Bluetooth unterstützt jetzt offiziell Mesh-Networking als Basis für Heim- und Industrieautomatisierung. Mit dem neuen Feature können sich Bluetooth-fähige Geräte zu Netzwerken verbinden und auch ganze Gebäude abdecken. Die Bluetooth Special Interest Group (SIG) hat die Spezifikationen für vermaschte Netze und eine FAQ dazu veröffentlicht.
Die Mesh-Netzwerke arbeiten mit Bluetooth Low Energy (LE) und setzen den Bluetooth-Standard 4.0 oder höher voraus. Erste kommerzielle Produkte für Mesh-Netzwerke auf Bluetooth-Basis sind später in diesem Jahr zu erwarten. Qualcomm Technologies kündigte bereits an, dass alle seine künftigen Bluetooth-LE-Produkte das Mesh-Networking unterstützen werden.
Gegenüber anderen Mesh-Lösungen soll sich der Bluetooth-Standard durch seine bewiesene Verlässlichkeit, Skalierbarkeit und Sicherheit abheben. Das Vertrauen in das Bluetooth-Ökoystem erlaube zudem, ausgereifte Lösungen schneller an den Start zu bringen.
Die Mesh-Funktionalität erlaubt Many-to-Many-Kommunikation (m:m) zwischen zahlreichen verschiedenen Geräten und ist für die Schaffung großflächiger Netzwerke ausgelegt. Die SIG denkt vor allem an Gebäude- und Fabrikautomation, Sensoren-Netzwerke und ander IoT-Lösungen, bei denen hunderte oder tausende Geräte für eine verlässliche und sichere Kommunikation eingebunden werden können. Da die Geräte Nachrichten weiterleiten, erhöht sich die insgesamte Reichweite weit über die einzelner Geräte hinaus.
„Indem wir die Unterstützung für Mesh-Networking hinzufügen, führen die Mitglieder der Bluetooth-Community eine lange Geschichte fokussierter Innovation weiter, damit sich neue und aufkommende Märkte entfalten können“, lässt sich in der Ankündigung Mark Powell zitieren, Executive Director der Bluetooth SIG. „Der Markt verbundener Geräte erlebte nach der Einführung von Bluetooth Low Energy ein schnelles Wachstum. Wir glauben, dass Bluetooth-Mesh-Networking in der gleichen Weise eine wesentliche Rolle spielen kann, Märkten in ihrer frühen Phase zu schnellerem Wachstum zu verhelfen – wie der Gebäudeautomation und drahtlosen Sensoren-Netzwerken.“
In einem Blogeintrag ist außerdem von einem beflügelnden Einfluss auf Beacons, Robotik, Industrieautomatisierung, Energieverwaltung, Smart-City-Anwendungen und andere Lösungen für das Internet der Dinge (IoT, Internet of Things) die Rede. Der erste größere Schub sei bei kommerziellen Beleuchtungssystemen und Industrieanwendungen zu erwarten.
Auf IoT konzentriert sich auch das im letzten Jahr offiziell angekündigte Bluetooth 5 mit erhöhter Geschwindigkeit und Reichweite, ohne dass die zusätzliche Leistung mit mehr Energieverbrauch erkauft wird. Bis zum Jahr 2021 sollen laut ABI Research 48 Milliarden internetfähige Geräte installiert sein, von denen fast ein Drittel über Bluetooth kommunizieren.
[mit Material von Charles McLellan, ZDNet.com]
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