Kurz vor Start von Android O: Android Nougat nur auf jedem siebten Gerät

Der Marktanteil von Android Nougat klettert um 2 Punkte auf 13,5 Prozent. Spitzenreiter Android 6.0 Marshmallow verbessert sich um 0,5 Punkte auf 32,3 Prozent. Selbst das vier Jahre alte Android 4.4 KitKat hat weiterhin einen höheren Marktanteil als Nougat.

Google hat aktuelle Zahlen für die Verteilung der Android-Versionen vorgelegt. Android 7.x Nougat läuft demnach derzeit auf 13,5 Prozent aller Android-Geräte, was einem Zuwachs von 2 Punkten gegenüber dem Vormonat entspricht. Das bedeutet, dass nicht einmal jedes siebte Android-Smartphone oder –Tablet auf die inzwischen fast ein Jahr verfügbare, aktuelle OS-Version umgestellt wurde, während der Nachfolger Android O bereits in den Startlöchern steht.

Das nun fast zwei Jahre alte Android 6.0 Marshmallow sicherte sich erst vor rund zwei Monaten die Spitzenposition. Die baute es trotzt seines Alters im vergangenen Monat um 0,5 Punkte auf 32,3 Prozent aus. Android 5.x Lollipop setzte indes seinen Abwärtstrend fort. Sein Marktanteil schrumpfte allerdings nur um 0,9 Punkte auf 29,2 Prozent.

Android-Verteilung im August 2017 (Bild: Google).Das jetzt rund vier Jahre alte Android 4.4 KitKat hält sich mit 16 Prozent in der Statistik, 1,1 Punkte weniger als vor einem Monat. Es hat damit weiterhin eine höhere Verbreitung als die aktuelle Version Nougat.

Positiv ist, dass sich der gemeinsame Marktanteil der Versionen 4.4 KitKat bis 7.1 Nougat auf 91 Prozent erhöht hat. Denn Google stellt weiterhin über das Android Open Source Project (AOSP) auch Sicherheitspatches für Android 4.4 zur Verfügung. Allerdings dürften davon nur wenige Nutzer profitieren, da die meisten Gerätehersteller den Support für Smartphones mit dieser OS-Version schon lange eingestellt haben.

Mit Android 4.1.x bis 4.3 Jelly Bean griffen zwischen Anfang Juli und Anfang August 7,6 Prozent der Nutzer auf den Google Play Store zu, 0,5 Prozent weniger als in den vier Wochen davor. Der Anteil der beiden ältesten erfassten Versionen – 2.3.x Gingerbread und 4.0.x Ice Cream Sandwich – stagnierte bei 0,7 Prozent.

HIGHLIGHT

Android und das Update-Problem

Nach der "Mutter aller Sicherheitslücken" in 2015, dem sogenannten Stagefright-Bug, versprachen die Hersteller Besserung in Form von monatlichen Sicherheitsupdates. Allerdings gibt es nur wenige Firmen, die diese Ankündigung in die Tat umgesetzt haben.

Ein vollkommen anderes Bild ergibt sich, wenn man die Verteilung der iOS-Versionen betrachtet. Hier kommt das jüngste Release iOS 10 laut Apple auf einen Marktanteil von 87 Prozent und dessen Vorgänger iOS 9 auf einen Anteil von 10 Prozent. Allerdings ist ein direkter Vergleich mit Android problematisch, da Apple im Gegensatz zu Google die vollständige Kontrolle über Hardware und Betriebssystem hat.

Google stellt seinen Hardware-Partnern neue Android-Versionen lediglich zur Verfügung. Sie entscheiden dann, ob und wann sie ein Upgrade beispielsweise auf Android Nougat anbieten. Zudem hat Apple nur eine begrenzte Anzahl von iOS-Geräten im Angebot, während der Android-Markt unzählige Smartphones und Tablets von vielen unterschiedlichen Herstellern umfasst.

HIGHLIGHT

Android O: Project Treble soll Updates beschleunigen

Es handelt sich um ein Hersteller-Interface für den Zugriff auf Low-Level-Software. Es soll Geräteherstellern chipspezifische Anpassungen ersparen. Project Treble funktioniert allerdings nur mit Geräten, die mit Android O ausgeliefert werden.

Die Android-Hersteller zeigen jedoch eine gewisse Zurückhaltung bei der Entwicklung von Updates beziehungsweise der Freigabe neuer Android-Versionen für ältere Geräte. Deswegen sind viele Android-Smartphones und -Tablets weiterhin von gravierenden Sicherheitslücken wie Stagefright und Quadrooter betroffen.

Monatliche Sicherheitsupdates spendieren derzeit nur Blackberry, Google, LG und Samsung ihren Geräten. Die Updates sind zudem oftmals auf wenige aktuelle Geräte beziehungsweise die neuesten Android-Versionen beschränkt. In punkto Sicherheit können Custom-ROMs wie LineageOS eine Alternative sein, da sie auch für ältere Geräte erhältlich sind und über das Android Open Source Project die von Google bereitgestellten monatlichen Sicherheitsfixes erhalten.

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