Mit der Docking-Station Samsung DeX erweitern sich die Einsatzmöglichkeiten der beiden Smartphones Galaxy S8 und Galaxy S8+. Mithilfe von DeX kann man die beiden Smartphones als Basis für einen Desktop-Arbeitsplatz nutzen. Externe Geräte wie Monitor, Maus und Tastatur lassen sich per HDMI, USB 2.0 und USB-Typ-C an die rund 230 Gramm schwere Docking-Station anschließen. Per Ethernet-Anschluss kann Samsung DeX und ein damit gekoppeltes Galaxy S8 oder S8+ auch in ein lokales Netzwerk eingebunden werden. Die Docking-Station ist laut Samsung ab dem 28. April erhältlich. Der empfohlene Verkaufspreis liegt bei knapp 150 Euro. Einige Online-Händler bieten Samsung DeX aber bereits für unter 100 Euro an.
Für den Desktop-Betrieb hat Samsung die Androidoberfläche angepasst. Sie bietet Multitasking, Drag and Drop und sogar den von Windows-Betriebssystemen bekannten „rechten Mausklick“, um ein kontextabhängiges Zusatzmenü zu öffnen. Nutzer können also mehrere Apps gleichzeitig im Fenstermodus öffnen, deren Größe und Position anpassen und Inhalte mit der Maus zwischen den Fenstern verschieben. Samsungs Desktop-Oberfläche unterstützt zudem Tastaturkürzel für häufig wiederkehrende Aufgaben wie Kopieren und Einfügen.
Allerdings ist der Desktop-Modus nicht für alle Android-Apps verfügbar. Für Samsung DeX optimiert sind derzeit unter anderem Microsofts Office-Anwendungen Word, Excel, PowerPoint, OneNote und OneDrive, Skype, Adobe Reader, Photoshop Lightroom, Photoshop Express und Photoshop Mix, Youtube, Gmail, Google Drive, Chrome, Play Store, AutoCAD Mobile und Line. Darüber hinaus können Virtual-Desktop-Infrastructure-Lösungen wie Amazon WorkSpaces, Citrix Receiver und VMware Horizon Client im Fenstermodus ausgeführt werden. Sie ermöglichen es, aus der Ferne auf virtualisierte Windows-Maschinen zuzugreifen, um per Galaxy S8 oder S8+ in einer gewohnten Windows-Umgebung zu arbeiten.
Ein mit der Docking-Station verbundenes Galaxy S8 oder S8+ ist weiterhin auch als Telefon nutzbar. Anrufe und Textnachrichten werden am Bildschirm angezeigt und lassen sich von dort beantworten. Eine Taskbar in der rechten unteren Bildschirmecke gibt zudem Zugriff auf wichtige Einstellungen wie WLAN und Lautstärke und informiert über den Ladestand des Akkus. Da Samsung DeX über eine eigene Stromversorgung verfügt, kann das Gerät auch zum Aufladen des Smartphones benutzt werden.
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Samsung DeX unterstützt außerdem die Sicherheitsfunktionen Samsung Pass und Secure Folder. Die Nutzung des Smartphones als Desktop-Ersatz soll zudem verhindern, dass durch unnötige Dateiuploads oder E-Mails Dateiduplikate entstehen, weil Nutzer im Desktopmodus vollständigen Zugriff auf alle auf ihrem Gerät gespeicherten Daten haben.
Die Idee das Smartphone auch für den Desktop-Einsatz zu nutzen ist nicht neu. Ansätze dieser Art verfolgten zuletzt Ubuntu und Microsoft. Ubuntu hat allerdings kürzlich das Ende von Unity und der für Smartphones optimierten Ubuntu-Version sowie der Convergence Shell, die Ubuntu-Phones zum Desktop-Ersatz macht, verkündet. Und Microsoft kann mit seiner Lösung Continuum bisher ebenfalls keine nennenswerten Erfolge feiern.
Der Misserfolg dieser Projekt dürfte auch daran gelegen haben, dass sich weder Ubuntu- noch Windows-Smartphones am Markt durchsetzen konnten. Mit den auf Android basierenden Galaxy-S8-Smartphones könnte die Nutzung von Smartphones als Desktop-Basis hingegen erfolgreicher verlaufen. Selbst Microsoft hat die Idee noch nicht aufgegeben und arbeitet zusammen mit Qualcomm an einer Emulation für Windows 10, die es erlaubt, x86-Anwendungen nativ ablaufen zu lassen.
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