Die Nutzung von OneDrive wird offiziell von Microsoft nicht unterstützt. Clients stehen lediglich für Windows, macOS, Android und iOS zur Verfügung. Dennoch ist es möglich, den Microsoft Cloudspeicher auch unter Linux zu verwenden.
Hierfür stehen zwei Open-Source-Lösungen zur Verfügung. Im folgenden wird die Installation des OneDrive Free Client unter Linux Mint 18.2 KDE erläutert. Das Tool wird nicht nur regelmäßig gepflegt, sondern unterstützt auch OneDrive for Business, was im Unternehmensumfeld wegen der relativ großen Verbreitung von Office 365 häufig zum Einsatz kommt. Die zweite Open-Source-Lösung OneDrived Dev kann hingegen nur private Konten synchronisieren.
Vorbereitungen
Für den Betrieb von OneDrive Free Client unter Linux sind einige Vorbereitungen nötig. Zum einen verlangt das Tool nach einer Datenbank, zum anderen wird eine Transfer-Library mit SSL und URL-Support benötigt. Beide Komponenten werden mit folgenden Befehlen im Terminal installiert.
sudo apt-get install libcurl4-openssl-dev
sudo apt-get install libsqlite3-dev
Zusätzlich wird noch die Programmierumgebung DMD benötigt. Mit dem vom Entwickler angegebenen Befehl:
curl -fsS https://dlang.org/install.sh | bash -s dmd
funktioniert die Installation allerdings nicht unter Linux Mint 18.2 KDE. Ein Signatur-Fehler verhindert diese. DMD lässt sich aber trotzdem in Betrieb nehmen. Hierfür muss man das entsprechende Paket herunterladen und manuell installieren.
cd ~/Downloads
sudo dpkg -i dmd_2.074.1-0_amd64.deb
Unter Linux Mint 19 Cinnamon funktioniert die Installation von DMD hingegen tadellos. Hier wurde lediglich im Terminal der Befehl zur Aktivierung eingegeben:
Run `source ~/dlang/dmd-2.080.1/activate
` in your shell to use dmd-2.080.1.
Anschließend muss man noch – falls noch nicht geschehen – GIT installieren und den Source-Code von OneDrive Free Client damit herunterladen.
sudo apt install git
git clone https://github.com/skilion/onedrive.git
Installation von OneDrive Free Client
Die Installation des Pakets wird mit folgenden Befehlen durchgeführt:
cd onedrive
make
sudo make install
Für eine automatische Synchronisation gibt man folgende Befehle ein:
systemctl --user enable onedrive
systemctl --user start onedrive
Als nächstes muss die Anwendung noch autorisiert werden. Hierfür gibt man folgenden Befehl ein:
onedrive -m
Nun gibt das Programm einen Link für die Autorisierung bei OneDrive aus:
Authorize this app visiting:
https://login.microsoftonline.com/common/oauth2/v2.0/authorize?client_id=.....
Diesen Link ruft man nun mit einem Browser auf und erlaubt den Zugriff von OneDrive Free Client auf den Microsoft-Speicherdienst. Hat man dies bestätigt, erfolgt die Weiterleitung auf eine leere Seite.
Die Adresse dieser Seite kopiert man nun in das Terminal in die Zeile unter:
Enter the response uri:
Anschließend drückt man zum Abschluss der Installation die Enter-Taste. Nun sollte die Synchronisation mit dem autorisierten OneDrive-Konto starten.
Weiteres OneDrive-Konto zur Synchronisation verwenden
Während beim ersten Start von OneDrive Free client automatisch Verzeichnisse für Konfigurations- und Synchronisationsdaten angelegt werden, muss man für die Konfiguration eines zweiten Kontos wie OneDrive for Business die Verzeichnisse für Konfiguration und Daten manuell anlegen.
Das erledigt man mit folgenden Befehlen:
mkdir -p ~/.config/onedriveWork
cp ./config ~/.config/onedriveWork/config
mkdir OneDriveWork
Nun aktiviert man mit folgendem Befehl die Synchronistation des zweiten Kontos.
onedrive --monitor --confdir="~/.config/onedriveWork"
Es folgt, wie schon beim ersten Konto, eine Autorisierungsabfrage. Wieder muss diese bestätigt werden und der Autorisierungs-Link in das Terminal kopiert werden. Anschließend startet die Synchronisation des zweiten Kontos.
Fazit: OneDrive Free Client
OneDrive Free Client unterstützt die Datensynchronisation von OneDrive- und OneDrive for Business-Konten. Allerdings hat das Tool Schwierigkeiten mit großen Dateien wie Betriebssystem-Images. Hier muss man den Synchronisationsvorgang mehrmals wiederholen. Abgesehen davon kann man mit OneDrive Free Client auch keine Freigabe-Links erstellen. Wer diese benötigt, muss dies mit der Online-Variante von OneDrive erledigen.
In jedem Fall bietet OneDrive Free Client jedoch deutlich mehr Komfort als die reine Online-Variante: Dateien lassen sich mit Boardmitteln schneller bearbeiten, wenn sie auch lokal vorhanden sind. Durch die Unterstützung von OneDrive for Business profitieren auch Linux-Anwender in Unternehmen, die mit Office 365 arbeiten, von der Lösung.
Neueste Kommentare
7 Kommentare zu OneDrive Free Client: OneDrive unter Linux Mint nutzen
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Ich habe es wie folgt gelöst:
Microsoft Edge für linux installieren. (https://www.microsoftedgeinsider.com/de-de/download/?platform=linux)
http://www.outlook.com mit MS Edge öffnen, Anmelden.
Oben in der Adressleiste, links neben dem Favoriten-Stern ist ein kleines Kästchen womit man eine App in Linux installiert. Durch diese App von MS kann man auf sämtliche MS-Produkte, auch OneDrive, zugreifen. Esläuft über den Edge-Brwoser, wird aber als eigenständige App dargestellt. In Linux Mint findet man diese dann unter Internet.
Hallo,
ich habe es erfolgreich unter Peppermint9 installiert! Die installation hat aber erst geklappt, nachdem ich „sudo apt install git curl gcc make“ ausgeführt habe!!!
Zum starten führe ich: „systemctl –user start onedrive danach onedrive -m“
soweit so gut, Beim Beenden muss ich „systemctl –user stop onedrive“ und das noch offene Terminalfenster abwürgen.
Gibt es noch andere Möglichkeiten onedrive zu starten/beenden???
Den D-Compiler kann man auch übers Project repository installieren, wie auf https://github.com/skilion/onedrive angegeben.
Man muss allerdings (fehlt) das Repository vor dem Holen des keyring (vor apt-get … install d-apt-keyring) temporär auf „trusted“ setzen, um Henne-Ei-Effekt zu vermeiden: -> ändern in /etc/apt/sources.list.d/d-apt.list
„deb [trusted=yes] …“
Wer macht denn so was? Ein Open Source Betriebssystem zu nutzen, und dann seine Daten ausgerechnet Microsoft anzuvertrauen?
Die könnten mir viel Geld bezahlen, ich würde denen kein Byte meiner Daten geben. ;)
Ich bekomme auch nur Fehlermeldungen wenn ich auf den Link gehe um den Code zu bekommen. Habe es auch unter Windows 10 versucht, dass selbe Ergebniss.
Ich habe gerade OneDrive unter Linux Mint 19 Cinnamon installiert. Die Autorisierung funktioniert wie beschrieben. Den Adresscode der leeren Seite muss man ins Terminal an die Stelle: „Enter the response uri:“ kopieren. Anschließend beginnt die Synchronisation.
Tja, wäre sicherlich toll, nur bekomme ich nach Eingabe von Benutzername und Passwort nur eine weiße Seite angezeigt. About:blank lässt grüßen.