Die Mozilla-Stiftung hat ihren Jahresbericht für das Geschäftsjahr 2015 (PDF) vorgelegt. Demnach wirkte sich das Ende der Suchpartnerschaft mit Google nicht negativ auf die Umsatzentwicklung aus. Das neue Abkommen mit Yahoo in den USA, Yandex in Russland und Baidu in China spülte im ersten Jahr 421,3 Millionen Dollar in Mozillas Kasse. Das entspricht einem Plus von 28 Prozent oder fast 100 Millionen Dollar.
Die Ausgaben erhöhten sich indes nur leicht um 6 Prozent auf 337,7 Millionen Dollar. Größter Einzelposten ist die Softwareentwicklung für den Browser Firefox mit 214,2 Millionen Dollar. Marketing und die Verwaltung der Stiftung verschlungen zudem 59,9 beziehungsweise 39,6 Millionen Dollar.
Abzüglich Steuern erwirtschaftete Mozilla im vergangenen Jahr damit einen Überschuss von 54,8 Millionen Dollar. 2014 wies die Bilanz lediglich einen Gewinn nach Steuern von 9,2 Millionen Dollar aus. Das Barvermögen zum Jahresende schrumpfte jedoch um rund 20 Millionen Dollar auf 70 Millionen Dollar.
Im laufenden Geschäftsjahr 2016 rechnet Mozilla mit einem weiteren Umsatzwachstum. „2015 und 2016 ist Mozilla weitere Suchpartnerschaften eingegangen, was die Gesamtzahl auf zwölf erhöht hat und alle wichtigen Internetsuchanbieter einbezieht. Die neue Suchstrategie erweiterte Mozillas Einnahmenquellen. Während dies zum Teil schon in der Bilanz 2015 zu sehen ist, wird die Verbesserung im Jahr 2016 noch auffälliger sein.“
2017 will sich Mozilla verstärkt um mobile Produkte wie Firefox für iOS und den Datenschutzbrowser Firefox Klar kümmern. Neue Abkommen mit Geräteherstellern aus China sollen sicherstellen, dass der Browser auf bestimmten Smartphones schon ab Werk installiert ist. Dazu gehören Geräte von Huawei und auch Telefone, die in den USA über die Handelskette Wal-Mart verkauft werden.
„Das ist eine große Sache für uns“, sagte Denelle Dixon-Thayer, Chief Legal and Business Officer bei Mozilla. Mozilla biete Mobilfunkanbietern und Telefon-Herstellern mit Firefox eine Möglichkeit, sich Googles technologischer Dominanz zu entziehen. „Ein organisches Wachstum auf Desktops und Mobile ist unglaublich wichtig für uns.“
Das Wachstum, sei es durch geschäftliche Vereinbarungen oder die Entwicklung neuer Web-Technologien, werde auch für die Stärkung von Bürgerrechten benötigt. „Das Web muss offen und sicher bleiben“, ergänzte Dixon-Thayer. Die Aussagen des künftigen US-Präsidenten Donald Trump über Netzneutralität und Verschlüsselung bezeichnete sie als besorgniserregend. Konkret plant Trump derzeit unter anderem, die Kompetenzen der US-Regierungsbehörde Federal Communications Commission (FCC) einzuschränken, die 2015 die Einrichtung bezahlter Überholspuren im Internet untersagt hatte.
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[mit Material von Stephen Shankland, News.com]
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