Am 23. Januar werden Samsung-Führungskräfte, nach mehreren Monaten umfassender Untersuchungen, die Ursache der Galaxy Note7-Vorfälle und einen Plan zur Verbesserung der Produktqualität im Rahmen einer Pressekonferenz in südkoreanischen Seoul bekannt geben, wie das Unternehmen jetzt offiziell mitgeteilt hat. Die Veranstaltung beginnt am Montag um 10 Uhr KST (Korean Standard Time), sprich bei uns um 02:00 Uhr morgens. Die vollständige Pressekonferenz wird via Live-Stream weltweit verfügbar sein und kann über die Samsung-Webseite und den Samsung Newsroom abgerufen werden. Der Termin findet damit einen Tag vor der Präsentation der Bilanz für das Dezemberquartal statt.
Samsung Electronics sowie unabhängige Sachverständigen-Organisationen, die eigene Untersuchungen zu den Galaxy Note7-Vorfällen durchgeführt haben, werden bei dieser Veranstaltung ihre Ergebnisse veröffentlichen. Samsung wird die Befunde der Untersuchungen erörtern und neue Maßnahmen vorstellen, die das Unternehmen infolge der Vorfälle ergriffen hat.
Erste Beschwerden über überhitzte Galaxy Note 7 waren schon kurz nach seinem Marktstart aufgetaucht. Einige Smartphones fingen Feuer oder explodierten. Es kam in Einzelfällen sogar zu Sach- und Personenschäden. Samsung stellte die Produktion des Galaxy Note 7 ein und forderte alle Käufer auf, ihre Geräte zurückzugeben, nachdem ein erster Produktrückruf sowie der Wechsel des Akkulieferanten das Problem nicht lösten. Laut Samsung folgten inzwischen rund 96 Prozent der Betroffenen diesem Aufruf.
Laut einer Quelle von Reuters ist es Samsung dem Bericht zufolge gelungen, während seiner Ermittlungen den Fehler zu reproduzieren. Er lasse sich nicht mit dem Hardware-Design und auch nicht durch Software-Fehler erklären. Die Ursache stecke vielmehr im Akku selbst. Warum dann allerdings auch ein Wechsel des Akkulieferanten keine Veränderung brachte, wird wohl erst Samsungs Untersuchungsbericht in der kommenden Woche klären.
„Ich wäre überrascht, wenn Samsung erklären würde, es sei ein Problem mit dem Lieferanten“, zitiert Reuters den IDC-Analysten Bryan Ma. Er vermute, Samsung habe im Inneren des Smartphones nicht genug Platz für den Akku vorgesehen. „Sie müssen sicherstellen, dass sie glaubhaft sind und sie müssen Käufer davon überzeugen, dass sich das nicht wiederholt.“
Insgesamt soll Samsung rund 4,3 Millionen Galaxy Note 7 hergestellt haben. Die Kosten für den Rückruf und die Entsorgung der Geräte schätzte Samsung im Oktober auf rund 5 Milliarden Euro. Zu dem Zeitpunkt rechnete das Unternehmen mit Mehrkosten von bis zu 2,7 Billionen Won im vierten Quartal. Anfang des Monats veröffentlichte Samsung schließlich eine aktuelle Gewinnprognose für das abgelaufene Quartal. Demnach soll die Bilanz trotz des Note-7-Rückrufs einen operativen Überschuss von 9,2 Billionen Won ausweisen. Das vierte Quartal 2015 hatte Samsung mit einem operativen Gewinn von 6,14 Billionen Won abgeschlossen.
Da Samsung kurz vor der Vorstellung der nächsten Generation seiner Premium-Produktreihe Galaxy S steht, wird das Unternehmen alles daran setzen, das Galaxy Note 7 hinter sich zu lassen und mögliche Zweifel an der Qualität des kommenden Galaxy S8 zu zerstreuen. Das soll Verbraucher unter anderem mit einem randlosen Edge-Display, einem neuen digitalen Assistenten und einem an Windows Continuum angelehnten Desktop-Modus überzeugen.
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[mit Material von Cho Mu-Hyun, ZDNet.com und Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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