Qualcomm hat auf der Computex mit Taiwan eine neue Partnerschaft mit Asus, Hewlett-Packard und Lenovo angekündigt. Gemeinsam wollen die Unternehmen mobile PCs entwickeln. Die drei Computerhersteller sind damit die ersten OEMs, die Windows-10-PCs anbieten werden, die von Qualcomms aktuellem Flaggschiff-Prozessor Snapdragon 835 angetrieben werden.
Ein wichtiges Merkmal des Snapdragon 835 dürfte vor allem Enterprise-Kunden ansprechen. Qualcomm integriert das neue X16 LTE Modem in das System-on-a-Chip. Es soll Gigabit-Geschwindigkeiten erreichen und damit bis zu zehnmal schneller sein als 4G-LTE-Geräte der ersten Generation.
Microsoft hatte im Dezember 2016 eine Version von Windows 10 für ARM-Prozessoren von Qualcomm angekündigt. Sie soll den Weg für neue mobile und energieeffiziente PCs eben. Durch einen x86-Emulator für die ARM64-Architektur wird Windows 10 in der Lage sein, klassische Desktop-Anwendungen auszuführen. Damit unterscheidet es sich in einem sehr wichtigen Punkt von Microsofts erstem Versuch, ein Windows für ARM zu etablieren – Windows RT war auf Apps aus dem Windows Store beschränkt.
Der Snapdragon 835 bietet nach Herstellerangaben bis zu 27 Prozent mehr Leistung als sein Vorgänger Snapdragon 820. Der Stromverbrauch soll indes um bis zu 40 Prozent sinken. Das wird unter anderem durch die Umstellung auf ein 10-Nanometer-Verfahren ermöglicht. Qualcomm nutzt dafür derzeit Samsungs FinFET-Fertigungstechnik.
Hersteller wie Asus, HP und Lenovo können mithilfe des Snapdragon 835 lüfterlose Designs entwickeln. Die geringe Größe der Snapdragon 835 Mobile PC Platform und die fehlenden Lüfter sollen Platz für größere Akkus geschaffen, die längere Betriebszeiten ermöglichen. „Das bisherige Computing-Modell funktioniert für heutige Verbraucher nicht mehr, die keine schweren, mit einem Stromkabel verbundenen Laptops wollen“, sagte Christiano Amon, Executive Vice President von Qualcomm. „Mit der Kompatibilität für das Windows-10-Ökosystem versetzt die Snapdragon Mobile PC Platform die Hersteller von Windows-10-Hardware in die Lage, Formfaktoren der nächsten Generation zu entwickeln.“
„Wir freuen uns riesig, dass OEMs unsere Vorstellung teilen, das Windows-10-Erlebnis auf das ARM-Ökosystem auszuweiten“, ergänzte Matt Barlow, Corporate Vice President für Windows-Marketing bei Microsoft. „Diese Zusammenarbeit bietet Verbrauchern etwas neues, nach dem sie sich gesehnt haben – das beste mobile Computing-Erlebnis mit dem besten Windows 10, alles in einem dünnen, leichten, verbundenen Gerät.“
Wann die ersten Windows-10-PCs mit Qualcomm-Prozessoren in den Handel kommen, lies das Unternehmen offen. Im Februar prognostizierte Keith Kressin, leitender Produktmanager bei Qualcomm, einen Marktstart noch in diesem Jahr. Mit einer größeren Produktvielfalt sei aber erst 2018 oder 2019 zu rechnen.
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[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]
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