Deutsche Telekom tritt Industrial Data Space Association bei

Die IDSA bietet einen virtuellen Datenraum, der Unternehmen verschiedener Branchen und aller Größen die souveräne Bewirtschaftung ihrer Datengüter ermöglichen soll. Die Deutsche Telekom steuert als neues Mitglied künftig Sicherheitsexpertise bei.

Die Deutsche Telekom tritt der Industrial Data Space Association (IDSA) bei, wie das Unternehmen am Montag mitgeteilt hat. Der Industrial Data Space hat das Ziel, die Rahmenbedingungen für eine digitale vernetzte Wirtschaft voranzutreiben und einen sicheren, souveränen Datenaustausch zu etablieren. Die Initiative wurde 2016 von mehreren Bundesministerien gemeinsam mit Vertretern von Forschung und Wirtschaft gegründet. Die Industrial Data Space Association arbeitet eng mit dem gleichnamigen Forschungsprojekt der Fraunhofer-Gesellschaft zusammen, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Hier steht die Entwicklung der Referenzarchitektur, die technische Umsetzung des Industrial Data Space sowie die Pilotisierung in ausgewählten Anwendungsfällen im Mittelpunkt.

(Bild: Deutsche Telekom)

Die Automatisierung und Vernetzung aller Lebens- und Arbeitsbereiche etabliere in allen Branchen neue Geschäftsmodelle und verändere Unternehmensstrukturen, so Neumitglied Telekom. Die Basis für dieses Zusammenspiel von Diensten, wie beispielsweise die vorausschauende Wartung von Maschinen oder Sendungsverfolgung in Echtzeit, sei der Austausch von Daten. Der neue industrielle Rohstoff Daten mache aber klare Governance-Regelungen zur sicheren Datennutzung und einen branchen- und unternehmensübergreifenden technischen Standard nötig.

Genau zu diesem Zweck gründete sich die IDSA und schuf einen virtuellen Datenraum, der den sicheren Austausch von Daten und die einfache Verknüpfung in Geschäftsökosystemen auf Basis von Standards und mit Hilfe gemeinschaftlicher Governance-Modellen unterstützt. Der Industrial Data Space gibt mit rechtlich klaren Vorgaben, international geltenden Standards sowie einer sicheren Technologie Antworten auf die Fragen, wer welche Daten zu welchem Zweck über welchen Zeitraum nutzen darf. Alle Mitglieder behalten die Hoheit über ihre Informationen, geben sie nur vertrauenswürdigen, zertifizierten Partnern frei und können Vorgaben zum Datenschutz machen.

(Bild: IDSA)

„Unternehmen müssen in der Lage sein, zu entscheiden, unter welchen Bedingungen sie ihren Partnern ihre Daten zur Verfügung stellen“, erklärt Lars Nagel, Managing Director der Industrial Data Space Association. Der Sicherheitsaspekt spielt dabei eine grundlegende Rolle. Die Telekom hat unlängst mit der Geschäftssparte „Telekom Security“ einen eigenen Sicherheitsbereich gegründet, der die Sicherheitsexpertise des gesamten Konzerns vereinen soll. Rund 1.200 Experten arbeiten am Schutz von Infrastrukturen und Kundensystemen, wie das Unternehmen erklärt. Die Telekom entwickle darüber hinaus stets neue Sicherheitslösungen mit renommierten Partnerunternehmen und baue eigene Sicherheitssysteme kontinuierlich aus, um neue Formen von Hackerangriffen zu erkennen und ihnen vorzubeugen. Maximale Sicherheit im Cloud-Bereich will der Konzern eigenen Aussagen zufolge unter anderem mit einer wachsenden Palette an deutschen Cloud-Lösungen gewährleisten, betrieben nach strengen deutschen Datenschutzvorgaben in hochsicheren Zwillingsrechenzentren.

„Digitalisierung ist auch Vertrauenssache. Unsere Sicherheitsexperten sorgen weltweit täglich dafür, dass Kundendaten wie IT-Infrastrukturen bestmöglich geschützt sind und unsere Kunden mit einem sicheren Gefühl in neue digitale Geschäftsmodelle gehen können“, sagt Anette Bronder, Geschäftsführerin Telekom Security und Digital Division T-Systems. „Wir freuen uns, diese Initiative zu unterstützen und unser Know-how zum Schutz von sensiblen Informationen und Infrastrukturen einzubringen.“

(Bild: IDSA)(Bild: IDSA)

Für die Industrial Data Space Association ist der Beitritt der Deutschen Telekom ein weiterer, wichtiger Erfolgsschritt. „Die Arbeit am Industrial Data Space lebt von ihren Mitgliedern. Je mehr Unternehmen sich, ihre Expertise und ihre Anforderungen an einen sicheren und souveränen Datenaustausch einbringen, umso erfolgreicher wird die Umsetzung“, sagt Lars Nagel.

(Bild: IDSA)(Bild: IDSA)

Bereits 2015 plante die Fraunhofer-Gesellschaft gemeinsam mit Partnern aus der Industrie und der Unterstützung der Bundesregierung einen international offenen Datenraum für die Wirtschaft. Der Name Industrial Data Space stand bereits da schon fest. Ziel war es Standards zu entwickeln, die für alle teilnehmenden Unternehmen gelten. Die Mitglieder des IDSA kommen aus Industrie, Dienstleistung und Handel. Sie decken unterschiedlichste Wirtschaftszweige und Branchen ab. Außerdem arbeiten auch namhafte Softwareunternehmen sowie Forschungseinrichtungen mit. Zu den aktuell mehr als 70 Mitgliedsunternehmen zählen unter anderem Allianz, Audi, Bayer, Bosch, Fraunhofer, Huawei, SAP, Siemens und Volkswagen, um nur einige zu nennen. Die Geschäftsstelle sitzt am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML in Dortmund. Eine Übersicht über Ziele und Architektur des »Industrial Data Space« bietet auch das Whitepaper des Fraunhofer Instituts.

Auf der Hannover Messe präsentiert die Industrial Data Space Association laut Deutscher Telekom ihre erste Zwischenbilanz. Sechzehn Beispiele sollen die Vorteile des gesicherten und standardisierten Datenaustauschs deutlich machen. Während der Hannover Messe können sich Interessierte vom 24. bis 28. April auf dem Stand der Deutschen Telekom in Halle 7, Stand A40 selbst einen Eindruck von den Produkten und Dienstleistungen verschaffen.

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