Google und auch Smartphonehersteller haben künftig einen Grund weniger, den Zeitraum für Android-Updates auf zwei Jahre oder weniger zu beschränken. Auf der Konferenz Linaro Connect kündigte der Google-Mitarbeiter Iliyan Malchev an, dass der Long Term Support (LTS) für Linux-Kernel von zwei auf sechs Jahr verlängert wird. Die Änderung gilt ab der Kernel-Version 4.4, wie Ars Technica berichtet.
Als Beispiel nennt Ars Technica das 2016 vorgestellte Google Pixel. Es sei mit der Kernel-Version 3.18 ausgeliefert worden, die wiederum aus dem Jahr 2014 stamme und seit Januar 2017 nicht mehr unterstützt werde. Das aktuelle LTS-Release des Linux-Kernels sei die Version 4.9. Da Google verspreche, seine Pixel-Smartphones drei Jahre lang mit Updates zu versorgen, müsse es nun einen bereits offiziell nicht mehr unterstützten Kernel noch bis Oktober 2019 pflegen.
Ein ähnliches Bild ergibt sich auch bei anderen Anbietern. Android 7.0 auf dem Samsung Galaxy S7 basiert ebenfalls auf der Kernel-Version 3.18. Für die monatlichen Sicherheitsupdates des Galaxy S6 muss Samsung sogar einen noch älteren Kernel patchen, nämlich die Version 3.10.
Ein Support von sechs Jahren gebe Google, seinen OEM-Partnern und auch den Herstellern von Mobilprozessoren nicht nur ausreichend Zeit, um neue Geräte zu entwickeln und zur Marktreife zu führen. Anschließend blieben zudem rund vier Jahre Zeit, um Smartphones mit Updates zu versorgen, ohne einen nicht mehr unterstützten Linux-Kernel pflegen zu müssen, heißt es weiter in dem Bericht.
Greg Kroah-Hartman, der für die Pflege des LTS-Linux-Kernel verantwortlich ist, hat den längeren Supportzeitraum inzwischen bestätigt. Auf Twitter sagte er: „Das wird lustig.“ Zudem nennt Kernel.org inzwischen für die Kernel-Version 4.4, die am 10. Januar 2016 veröffentlicht wurde, als End-of-Life Februar 2022.
Die Kernel-Version 4.4 kommt derzeit allerdings fast nur auf aktuellen Smartphones des Modelljahrs 2017 zum Einsatz. Dazu gehören Geräte mit Qualcomms Snapdragon 835 und auch Samsungs Galaxy S8 und S8+ mit Exynos-Prozessor. Ob der längere Support allerdings wirklich dazu führen wird, dass mehr Hersteller ihre Geräte länger mit Updates versorgen, bleibt abzuwarten.
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