Google plant Löschung von Play-Store-Apps ohne Datenschutzrichtlinie

Eine Datenschutzrichtlinie ist vor allem bei Apps vorgeschrieben, die persönliche Daten verarbeiten. Entwickler haben nun bis zum 15. März Zeit, eine fehlende Richtlinie nachzureichen. Apps ohne Datenschutzrichtlinie sollen aber nur in Einzelfällen aus dem Play Store verschwinden.

Google hat Entwickler offenbar aufgefordert, ihre Android-Apps im Play Store mit einer Datenschutzrichtlinie auszustatten. Wie The Next Web berichtet, will das Unternehmen die Sichtbarkeit von Anwendungen, für die es keine eigene Datenschutzrichtlinie gibt, einschränken. In Einzelfällen sollen sie sogar aus dem Play Store verbannt werden.

Google Play (Bild: Google)In seinen Richtlinien schreibt Google Entwicklern vor offenzulegen, wie sie Nutzerdaten sammeln und verarbeiten. Die Richtlinien der Entwickler zum Umgang mit Kundendaten müssen Google zufolge grundsätzlich für den Nutzer leicht verfügbar sein. Google schreibt zudem eine Veröffentlichung im dafür vorgesehen Feld in der Google Play Developer Console und in der über den Play Store angebotenen App selbst vor.

Hat eine App Zugriff auf persönliche oder gar vertrauliche Daten, sind die Anforderungen noch höher. Dann müssen Entwickler die Daten vor unerlaubten Zugriffen schützen und beispielsweise alle Datenübertragungen per sicherem HTTP verschlüsseln.

„Google schreibt Entwicklern vor, eine gültige Datenschutzrichtlinie anzubieten, wenn die App sensible Daten oder Geräteinformationen verarbeitet“, heißt es in der Mitteilung an Entwickler. „Ihre App fordert sensible Berechtigungen ein (beispielsweise Kamera, Mikrofon, Konten, Kontakte oder Telefon) oder Nutzerdaten an, sie hat aber keine gültige Datenschutzrichtlinie.“

Betroffenen setzt Google dem Bericht zufolge eine Frist bis zum 15. März. Konsequenzen drohen allen Entwicklern, die bis dahin nicht sichergestellt haben, dass Berechtigungen korrekt angefragt und Daten ordnungsgemäß verarbeitet werden.

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Unklar ist, ob sich die Ankündigung merklich auf das Angebot im Play Store auswirken wird. Wahrscheinlich werden die Sanktionen nur Apps betreffen, die von ihren Entwicklern nicht oder nur unzureichend gepflegt werden. Ob dadurch allerdings auch Anwendungen aus dem Google-Marktplatz verschwinden werden, die Nutzern wenig oder keinen Mehrwert bieten, offenbar nur Werbeeinnahmen generieren sollen oder gar Kopien von beliebten Apps sind, bleibt abzuwarten.

Microsoft hatte im vergangenen Jahr auf eine ähnliche Art seinen Windows Store für mobile Geräte bereinigt. Ab Oktober löschte das Unternehmen Apps, die den neu eingeführten Altersfreigabeprozess nicht durchlaufen hatten. Laut Dr. Windows verschwanden zwischen 5. und 20. Oktober 2016 mehr als 87.000 Apps oder mehr als ein Viertel aller Anwendungen aus dem deutschen Windows Store.

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[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]

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Themenseiten: Android, Apps, Datenschutz, Google, Privacy

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