Essential hat den Preis seines Flaggschiff-Smartphones von 699 Dollar auf 499 Dollar gesenkt. Die Ermäßigung um 200 Dollar erfolgte nur zwei Monate nach dem Verkaufsstart, was zu Mutmaßungen über bislang nur mäßige Verkäufe führte. Das Essential Phone spielt mit seiner Technik – und bis zu dieser Ermäßigung auch im Preis – in der Liga von Apples iPhone und Samsungs Galaxy S8.
Um die frühen Käufer nicht zu verstimmen, spendiert das vom Android-Erfinder Andy Rubin gegründete Unternehmen ihnen einen Gutscheincode im Wert von 200 Dollar. Er soll Freunden und Familienmitgliedern zugutekommen, wenn sie auf Essentials Website ein weiteres Essential Phone oder die als Zubehör angebotene 360-Grad-Kamera bestellen.
„Wir möchten es Ihnen noch leichter machen, unsere Produkte und unsere Marke zu erleben“, begründet Essential den überraschenden Preisnachlass. Aktuelle Technologien und hochwertige Verarbeitung sollten nicht nur bei wenigen ankommen. „Wir hätten eine gewaltige TV-Werbekampagne machen können, um Ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Aber wir halten für einen besseren Weg zum Kennenlernen, es den Menschen einfacher zu machen, unsere ersten Produkte in die Hände zu bekommen.“
Marktbeobachter sehen einen Zusammenhang mit Verkaufszahlen weit unter den Erwartungen. Das schließen sie unter anderem aus den Downloadzahlen der Kamera-App für das Essential Phone, die laut Google Play Store zwischen 10.000 und 50.000 liegen. Den Verkauf dürfte außerdem beeinträchtigen, dass die führenden US-Mobilfunkanbieter das Smartphone nicht im Angebot haben – bislang ist es nur bei Sprint zu haben. Außerdem ist es bislang nur in den USA verfügbar. Einen Termin für die geplante Auslieferung in Europa wurde noch nicht genannt.
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Da beispielsweise die konkurrierenden Pixel-2-Modelle von Google erheblich teurer sind, bietet das im Mai angekündigte Essential Phone nun vergleichsweise viel Hardware fürs Geld. Sein 5,7-Zoll-Display benötigt noch weniger Randfläche als das Galaxy S8 und bietet eine Auflösung von 2560 mal 1312 Pixeln. Als Prozessor verbaut ist ein Qualcomm Snapdragon 835, begleitet von 4 GByte RAM und 128 GByte Flash-Speicher. Als Betriebssystem kommt Android 7.1 zum Einsatz – Rubin verspricht ein pures Android ohne Bloatware oder angepasster Oberfläche. Das Gehäuse aus Titan und Keramik soll Stürze besser überstehen als in Aluminium eingefasste Geräte. Abheben will sich Rubins Unternehmen Essential Products außerdem durch ein Ökosystem mit Modulen, die sich über eine magnetische Schnappverbindung auf der Rückseite ankoppeln lassen.
Im August schloss Essential eine neue Finanzierungsrunde ab und erhielt weitere 300 Millionen Dollar Risikokapital. Zu den Investoren zählen neben dem chinesischen Konzern Tencent auch der Auftragsfertiger Foxconn und der Onlinehändler Amazon. Die Bewertung von Rubins Start-up erhöhte sich auf bis zu 1 Milliarde Dollar – aber es muss sich in einem Markt etablieren, der von Apple, Samsung und wenigen chinesischen Anbietern wie Huawei und Oppo dominiert wird.
[mit Material von Matthew Miller, ZDNet.com]
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