Bericht: Toshiba verhandelt über Verkauf seiner PC-Sparte an Asus / Toshiba dementiert den Bericht

Auch Lenovo soll sein Interesse an Toshibas PC-Geschäft bekundet haben. PCs sind ein defizitäres Geschäft für das japanische Unternehmen. Gegenüber der Agentur Reuters dementiert Toshiba jedoch jegliche Verkaufsverhandlungen.

UPDATE 17:58 Uhr

Toshiba teilt mit (PDF), dass Berichte über den Verkauf der PC-Sparte jeglicher Fakten entbehre. Das Unternehmen befindet sich auch nicht in Verkaufsgesprächen mit einer Firma.

Ursprüngliche Meldung von 11:24 Uhr

Toshiba sucht angeblich einen Käufer für seine defizitäre PC-Sparte. Das berichtet zumindest die japanische Wirtschaftszeitung Nikkei. Demnach führt Toshiba bereits Gespräche mit dem taiwanischen Anbieter Asus. Auch Lenovo soll Interesse an einer Übernahme des PC-Geschäfts des japanischen Mitbewerbers bekundet haben.

Portégé X30 (Bild: Toshiba))Asus ist laut IDC derzeit der fünftgrößte PC-Hersteller weltweit. Im dritten Quartal soll das Unternehmen fast 4,2 Millionen Geräte ausgeliefert haben, 14,6 Prozent weniger als vor einem Jahr. Sein Marktanteil schrumpfte gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,1 Punkte auf 6,2 Prozent. Nikkei geht davon aus, dass Asus vor allem Toshibas Beziehungen zu Firmenkunden in den USA und Europa nutzen will, um sein eigenes Geschäft auszubauen.

Toshiba soll indes nach weiteren Geldmitteln zum Ausgleich der Verluste suchen, die es durch seine US-Tochter Westinghouse erlitten hat. Den Hersteller von Kernkraftwerken hatte Toshiba 2006 übernommen. 2017 beantrage er Insolvenz. Infolge dessen musste Toshiba sich bereits von seiner Chipsparte trennen.

Das PC-Geschäft bescherte Toshiba laut Nikkei im abgelaufenen Geschäftsjahr (bis 31. März 2017) einen Fehlbetrag von rund 3,8 Millionen Euro. In diesem Jahr soll er auf bis zu 5 Milliarden Yen (37,6 Millionen Euro) ansteigen. Grund dafür sei eine schwache Nachfrage. Das hatte Toshiba bereits dazu veranlasst, außerhalb von Japan das Geschäft mit Consumer-PCs aufzugeben und sich auf Geschäftskunden zu konzentrieren.

Gegenüber der Agentur Reuters dementierte Toshiba inzwischen jegliche Verhandlungen über den Verkauf seiner PC-Sparte. Allerdings habe das japanische Unternehmen früher schon Interesse am Verkauf seines PC-Geschäfts bekundet, um seine Bilanz zu verbessern und einem möglichen Delisting seiner Aktie an der Börse in Tokio zu entgehen.

Anfang der Woche kündigte Toshiba an, 95 Prozent seiner TV-Sparte an Hisense zu veräußern. Die Transaktion soll einen Wert von 12,9 Milliarden Yen haben (96,9 Millionen Euro). Die Zustimmung von Regulierungsbehörden vorausgesetzt soll das Geschäft im Februar 2018 abgeschlossen werden.

Das Lenovo Interesse an der Übernahme von Toshiba bekundet haben soll, erscheint ebenfalls plausibel. Das chinesische Unternehmen hat sein PC-Geschäft schon mehrfach durch Akquisitionen gestärkt, allen voran die Übernahme der Notebook-Sparte von IBM. Zuletzt erwarb Lenovo aber auch die PC-Sparten der japanischen Anbieter NEC und Fujitsu.

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[mit Material von Tas Bindi, ZDNet.com]

Themenseiten: Asus, Desktop, Lenovo, Notebook, PC, Toshiba, Übernahmen

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