Apple schließt Umzug von iTunes von Luxemburg nach Irland ab

Berichten zufolge soll die Aktion am 5. Februar abgeschlossen sein. Dann wird das von Apple Distribution International betriebene iTunes-Geschäft für über 100 Länder aus der irischen Stadt Cork gesteuert. Die Niederlassung in Luxemburg macht zu.

Apple betreut das iTunes-Geschäft außerhalb der USA ab 5. Februar aus der irischen Stadt Cork. Der Plan war schon bekannt, aber einem Bericht von Apple Insider zufolge ist jetzt in einer E-Mail an Entwickler der 5. Februar als Stichtag genannt worden. Ab dann werde Apple Distribution International in Cork das iTunes-Geschäft für über 100 Länder verantworten.

Seit 2004 war dieser Bereich in Luxemburg angesiedelt. Die Niederlassung dort wird jetzt geschlossen. Wie viele Mitarbeiter davon betroffen sidn, ist nichtb bekannt. Verträge mit Entwicklern wurden bereits im September auf Apple Irland umgeschrieben. Für gewöhnliche Nutzer des Dienstes soll sich nichts ändern.

iTunes (Bild: Apple)

Der Schritt ist offenbar Teil einer länger geplanten Neuordnung des Geschäfts. Bereits im Herbst 2015 bestätigten sich frühere Mutmaßungen, dass Apple seine Europazentrale in Cork ausbauen will. Wie der der irische Fernsehsender RTE damals berichtete, soll sich dadurch die Gesamtzahl der Apple-Mitarbeiter in Irland auf 6000 erhöhen. Neue Stellen entstehen dabei in Produktion, Kundenservice, Finanzen und Einkauf.

Apple hat ebenso wie viele andere US-Firmen seit vielen Jahren gute Beziehungen zu Irland und den dortigen Behörden. Zu gute Beziehungen, wie die EU-Kommission im vergangenen Jahr bemängelte. Sie möchte, dass Apple bis zu 13 Milliarden Euro nachzahlt, die Irland nach Auffassung der Kommission hätte einfordern müssen.

US-Unternehmen, die ausländische Gewinne in die USA bringen, zahlen den vollen Steuersatz von 35 Prozent plus Aufschläge in einzelnen Bundesstaaten. Daher "parken" zahlreiche Konzerne das Geld im Ausland - und hoffen, dass die bereits häufiger diskutierte, zeitlich befristete Ausnahmeregelung endlich kommt und es ihnen ermöglicht, die Reserven "heimzuholne" (Grafik: Statista>)US-Unternehmen, die ausländische Gewinne in die USA bringen, zahlen den vollen Steuersatz von 35 Prozent plus Aufschläge in einzelnen Bundesstaaten. Daher „parken“ zahlreiche Konzerne das Geld im Ausland – und hoffen, dass die bereits häufiger diskutierte, zeitlich befristete Ausnahmeregelung endlich kommt und es ihnen ermöglicht, die Reserven „heimzuholne“ (Grafik: Statista)

Die Iren wollen den Geldsegen jedoch gar nicht annehmen. Sie fürchten, dass die nette Einmalzahlung sich als Bumerang erweisen könnte. Schließlich haben viele, insbesondere US-Technikfirmen ihr internationales Hauptquartier auf der Insel eingerichtet haben. Das Land hat sie dazu mit niedrigen Steuersätzen, die helfen sollen, die Wirtschaft allgemein anzukurbeln und Arbeitsplätze zu schaffen, gelockt. In Irland zahlen Unternehmen grundsätzlich nur einen nominellen Steuersatz von 12,5 Prozent. In den USA wären es abhängig vom Bundessaat – mindestens 35 Prozent. Unternehmen wie Apple, Facebook, Google und Microsoft nutzen diesen Unterschied und weitere Vorteile, um Steuern im großen Stil zu vermeiden.

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iner von zwei gemeinnützigen US-Organisationen durchgeführten Studie zufolge haben die großen amerikanischen Tech-Unternehmen über 550 Milliarden Dollar in Steueroasen geparkt. Oft geschieht das in Strukturen die "Double Irish" genannt werden: Mit zwei in Irland gemeldeten Unternehmen können Gelder so umgeleitet werden, dass in keinem der beteiligten Länder Steuern gezahlt werden müssen. Seit Januar 2015 darf dieses Schlupfloch nicht mehr neu genutzt werden, Firmen die es bereits nutzen, haben allerdings noch bis 2020 Zeit, sich neue Steuersparmodelle auszudenken (Grafik: <a href="http://de.statista.com/infografik/3903/10-tech-unternehmen-nach-in-steueroasen-geparkten-kapital/" target="_blank">Statista</a>)iner von zwei gemeinnützigen US-Organisationen durchgeführten Studie zufolge haben die großen amerikanischen Tech-Unternehmen über 550 Milliarden Dollar in Steueroasen geparkt. Oft geschieht das in Strukturen die „Double Irish“ genannt werden: Mit zwei in Irland gemeldeten Unternehmen können Gelder so umgeleitet werden, dass in keinem der beteiligten Länder Steuern gezahlt werden müssen. Seit Januar 2015 darf dieses Schlupfloch nicht mehr neu genutzt werden, Firmen die es bereits nutzen, haben allerdings noch bis 2020 Zeit, sich neue Steuersparmodelle auszudenken (Grafik: Statista)

Mit Apple hatte Irland allerdings darüber hinaus noch eine umstrittene Steuerabsprache getroffen. Apple zahlte dadurch in Irland einen effektiven Steuersatz von 1 Prozent und sogar noch weit weniger. Schon im September 2014 gab die EU-Kommission nach dem damaligen Stand der Ermittlungen zu verstehen, dass das Abkommen aus ihrer Sicht als illegale Staatshilfe einzustufen ist.

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