Telefónica Deutschland führt Self Organizing Network ein

Mit dem Self Organizing Network (SON) startet Telefónica Deutschland eine neue Technologie, die dafür sorgt, dass sich das Mobilfunknetz des Unternehmens eigenständig, zeitnah und flexibel an veränderte lokale Gegebenheiten anpasst.

Telefónica Deutschland hat die Einführung des Self Organizing Network (SON) bekannt gegeben. Die neue Technologie soll das Mobilfunknetz des Unternehmens eigenständig, zeitnah und flexibel an veränderte lokale Gegebenheiten anpassen. Das selbstoptimierende Netzwerk soll seine Stärken auch bei der aktuellen Integration der Netze von o2 und E-Plus ausspielen können und verspricht damit ein verbessertes Nutzererlebnis, wie das Unternehmen auch in einem Blogeintrag mitteilt.

(Bild: Telefónica)

Das Self Organizing Network soll künftig im gemeinsamen Netz der Telefónica Deutschland dafür sorgen, dass Verkehrslasten im 2G-, 3G- und 4G-Netz dynamisch gesteuert, Überlastungen reduziert und Abdeckungslücken durch den temporären Ausfall einer Mobilfunkstation automatisch verbessert werden können. Was bisher nur durch die manuelle Änderung von Parametern durch Techniker möglich war, erledige die SON-Software ganz von selbst, so Telefónica. Dazu erfasse, analysiere und optimiere sie kontinuierlich eine Vielzahl an Parametern im Netz. Die aktuellen Netzdaten werden in relativ kurzen Intervallen erhoben, untersucht und mit Anpassungen in das Netz zurückgespielt, wie das Unternehmen weiter ausführt. Die hierzu notwendigen SON-Module sollen stufenweise in das Netz von Telefónica Deutschland eingeführt werden.

„Bei der Implementierung von Self Organizing Networks ist Telefónica Deutschland einer der globalen Vorreiter“, sagt Cayetano Carbajo Martin, Chief Technology Officer von Telefónica Deutschland. „Die Art und Weise, wie wir diese Technologie einsetzen, ist einzigartig. Sie erlaubt uns nicht nur die vollautomatische Optimierung, sondern auch eine vereinfachte Integration von neuen Mobilfunkanlagen. Mit der Software werden wir unser Netz noch besser optimieren und zu jeder Zeit automatisch und flexibel an den tatsächlichen Kundennutzen anpassen können.“

Mobiltelefonie (Bild: Telefónica).

In einem ersten Schritt hat Telefónica Deutschland das Self Organizing Network für die Optimierung der Beziehungen zwischen benachbarten Mobilfunkstationen im UMTS-Netz eingeführt – der sogenannten Nachbarschaftsplanung und -pflege. Bereits im Jahr 2014 hat das Unternehmen begonnen, die automatische Nachbarschaftsplanung von verschiedenen SON-Herstellern im Rahmen von Pilotprojekten in Berlin und Nürnberg zu testen. Nach dem Erfolg dieser Tests erfolgte laut Telefónica nun die endgültige Inbetriebnahme des Self Organizing Networks in Deutschland.

Weitere Module, die Überlasten, Ausfälle oder Überreichweiten erkennen und beinahe in Echtzeit darauf reagieren können, sind dem Unternehmen zufolge in Planung. Bereits heute sei eine Lastverteilung aktiv, die Kunden bei einer drohenden Überlastung innerhalb einer LTE-Funkzelle ohne Performance-Einbußen auf UMTS verschiebe. Die Smartphones sollen von selbst auf LTE zurückkehren, sobald die Technologie wieder frei und verfügbar ist.

Gerade durch die laufenden Konsolidierungsarbeiten der Netze von O2 und E-Plus befindet sich das neue Netz von Telefónica Deutschland in einem ständigen Wandel. Vorgenommene Veränderungen müssen in den Einstellungen des Netzes permanent nachgehalten werden. In Anbetracht der Größenordnung dieses Projekts stellt dies eine äußerst aufwendige und hochkomplexe Aufgabe dar, die durch den Start des Self Organizing Networks laut Telefónica künftig automatisiert ablaufen können. Werden im Zuge der Integrationsarbeiten neue, zusätzliche Standorte im Netz hinzugefügt, übernimmt das Self Organizing Network die notwendigen Konfigurationen, um sich mit benachbarten Mobilfunkstationen zu verbinden. Dabei werden die einzelnen Parameter so definiert, dass Kunden vor Ort stets das bestmögliche Netz zur Verfügung steht.

Die Fähigkeit des Self Organizing Networks, das Verhältnis zu Nachbarknotenpunkten oder Nachbarfunkzellen unmittelbar anpassen zu können, soll zu einer stabileren Versorgung beitragen. Fällt beispielsweise an einem Standort eine Basisstation aus, soll die entstandene Abdeckungslücke durch die automatische Umkonfiguration der Nachbarknoten bestmöglich wieder gefüllt werden. Dafür werden die Stationen in der unmittelbaren Nachbarschaft neu definiert, so das Unternehmen. Andererseits können Kapazitäten bei einem besonders hohen Bedarf – etwa während Stadtfesten – flexibel erhöht werden.

„Aufgrund der technischen Zusammenführung von zwei GSM-, zwei UMTS- und zwei LTE-Netzen existiert weltweit derzeit kein komplexeres Netzwerk als das der Telefónica Deutschland. Ein Grund, weshalb das Self Organizing Network einen integralen Bestandteil unserer Netzpflege darstellt. Diese innovative Technik gibt einen Einblick, wie Netze zukünftig funktionieren werden”, sagt Georg Große-Boes, Head of Radio Planning, der für die Einführung von SON verantwortlich ist.

Telefónica Deutschland will zukünftig immer mehr Optimierungsmaßnahmen an das Self Organizing Network übergeben, um das eigene Netz noch flexibler und bedarfsgerechter zu gestalten.

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