Die Entwickler von Telegram haben ihre App mit Version 3.18 für Android um verschlüsselte Sprachanrufe erweitert, wie sie in einem Blogeintrag mitgeteilt haben. Die Gespräche sind aber anfangs nur in Westeuropa möglich. Dem Eintrag zufolge sollen sie aber „sehr bald“ auch in anderen Teilen der Welt funktionieren.
Bei den VoIP-Telefonate per Telegram soll eine ähnliche Ende-zu-Ende-Verschlüsselung wie bei den Telegram-Chats zum Einsatz kommen. Der Schlüsselaustausch wurde aber an die Erfordernisse der Sprachtelefonie angepasst. Nutzer können den verschlüsselten Sprachanruf durch Antippen des „Hörer“-Symbols bei einem Kontakt anstoßen. Um sich zu vergewissern, das die Verbindung tatsächlich verschlüsselt ist, tauschen die Gesprächspartner dann vier Emoji aus. Laut Telegram ist dies einfacher als ein langer Zahlencode.
Durch ein angeschlossenes neuronales Netzwerk soll die Qualität der Sprachanrufe nach und nach verbessert werden. Die Entwickler betonen, dass das keinen Zugriff auf den Inhalt des Gesprächs hat, sondern lediglich technische Daten verwendet, etwa zur Übertragungsrate im genutzten Netzwerk, den Ping-Zeiten oder der Verlustrate von Datenpaketen.
Im Verlauf des Gesprächs lassen sich die zur Optimierung verwendeten Parameter – laut Telegram „einige Dutzend“ – auch anpassen, falls dabei Veränderungen auftreten, etwa, wenn der Nutzer aus einem WLAN mit hervorragender Signalqualität in einem Teil des Gebäudes mit schlechterer Abdeckung geht. Dann würden die Daten stärker komprimiert, um dennoch eine flüssige und akzeptable Gesprächsqualität zu bieten.
[Mit Material von Peter Marwan, silicon.de]
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