Die einflussreiche Testzeitschrift Consumer Reports sieht keinen Grund, ihre Tests zur Akkulaufzeit des neuen MacBook Pro zu wiederholen. Apple zeigte sich von den Ergebnissen überrascht, die dem Premium-Notebook unbeständige und äußerst unterschiedliche Akkulaufzeiten bescheinigen, da sie nicht mit seinen eigenen übereinstimmten. Ein Kommentar von 9to5Mac ging noch weiter und warf den Warentestern reichlich unplausible Ergebnisse vor und spekulierte über eventuell fehlerhafte Testinstrumente.
Die stark schwankende Akkulaufzeit führte dazu, dass Consumer Reports anders als in früheren Jahren keine Empfehlung für das MacBook Pro 2016 abgab. Das sorgte für Aufsehen, da die von einer gemeinnützigen US-Verbraucherschutzorganisation veröffentlichte Publikation vielfach für Kaufentscheidungen relevant ist. Wie bei der deutschen Stiftung Warentest gelten Grundregeln wie die, keine Werbung anzunehmen und Produkte anonym im Einzelhandel zu erwerben.
Der erste Testlauf mit dem 13-Zoll-Modell mit Touch Bar erbrachte eine Akkulaufzeit von 16 Stunden. Beim zweiten Versuch in der laufenden Testserie waren es nur noch 12,75 Stunden – und beim dritten machte das Notebook nach nur 3,75 Stunden schlapp. Das 13-Zoll-Modell ohne Touch Bar kam bei einem Test auf 19,5 Stunden, hielt aber nur noch 4,5 Stunden im nächsten durch. Die Zahlen für das immer mit der neuen Touch Bar ausgestattete 15-Zoll-Modell reichten bei wiederholten Tests von 18,5 Stunden bis hinab zu 8 Stunden.
Laut Consumer Reports waren diese Ergebnisse tatsächlich ungewöhnlich, da bei der Akkulaufzeit von Notebooks innerhalb einer Testserie gewöhnlich nur Abweichungen von weniger als 5 Prozent auftreten und dann die durchschnittliche Laufzeit in die Bewertung einfließt. Bei diesen inkonsistenten Ergebnissen sei es aber nicht möglich, einen für den Alltag von Verbrauchern relevanten Wert zu nennen.
Auf eine Anfrage von 9to5Mac bestätigte die für Elektronikgeräte zuständige Testleiterin Maria Rerecich jetzt, dass Consumer Reports an den Ergebnissen festhält und die Tests nicht wie angeregt wiederholen will. Sie ging in ihrer Antwort auch auf die von der Publikation vorgebrachten Argumente ein, die insbesondere hohe Einzelwerte weit über Apples eigenen Angaben zur Akkulaufzeit betrafen.
„Wie schon in unserem ursprünglichen Artikel ausgeführt, ist es nicht ungewöhnlich für uns, wenn wir bei MacBooks eine hohe Akkulaufzeit beobachten – tatsächlich hatten wir in unseren Vergleichstests schon ein Modell, das es auf 19 Stunden brachte“, schrieb Rerecich. „Zweitens haben wir die Bildschirmhelligkeit mit drei verschiedenen Messgeräten bestätigt, daher sind wir von unseren Feststellungen mit dieser Ausrüstung überzeugt. Außerdem überwachen wir unsere Tests sehr genau mit Einträgen in jeder Minute. Von diesen Einträgen her wissen wir, dass die Anwendung korrekt ausgeführt wurde.“
Sowohl Consumer Reports als auch Apple kündigten an, in Zusammenarbeit nach einer Erklärung für die erstaunlichen Testergebnisse suchen zu wollen. Die Warentester haben Diagnosedateien von den drei getesteten Mac-Rechnern an Apple übermittelt und hoffen, dem Hersteller dadurch bei der Diagnose und Behebung jeglicher Probleme helfen zu können.
Bloomberg berichtete kürzlich von einem Versuch Apples, mit einem neuartigen Akku eine deutlich verlängerte Laufzeit für das MacBook Pro zu erreichen. Die Entwickler wollten dafür Akkupacks mit hoher Kapazität einsetzen, deren äußere Formen an den verfügbaren Innenraum des Notebooks angepasst waren. Nachdem die Batterietechnik einen kritischen Test nicht bestand, soll Apple jedoch zu einem älteren MacBook-Design zurückgekehrt sein, um das entscheidende Weihnachtsgeschäft nicht zu verpassen. Nach dem Marktstart des MacBook Pro 2016 klagten Nutzer dann über Grafikprobleme sowie falsche Angaben der verbleibenden Akkulaufzeit durch einen Softwarefehler. Letzteres hat Apple dadurch behoben, indem es die Restlaufzeit gar nicht mehr anzeigt.
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1 Kommentar zu Akkulaufzeit von MacBook Pro: Consumer Reports hält an Testergebnis fest
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Tja, auch Apple hat Produktionsschwankungen, doch liegen diese signifikant unter den Wettbewerbern. Jetzt hat es die Jungs auch mal erwischt. Pech.