CEO Tim Cook hat in einer internen Fragerunde den Mitarbeitern von Apple versichert, dass sich der Hersteller auch weiterhin für macOS und Desktop-Computer engagieren wird. Gleichzeitig sickern aber auch Aussagen von Mitarbeitern durch, die von einer schon länger andauernden Vernachlässigung der Mac-Palette berichten.
„In den Medien haben einige die Frage aufgeworfen, ob wir uns für Desktops engagieren“, schrieb der Apple-Chef. „Wenn es jegliche Zweifel dazu in unseren Teams geben sollte, lasst mich das ganz klar sagen: Wir haben großartige Desktops in unserer Roadmap. Niemand sollte sich darum sorgen.“
Cook verwies zudem auf gute Gründe, die aus seiner Sicht für Desktop-Rechner sprechen. Dazu zählt er die verfügbaren Bildschirmgrößen, die Ausstattung mit RAM, Massenspeicher sowie eine größere Vielfalt von Anschlüssen. Daher seien Desktops „absolut wichtig und manchmal von entscheidender Bedeutung für die Menschen“. Er sprach außerdem allgemein von „einer Menge Sachen auf unserer Roadmap, über die ich nicht sprechen kann, von denen ich aber unglaublich begeistert bin“.
Gleichzeitig hörte sich allerdings Bloomberg-Reporter Mark Gurman beim iPhone-Hersteller um und vernahm dort skeptische Stimmen. Gurman verfügt über verlässliche Quellen und machte sich zuvor bei 9to5Mac einen Namen durch seine zutreffenden Berichte über kommende Apple-Produkte. Was Macs angeht, erwartet er für 2017 keine beeindruckenden Neuerungen, sondern nur kleinere und schrittweise Updates. Das wäre für Mac-Fans nach den eher spärlichen Aktualisierungen der letzten Jahre zweifellos eine Enttäuschung.
Gurman beruft sich auf „Personen, die mit dem Innenleben von Apple vertraut sind“. Demnach bekommt der Mac dort heute weit weniger Aufmerksamkeit als früher. Das Mac-Entwicklerteam habe nicht viel zu melden bei Designchef Jony Ive und dem Software-Team des Unternehmens. Auch gebe das höhere Management keine klare Richtung vor. Die Markteinführung neuer Rechner habe sich durch den Weggang wichtiger Experten, die an Mac-Hardware und ihren technischen Herausforderungen arbeiteten, verzögert.
Als Beispiel führt der Reporter Apples Versuch an, mit einem neuartigen Akku eine deutlich verlängerte Laufzeit für das MacBook Pro zu erreichen. Die Entwickler wollten dafür Akkupacks mit hoher Kapazität einsetzen, deren äußere Formen an den verfügbaren Innenraum des Notebooks angepasst waren. Nachdem die Batterietechnik einen kritischen Test nicht bestand, kehrte Apple jedoch zu einem älteren MacBook-Design zurück, um das entscheidende Weihnachtsgeschäft nicht zu verpassen. Um es überhaupt noch zu schaffen, mussten Entwickler von anderen Teams abgezogen werden, wodurch die Arbeit an anderen Macs ruhte. Nach dem Marktstart des MacBook Pro 2016 klagten Nutzer außerdem über Grafikprobleme sowie falsche Angaben der verbleibenden Akkulaufzeit durch einen Softwarefehler.
Der schlichte Grund für die Vernachlässigung ist offenbar, dass der Mac nur rund 10 Prozent zu Apples Umsätzen beiträgt, weshalb das viel profitablere iPhone priorisiert wurde. Das schlug sich auch in einer Umstrukturierung nieder, bei der die Softwareentwicklung von iOS und Mac zusammengelegt wurde – und hier spielen seither die iOS-Entwickler die erste Geige. Sollten sich aber gerade die kreativsten Nutzer und Business-Anwender enttäuscht vom Mac abwenden, macht es Apples gesamtes Ökosystem weniger attraktiv.
Mac-Fans können sich laut Mark Gurman wenig Hoffnungen für 2017 machen. Statt radikalen neuen Designs bereitet Apple demnach nur bescheidene Updates vor. Das sollen etwa Anschlüsse vom Typ USB-C sein, ein neuer Grafikprozessor von AMD sowie geringfügig höhere Rechenleistung bei 12-Zoll-MacBook und MacBook Pro.
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5 Kommentare zu Apple verspricht „großartige Desktops“ für 2017
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Hmmm – das ist schon etwas merkwürdig.
Als in 09/2015 das iPad Pro vorgestellt wurde, sprachen diese Hersteller-Firma und ihre Protagonisten vom Abgesang der Desktop PC´s.
Zitat aus zdnet.de News-Meldung vom 2. November 2015, 09:03 Uhr
„… Der Hersteller gibt für ihn eine bis zu 1,8-fache CPU-Performance sowie die doppelte Grafikleistung des iPad Air 2 (A8X-CPU) an. Durch die 64-Bit-Desktoparchitektur soll das Tablet stark genug für Aufgaben sein, für die früher eine Workstation oder ein PC benötigt wurden. … “
Jede Garnter-Quartals-Meldung über den Rückgang des PC-Marktes (einschließlich Mac´s) wurde begrüßt. Das Saturation herrscht, übersah man im Kontext.
Seinerzeit hat dieser Hersteller Partnerschaften mit IBM, Cisco, SAP, u. a. geschlossen, um mit dem iPad Pro Enterprise-Anwendungen zu realisieren (und damit Desktop PC´s zu ersetzen).
Heute (ein Jahr später) bestärkt man die Produkt-Linie, die man noch vor einem Jahr dem Grunde nach eliminieren wollte. Ja, was gilt den nun?
Vielleicht hat das Apfel-Management inzwischen bemerkt, dass auch im Tablett-Markt die gleichen Markt-Mechanismen greifen, wie sie auf dem Desktop-Markt herrschen: Saturation. Komisch, dass universelle Grundlagen überall gelten.
Links blinken, Rechts abbiegen. Im Straßenverkehr ist das verboten und kann tödlich enden. Bei IT-Investitionen kann Total-Verlust eintreten. Es geht jeder ein hohes Investitions-Risiko ein, wer auf solchen Marketing-Sprüchen seine Entscheidungen aufbaut. So schnell wie diese Firma ihre Ansichten ändert (z. B. erweiterte User-Daten-Sammlung in den OS wo man doch angeblich ein HW-Hersteller ist) können nicht mal die Fans die Richtungsänderungen erklären. Sie werden es sich aber – wie immer – schönreden wollen.
Amazing … new … exciting … unbelievable … Mr. Phil Schiller & Sir Jonathan Ive werden schon die richtigen Worte für die neuen Desktops finden. Und die Apfel-Fans werden – wie immer – schön applaudieren, für (fest verlötete) Standard-Technik im teuren Preis-Gewand.
Das applaudieren der Apple-Fans hält sich zunehmend in Grenzen, der schönste Apple Rechner macht keinen Sinn, wenn er unerschwinglich ist für Leute mit Durchschnittseinkommen. Mal ein bisschen in den Foren lesen, dann merkt man schnell, dass die Stimmung dreht bzw. schon gedreht ist. Wüsste nicht, das verlöteter RAM, nicht austauschbare SSD und verklebte Akkus oder wie beim iPod Air überhaupt nicht mehr wechselbare wirklich auf Gegenliebe bei der Anhängerschaft stoßen. Auch Fantasiepreise für Mäusekino mit Grafikfehlern dürfte die Apple Anhängerschaft nicht wirklich begeistern. Das Apple wirklich eine komplette Abkehr von der Desktoplinie geplant hatte, glaub ich aber nicht, weil es jede Menge Aufgaben gibt, die mobile Geräte nach wie vor nicht übernehmen können und das weiß auch Apple, die nutzen die Kisten ja auch im eigenen Unternehmen. Momentan haben sie halt ein Prozessorproblem, weil Intel nicht liefern kann. Das Awesome-Geschwafelt nervt dennoch enorm, weil sie ja auch im Sommer behauptet haben, die Produktlinie im Herbst würde awesome werden – das glaubt man halt nur, wenn auch geliefert wird. Wurde aber nicht. In der kompletten aktuellen Apple Produktlinie gibt es derzeit nicht im Bereich Hardware was für mich interessant wäre, geschweige denn bezahlbar. Und das war früher anders. Abgesehen davon hat Hardware durchaus auch bei Apple längere Vorlaufzeiten, so ganz kurzfristige Entscheidungen kanns da eher nicht geben. Sowohl Google als auch Apple hätten am liebsten eine mobile Rechnerwelt, weil man da regelmäßig neue Hardware verkaufen könnte, könnte man aber auch, wenn man die Desktoprechner sinnvoll und kontinuierlich aktualisieren würde – und wenigstens ein bisschen die User-Interessen im Blick hätte. Mit Rechnern zwischen 3000 und 5000 EUR kann man jedenfalls keinen Massenmarkt bedienen … aber das werden Microsoft und Apple schon auch noch begreifen, spätestens in der nächsten Wirtschaftskrise.
Alles soweit korrekt was du geschrieben hast. MS hat zwar inzwischen auch Preise ganz weit oben, hat aber den riesen Vorteil das Windows eben von allen eingesetzt werden kann/darf/soll. Und somit gibt es schon Hardware ab 200 €. Nicht Top, aber zum surfen im Internet und für ein wenig Textverarbeiten absolut ausreichend. Und MS macht mit seinen Surface ein wenig Show und auf dicke Hose. Sie müssen ja nix an der Hardware verdienen.
Money make the World (Apple) go round !!!!!
Natürlich er ist halt ein Buchhalter und da muß es unterm Strich passen.
Apple sollte mal dazu übergehen, Produkte in ihren Präsentationen zu zeigen, die auch verfügbar sind. Warten auf das iPhone 7 Plus – 2 Monate. Warten auf das MacPro – jetzt auch schon fast 2 Monate, wenn man die Vorbestellung mit einbezieht. Und wenn man das alles so liest, dann alles auf Kosten der Qualität.