Die nächste Ausgabe von Galaxy Note könnte mit einem Fingerabdruckleser kommen, der auf der Vorderseite unter dem Display platziert ist, wenn es in der zweiten Jahreshälfte 2018 auf den Markt kommt. Das meint Analyst Ming-Chi Kuo von KGI Securities, der über gute Kontakte zur Lieferkette in Asien verfügt und kommende Produkte immer wieder zutreffend vorhersagt.
Bislang sind offenbar Samsung wie Apple mit ihren Versuchen gescheitert, einen verlässlich funktionierenden Fingerabdruckscanner platzsparend unter das Display zu bringen. Der Trend zu größeren und rahmenlosen Displays zwingt Hersteller, auf einen Home-Button auf der Vorderseite zu verzichten. Die Verlagerung auf die Rückseite wie bei den aktuellen Flaggschiff-Smartphones Galaxy S8 und Note 8 stieß jedoch teilweise auf Ablehnung. Manche Anwender ärgert etwa, wenn sie ein auf dem Tisch platziertes Gerät erst in die Hand nehmen müssen, um es zu entsperren. Viele befürchten auch, versehentlich Fingerabdrücke auf der Kameralinse daneben zu hinterlassen.
Das erste, was die meisten Menschen denken, wenn vom Samsung Galaxy Note die Rede ist, sind explodierende Batterien. Das Fiasko aus dem vergangenen Jahr scheint Samsung gut überstanden zu haben. Die Note-Line hat scheinbar so treue Fans, dass Samsung auch für das diesjährige Modell mit Stifteingabemöglichkeit den Namen beibehält.
Zum Start von Galaxy S8 erwies sich ein im Display integrierter Fingerabdrucksensor als nicht marktreif, obwohl der Hersteller erheblich in die junge Technologie investierte. Nach einem Bericht des Wall Street Journal plante Apple für das kommende iPhone X ebenfalls einen Fingerabdruckleser unter dem Display. Es musste aber auf das Feature verzichten, als sich im Sommer Projekttermine näherten.
Der iPhone-Hersteller setzte stattdessen darauf, die Nutzer mit Face ID zu authentifizieren – einer Gesichtserkennung mit 3D-Sensoren. In diesem Bereich billigt Kuo Apple einen möglichen Vorsprung von 18 bis 30 Monaten zu – und er sieht hier die Zukunft biometrischer Technik. Face ID soll bereits die Nachfrage nach 3D-Sensoren stark erhöht haben.
Aber auch Unter-Display-Fingerabdruckmodule nähern sich inzwischen der Marktreife – drei Hersteller konkurrieren darum, Samsung mit der Technik zu beliefern. Das führt Ming-Chi Kuo in einer Investorenmitteilung aus, aus der Business Insider zitiert. Dazu zählen die koreanischen Firmen BeyondEyes und die Samsung-Tochter LSI, die bereits Muster an Samsung lieferten. Im Rennen könnte auch noch Egis sein, das die derzeitigen Standardsensoren für Fingerabdruckerkennung an Samsung liefert.
Für weniger wahrscheinlich hält Kuo, das Synaptics zum Zuge kommt, ein auch für Apple tätiger Zulieferer. Grund soll sein, dass Samsung auf eine unterschiedliche Technologie setzt, um das OLED-Display gleichzeitig als Lichtquelle für den Sensor zu nutzen und somit eine bessere Batterielaufzeit zu erzielen.
Auch Qualcomm hat sich mit neuen Fingerabdrucksensoren für Smartphones positioniert. Diese basieren auf Ultraschall-Technologien und sind damit für den Einsatz unter einem Display-Glas geeignet. Der Chiphersteller will damit dem Trend hin zu wasserdichten Smartphones mit rahmenlosen Displays folgen.
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