Microsoft hat mobile Versionen seines Browsers Edge für Android und iOS angekündigt. Das Unternehmen folgt damit seiner Strategie, mit eigenen Anwendungen auf den Mobilplattformen der Konkurrenz vertreten zu sein – unter anderem in Ermangelung eines eigenen Mobilbetriebssystems. Allerdings handelt es sich nicht um Portierungen des neuen Microsoft-Browsers, sondern lediglich um Apps, die das Nutzererlebnis von Edge unter Android und iOS reproduzieren sollen.
Eine wichtige Aufgabe von Edge für Android und iOS ist es, Nutzern die Möglichkeit zu geben, auch auf ihren Smartphones und Tablets auf Lesezeichen, Favoriten und zuletzt geöffnete Tabs ihres Windows-10-PCs zuzugreifen. In erster Linie soll Edge jedoch die Funktion „Continue on PC“ verbessern, die es Android- und iOS-Nutzern erlaubt, auf ihren Mobilgeräten begonnene Aktionen auf ihrem PC fortzusetzen.
„Die mit Abstand meisten Windows-10-Nutzer haben iOS- und Android-Smartphones“, sagte Joe Belfiore, Vizepräsident der Windows-Sparte, im Gespräch mit ZDNet USA. „Aber es gibt kein gutes System, um PCs mit diesen Telefonen zu vereinigen. Edge für iOS und Android werden für alle Kunden diese Verbindung herstellen.“
Technisch wird Edge jedoch auf den jeweiligen Standardbrowsern der Mobilbetriebssysteme basieren. Unter iOS ist dies sogar Grundvoraussetzung, da Apple Drittanbietern den Einsatz eigener Browserengines nicht erlaubt. Edge für iOS wird also wie Safari auf WebKit aufbauen. Unter Android setzt Microsoft indes auf die Blink-Engine von Chromium, der Open-Source-Version von Chrome.
Performance: Aktuelle Browser im Leistungscheck
Ab sofort steht eine Testversion von Edge für iOS zur Verfügung. Sie wird über Apple TestFlight verteilt. Allerdings können sich nur Nutzer registrieren, die ein aktuelles Windows-10-Insider-Build verwenden. Um die geplante Testversion von Edge für Android nutzen zu können, müssen sich Anwender ebenfalls bei Microsoft registrieren – auch dies ist nur von einem für das Windows Insider Program angemeldeten PC aus möglich.
Anfänglich liegt Edge für Android und iOS laut Microsoft nur in englischer Sprache vor. Die Lokalisierung für andere Länder soll Schrittweise im Rahmen einer Ausweitung des Preview-Programms erfolgen. Zudem fehlen zum Start noch einige der geplanten Funktionen, darunter die Synchronisation von Tabs und Browserverlauf. Auch werden bisher noch keine Tablets unterstützt.
Continue on PC testet Microsoft seit diesem Sommer im Insider-Programm. Derzeit können Nutzer ihre Android-Smartphones und iPhones mit ihrem Windows-10-PC verknüpfen, um in Safari oder Chrome geöffnete Websites an den PC zu übergeben. Belfiore zufolge soll Continue on PC auch weiterhin mit Apps von Drittanbietern funktionieren, jedoch mit weniger Optionen, als sie Edge für Android und iOS bieten.
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[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]
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