IHS Markit hat das iPhone X zerlegt, um dessen Materialkosten zu bestimmen. Für die Version mit 64 GByte internem Speicher ermittelten die Marktforscher einen Betrag von 370,25 Dollar. Darin sind weder Kosten für den Zusammenbau noch für Software, Entwicklung oder Marketing enthalten. Verkauft wird das iPhone X mit der Modellbezeichnung A1865 für 999 Dollar beziehungsweise 1149 Euro.
Teuerstes Bauteil ist erwartungsgemäß das 5,8 Zoll große AMOLED Display des iPhone X, das Apple von Samsung Display bezieht. Inklusive Touch Sensor, Force Touch Sensor und der gläsernen Abdeckung soll es 110 Dollar kosten. Das Aluminiumgehäuse mit der rückseitigen Glasabdeckung und einer darin enthaltenen Edelstahlplatte belasten die Kalkulation mit 61 Dollar.
Der drittgrößte Posten der Kalkulation sind bereits die Kameramodule. Die Frontkamera mit ihrem rückseitig beleuchteten 7-Megapixel-Sensor sowie das rückwärtige Dual-Kamera-System mit 12-Megapixel-Sensor und optischem Bildstabilisator soll Apple insgesamt 35 Dollar kosten. Im Vergleich dazu erscheint der Apple-A11-Bionic-Prozessor, der über 6 Kerne verfügt, mit 27,50 Dollar recht günstig – zumal sich die Kosten für 3 GByte LPDDR4-RAM von SK Hynix und 64 GByte TLC-NAND-Flash von Toshiba auf zusammen 33,45 Dollar belaufen.
Qualcomm erhält für seinen Funk-Chipsatz inklusive Chip für die Energieverwaltung laut IHS 18 Dollar. 16,70 Dollar sollen indes die Bauteile der Gesichtserkennung Face ID kosten, die Apple von ST Microelectronics und Texas Instruments beziehen soll. Die Kosten für die verbauten Sensoren wie elektronischer Kompass, Barometer und Annäherungssensor sollen sich auf 2,35 Dollar belaufen, die Kosten für das kombinierte WLAN/Bluetooth-Modul auf 7,35 Dollar.
Der Akku mit einer Kapazität von 2716 mAh, den Apple aus Platzgründen auf zwei einzelne Stromspeicher aufteilt, wird auf 6 Dollar geschätzt. 12 Dollar ist der Preis, den IHS für das mitgelieferte Zubehör inklusive der Verkaufsverpackung ansetzt. Darin sind das Netzteil, der Kopfhörer, ein Adapter für Kopfhörer mit Klinkenanschluss und ein USB-Lightning-Adapter enthalten.
„Das iPhone X ist das teuerste iPhone aller Zeiten, und es hat den höchsten Preis vergleichbarer Flaggschiff-Telefone, was die Smartphone-Branche in einen vollkommen neuen Preisbereich katapultiert“, kommentierte Andrew Rassweiler, Senior Director der Cost Benchmarking Services von IHS Markit. Das iPhone X stehe zwar für die größte Designänderung des iPhones seit dessen Marktstart im Jahr 2007, die zugrundeliegende Architektur entspreche jedoch der des iPhone 8 Plus.
Die Marktforscher ziehen zudem einen Vergleich zum aktuellen Samsung-Flaggschiff Galaxy S8. Dessen Materialkosten sollen sich auf 302 Dollar belaufen, bei einem empfohlenen Verkaufspreis von 799 Euro. Allerdings hat Samsung im Gegensatz zu Apple stets mit einem nicht unerheblichen Preisverfall zu kämpfen. Das Galaxy S8 ist hierzulande derzeit, also weniger als sieben Monaten nach dem offiziellen Verkaufsstart, für unter 550 Euro zu haben. Für etwa denselben Preis geht aktuell das iPhone 7 über die Ladentheken, das Apple in seinem Shop für 629 Euro anbietet.
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[mit Material von Steve Ranger, ZDNet.com]
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1 Kommentar zu IHS schätzt Materialkosten des iPhone X auf 370 Dollar
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Hallo Herr Beiersmann,
die Kosten/St. sind nur aussagekräftig, wenn Skaleneffekte beziffert werden. In Ihrem Bericht fehlt dafür die angenommene Absatzmenge des Smartphones.
Viele Grüße, Marcus