Google bietet seinen Messaging-Dienst Allo ab sofort auch Desktop-Nutzern an. Ähnlich wie bei WhatsApp lässt sich die Browserversion jedoch nicht unabhängig von einem Smartphone nutzen. Ohne installierte Smartphone-App ist es nicht möglich, Allo auf einem Desktop-Computer einzurichten. Zudem ist Allo Web derzeit nur zusammen mit einem Android-Smartphone verfügbar. Der Support für die iPhone-Version soll in Kürze folgen.
Über die Allo-Website stellt Google einen QR-Code bereit, der mit der Android-App gescannt werden muss. Im Menü der Allo-App findet sich dafür der Eintrag „Allo Web“. Wurde der QR-Code erfolgreich gescannt, schließt der Browser die Einrichtung von Allo Web automatisch ab. Zu beachten ist, dass dies nur mit Googles eigenem Browser Chrome möglich ist – Konkurrenzprodukte wie Edge oder Firefox zeigen stattdessen bei Aufruf von Allo Web eine Fehlermeldung und bieten an, Chrome zu installieren.
The Next Web ist es beispielsweise nicht möglich, neue Google-Konten mit Allo zu verbinden, das aktive Konto zu wechseln oder gar ein Google-Konto zu entfernen. Auch die Mitgliederliste einer Gruppe lässt sich nicht im Browser bearbeiten.
Zum Start bietet die Webversion von Google Allo nicht den gesamten Funktionsumfang der Android-App. LautZu Beginn eingeschränkter Funktionsumfang der Webversion von Google Allo
Darüber hinaus stehen weder die Backup-Funktion für die eigenen Informationen noch die Einstellungen für Benachrichtigungen und Privatsphäre zur Verfügung. Des Weiteren müssen Nutzer im Web auf einige Chatfunktionen verzichten. Dazu gehören die Funktionen Fotos aufnehmen, Konversationen löschen, Kontakte blockieren oder mit Nutzern zu chatten, die nicht in den eigenen Kontakten sind.
Google hatte Allo im September 2016 vorgestellt. Es positioniert den Dienst als die „intelligentere Messaging-App“. Ab Werk steht Nutzern der Google Assistant zur Verfügung, der in Chats einbezogen werden kann und gerade benötigte Informationen liefert, ohne die App zu verlassen. Durch die Eingabe von @google während eines Chats wird der Assistent aktiviert, um beispielsweise eine Adresse herauszufinden oder das aktuelle Kinoprogramm abzurufen.
Der Whistleblower Edward Snowden kritisiert allerdings die Sicherheit von Allo. Er wies bereits kurz nach dem Start von Allo darauf hin, dass der Messenger zwar alle Nachrichten verschlüsselt, Google diese Nachrichten jedoch auf seinen Servern zumindest vorübergehend speichert und sie dort auch entschlüsseln kann. Davon mache das Unternehmen Gebrauch, um Daten für die Assistenten-Funktion zu erhalten. Lediglich im optionalen Modus „Inkognitochat“ sei dies nicht der Fall.
Ein weiterer Unterschied besteht zu WhatsApp, dessen Datenschutz auch oft kritisiert wird. Während die Messaging-App der Facebook-Tochter inzwischen eine Nutzung ohne Zugriff auf das Smartphone-Adressbuch erlaubt, lässt sich Allo nur starten, wenn die Berechtigungen für Kontakte, SMS und Speicher gewährt wurden. Für eingefleischte Google-Nutzer sollte dies allerdings kein Problem darstellen, vor allem wenn sie bereits Google Kontakte verwenden – denn in dem Fall hat der Internetkonzern ja bereits eine Kopie des Adressbuchs auf seinen Servern gespeichert.
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[mit Material von Jake Smith, ZDNet.com]
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