GO: Intel stellt Plattform für autonome Fahrzeuge vor

Sie setzt sich aus Xeon- und Atom-Prozessoren, FPGAs und Intels KI-Plattform Nervana zusammen. Der Chiphersteller weitet zudem seine Partnerschaft mit BMW und Mobileye aus. Ab dem zweiten Halbjahr testen die drei Firmen autonome Fahrzeuge auf öffentlichen Straßen.

Intel hat auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas unter der Bezeichnung Intel GO eine Plattform für autonome Fahrzeuge vorgestellt. Das Intel-GO-System setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen, von Prozessoren über Intel-SSDs bis hin zu Intels Nervana-Plattform für künstliche Intelligenz, die verschiedene Bereiche vom Rechenzentrum bis zum Fahrzeug abdecken sollen. In Fahrzeugen soll GO beispielsweise als „skalierbare Entwicklungs- und Computing-Plattform für entscheidende Funktionen“ dienen.

Intel (Bild: Intel)Im Rechenzentrum stellt die künstliche Intelligenz der Nervana-Plattform laut Intel eine „leistungsstarke Infrastruktur für Machine- und Deeplearning sowie Simulationen“ zur Verfügung, die für die Entwicklung autonomer Fahrzeuge benötigt werde. Zwei In-Vehicle-Entwicklungsplattformen für automatisiertes Fahren binden Intels Atom- und Xeon-Prozessoren sowie die Aria-10-FPGAs ein. Sie sollen die für automatisierte Fahrfunktionen benötigte Rechenleistung liefern.

Im Fahrzeug wiederum steuert GO die Sensor Fusion, die Fahrrichtlinien und das Umfeldmodell. Die Plattform unterstützt aber auch die Routenplanung und hilft bei der Entscheidungsfindung. Das Intel GO Automotive SDK wiederum stellt Entwicklern die Werkzeuge zur Verfügung, die sie für die Nutzung der Hardwarefunktionen benötigen.

Intel GO ist aber auch bereits auf den kommenden Mobilfunkstandard 5G ausgerichtet. „Das erlaubt es Automobilherstellern, vor dem erwarteten 5G-Rollout im Jahr 2020 eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten und Applikationen zu entwickeln und zu testen“.

Die GO-Plattform bringt Intel auch in die strategische Partnerschaft mit dem deutschen Autobauer BMW und dem israelischen Hersteller von Fahrerassistenzsystemen Mobileye ein. Zusammen wollen die drei Unternehmen ab der zweiten Jahreshälfte 2017 rund 40 autonom fahrende Fahrzeuge von BMW im öffentlichen Straßenraum testen. Die Fahrzeuge der BMW-7er-Modellreihe sollen dafür mit „der neuesten Technologie von Intel und Mobileye ausgestattet“ werden.

„In der Industrie sehen wir bereits, wie geteilte Entwicklungskosten und kombinierte Ressourcen zu Synergien und schnellerem Fortschritt bei der Entwicklung einer Plattform für das autonome Fahren führen. Dieses Car-to-Cloud-System wird ein konsistentes und vorhersagbares Verhalten an den Tag legen und ist auf die höchsten Sicherheitsansprüche ausgelegt“, sagte Intel-CEO Brian Krzanich.

Das EyeQ-5-System von Mobileye verarbeitet und interpretiert die von der Surround-View-Sensorik gelieferten Daten und übernimmt zudem die Lokalisierung des Fahrzeugs. Das System ist zudem neben den CPU- und FPGA-Technologien von Intel ein zentraler Teil der Computing-Plattform im Fahrzeug.

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BMW und Mobileye wollen zudem Lösungen für den Bereich Sensor Fusion entwickeln. Die Daten von Kamera-, Radar- und Lidar-Sensoren sollen zusammengeführt werden, um ein vollständiges Umfeldmodell der Fahrzeugumgebung erstellen zu können. Reinforcement-Learning-Algorithmen von Mobileye sollen die künstliche Intelligenz liefern, die für die Erfassung komplexer Verkehrssituationen benötigt wird.

Die Tests mit autonomen Fahrzeugen, die in den USA und auch in Europa durchgeführt werden, will BMW wiederum nutzen, um sein Projekt iNEXT voranzutreiben. Dabei handelt es sich um ein autonomes Fahrzeug mit Elektroantrieb und einer Reichweite von bis zu 750 Kilometern, das 2021 auf den Markt kommen soll.

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