Gartner prognostiziert, dass bis Ende des Jahres 85 Prozent aller Unternehmen mit Windows 10 arbeiten werden. Das bedeutet, dass der Umstieg auf Windows 10 deutlich schneller von Statten geht als bei den Vorläuferversionen.
„Unternehmen sehen die Notwendigkeit für den Wechsel auf Windows 10. Die Auswertungs- und Implementierungsdauer von Windows 10 hat sich im Vergleich zu Umfragen, die zwischen 2015 und 2016 durchgeführt wurden, von 23 Monaten auf 21 Monate verkürzt“, berichtet Ranjit Atwal, Research Director bei Gartner. „Große Unternehmen planen den Umstieg auf Windows 10 oder werden diesen bis 2018 durchführen.“
Diese Verzögerung erklärt Atwal damit, dass Unternehmen älteren Softwareversionen auf Windows 10 transformieren, oder dass Unternehmen ältere Softwareversionen ersetzen, bevor der Umstieg auf Windows 10 erfolgt.
Doch scheint diese Umstellung in vielen Fällen ohne größere Probleme abzulaufen. Gartner hat Unternehmen für die Studie auch über die Motivation für den Umstieg auf Windows 10 gefragt. Etwa die Hälfte der Unternehmen sieht ein Plus an Sicherheit als wichtigsten Grund. 38 Prozent hingegen sehen Vorteile durch eine optimierte Cloud-Integration in Windows 10. Die Universal Windows-Apps auf mehreren Endgeräten wie PCs oder Tablets sind für 34 Prozent der Unternehmen ein wichtiges Argument, das Support-Ende von Windows 7 im Jahr 2020 für 33 Prozent.
„Windows wird aber nicht als ein drängendes, unternehmenskritisches Projekt gesehen, daher überrascht es auch nicht, dass ein Viertel aller Unternehmen Budget-Probleme erwartet“, so Atwal weiter.
Doch nicht nur Windows 10, sondern auch Geräte, die die Vorteile des jungen Betriebssystems voll ausschöpfen, scheinen zunehmend das Interesse der Anwender zu erregen, wie Meike Escherich, Prinzipal Research Analyst bei Gartner erklärt: „Die Absicht, Geräte zu kaufen, hat sich deutlich erhöht.“ Grund dafür seien die Geräte der dritten oder vierten Generation, die für Windows 10 mit längeren Batterielaufzeiten, Touchscreens und anderen Windows-10-Features optimiert sind. „Die Absicht, Convertible-Notebooks zu kaufen, wächst, weil Unternehmen nach Test- und Pilotierungsphasen jetzt dazu übergehen, diese zu kaufen und installieren.“
Windows 10 Creators Update – das sind die Neuerungen
Windows 10 1703 Creators Update bietet zahlreiche Neuerungen für die Oberfläche und die Sicherheit von Windows 10. Und mit Redstone 3 steht bereits die nächste Aktualisierung vor der Tür.
Ein weiterer Trend bei der Ausstattung von Arbeitsplätzen zeigt die Gartner „Enterprise Survey„. Demnach werden bis Ende des Jahres immerhin 82 Prozent der Befragten Unternehmen eine Cloud-Geräte-Strategie haben.
Neben Convertibles und anderen Windows-10-spezifischen Geräten werden sich wohl auch mehr als ein Fünftel für Thin-Client-Geräte wie Chromebooks, Thin Clients oder Stick-PCs entscheiden, wie Escherich in einem Blog auf silicon.de prognostiziert. Auch wenn solche Kaufabsichten nicht immer Realität werden, zeigten sie doch, dass IT-Manager diesen Lösungen mehr Aufmerksamkeit schenken und sich für ihre Vorteile interessieren.
„Der Wechsel zu einer Cloud-Infrastruktur kann häufig auch der Startpunkt sein, um über Thin Clients nachzudenken. Allerdings brauchen Unternehmen nicht nur die Wahl zwischen Thin und Thick Clients – vielmehr wollen sie ein Spektrum von Geräten zur Auswahl, die unterschiedliche Bedürfnisse erfüllen“, so Escherich.
Die Gartner-Analystin rät Herstellern, dass diese einen hybriden Ansatz verfolgen sollten. In der Mischkalkulation aus Sicherheit, Leistung und Mobilität sowie einem geringen Management-Overhead könnte auch Windows 10 auf einem Cloud-ARM-Prozessor eine interessante Option für Anwendungen sein, die lange Akkulaufzeiten erfordern. „Alternativ kommen auch neue 2in1-Produkte auf den Markt und die Gartner-Umfrage zeigt, dass ein Bedarf für die Integration mit Android-Smartphones besteht.“
Die Umfrage zu Windows 10 wurde zwischen September und Dezember 2016 in sechs Ländern (USA, UK, Frankreich, China, Indien und Brasilien) durchgeführt. Befragt wurden 1014 Personen, die an Entscheidungen zum Windows 10-Umstieg beteiligt waren.
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