Apples Entwickler haben angeblich mit Softwareproblemen zu kämpfen, durch die sich wesentliche Features des als iPhone 8 erwarteten Flaggschiffs-Smartphones verzögern könnten. So soll etwa das drahtlose Laden zur Markteinführung noch nicht verfügbar sein und erst später aktiviert werden. Das berichtet Fast Company und beruft sich auf einen Informanten, der mit der Situation vertraut ist.
Die Rede ist von einem angespannten Monat Juni für die Ingenieure und Designer von Apples iPhone-Team – sogar von einem „Gefühl von Panik in der Luft“. Beim drahtlosen Laden soll Apple den Qi-Standard oder eine Variation davon nutzen. Die Komponenten für das iPhone 8 liefere Chiphersteller Broadcom, aber nicht die Hardware sei das Problem, sondern die Software noch nicht bereit für ihre Premiere.
Qi ist eigentlich ein schon länger verfügbarer Drathlos-Ladestandard, mit dem heute bereits zahlreiche Geräte kompatibel sind. Hinter dem Standard steht das Wireless Power Consortium. Zu seinen über 200 Mitgliedern zählen unter anderem LG, Huawei, Motorola, Panasonic, Sony, Energizer und Verizon Wireless. Vertreten sind dabei auch Unternehmen aus verschiedensten Bereichen, etwa der schwedische Möbelriese Ikea, der Autozulieferer Delphi Automotive Systems und die chinesische Haier Group, weltweiter Marktführer bei Haushaltsgeräten.
Von Qi-Problemen hörte zuvor auch der Apple-nahe und gewöhnlich gut informierte Blogger John Gruber. Nach seinen Informationen wird Apple das Zubehör für drahtloses Laden getrennt verkaufen. Außerdem sei dafür vielleicht auf iOS 11.1 zu warten – so wie der sogenannte Porträt-Modus im letzten Jahr mit einem Update des Betriebssystems nachgeliefert wurde. Gruber ist sich aber nicht sicher, ob Apples Probleme mit dem iPhone 8 in Hardware oder Software begründet sind.
Ähnliche Hindernisse scheinen auch noch dem neuen 3D-Sensor entgegenzustehen. Dieser soll laut Bloomberg eine Entsperrung des Smartphones per Gesichtserkennung ermöglichen, was auch den Verzicht auf Fingerabdruckerkennung mit Touch ID bedeuten könnte. Apple soll jedoch noch Schwierigkeiten mit dem verlässlichen Funktionieren des nach vorne gerichteten Sensors zu haben. Auch das liege wieder an der Software und nicht am Sensor-Modul. Sollte Apple die 3D-Software nicht rechtzeitig optimieren können, wäre auch hier eine spätere Aktivierung durch Softwareupdate denkbar.
Fraglich ist zudem, ob der iPhone-Hersteller tatsächlich zugunsten einer noch nicht praxisbewährten Lösung auf den Fingerabdrucksensor Touch ID verzichten kann, der von grundsätzlicher Bedeutung für die Sicherheit des Bezahldienstes Apple Pay ist. Unklar bleibt dabei weiterhin dessen mögliche Platzierung. Noch immer sei plausibel, dass es Apple gelingt, ihn unter dem Display auf der Vorderseite einzubetten – aber zur Sicherheit wurden parallel auch Prototypen mit rückseitigem Fingerabdruckleser entwickelt. Weiteres Verzögerungspotential liegt laut Fast Company in Lieferengpässen bei OLED-Displays, die als prägendes Merkmal des kommenden Spitzenmodells zum zehnjährigen iPhone-Jubiläum gelten.
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