würde was die Schnüffel-Funktionen nicht im Installations-Zustand enthält würde Ich trotzdem kein MS-Produkt in der Zukunft mehr nehmen, weil das Vertrauen hin ist. Unwiederbringlich.
D. h. Nutzung der aktuellen Win-7/IE11 Kombination bis 2020 – und parallel die Migrations-Vorbereitung und Umstellung auf Linux/Unix, spätestens zu diesem Zeitpunkt hin.
Tja, Microsoft öffnet sich immer mehr. Apple igelt sich dafür immer mehr ein. Und jetzt ratet mal wer zum Schluss übrig bleibt. Richtig. Linux und Windows. Und mit der Hilfe von Microsoft wird Linux in Kürze das OSX überholen.
Oder eher Microsoft mit der Hilfe von Linux?…
Übrigens für ‚alte‘ Hasen – mit XENIX hatte MS mal eine Unix-Version …
Wie soll das den gehen. Microsoft 92% Markanteil und OSX ca. 5%. Wie soll nun MS mit Hilfe von Linux OSX überhohlen? Ich vermute das Rechnen nicht zu deinen Stärken gehört. Und… XENIX ist eine Kopie von AT&T UNIX. Nix Linux. Alo googlen scheint auch nicht deine Stä……
Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Er hat Unix geschrieben.
Und ich traue ihm zu, dass er das schon selbst miterlebt hat
und nicht dafür googlen musste. Xenix war übrigens ganz OK.
Ooops, habe ich da in den vergangenen Jahren was Falsches mitbekommen, „LINUX ist unsicher“, „Open Source ist gefährlich und Scheuentor für Schadsoftware“, … ?
Und die ganzen begeisterten Anhänger, die sich hie erbitterte Schlachten gegen OS, LINUX etc. geliefert haben, stehen jetzt allein aus weiter Flur?
Ich staune!