Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat die Zerschlagung des internationalen Botnets Andromeda gemeldet. Es bestand zuletzt aus rund 1,3 Millionen täglich aktiven Bots, die mit der Schadsoftware Andromeda infiziert sind. An der Aktion waren neben dem zu Europol gehörenden European Cybercrime Centre (EC3), der Joint Cybercrime Action Taskforce (J-CAT), Eurojust und der US-Bundespolizei FBI auch die Zentrale Kriminalinspektion in Lüneburg und die Staatsanwaltschaft in Verden beteiligt.
Das Andromeda-Botnet soll mindestens seit 2015 aktiv gewesen sein. Die größte Verbreitung erreichte es seitdem in Asien, Nordamerika sowie Europa – dort mit Schwerpunkten in Rumänien, Italien, Deutschland und Polen. Laut Europol wurde Andromeda in erster Linie benutzt, um weitere Schadsoftware zu verbreiten. Allein in den vergangenen sechs Monaten werde Andromeda mit 80 weiteren Malware-Familien in Zusammenhang gebracht. Andromeda sei zudem vom Avalanche-Botnet benutzt worden, das die Behörden vor rund einem Jahr abschalteten.
Seitdem wird ein sogenanntes Sinkhole betrieben, das Teile der nun von Behörden betriebenen Botnet-Infrastruktur nutzt, um Betroffene über ihre Internet Service Provider darauf aufmerksam zu machen, dass ihre Rechner mit Schadsoftware infiziert sind. „Die Zahl der Infektionen insbesondere in Deutschland hat sich daraufhin positiv entwickelt: Ende November 2017 betrugen die gemeldeten Infektionszahlen in Deutschland nur noch rund 39 Prozent des ursprünglichen Startwerts. Auch weltweit haben die gemeldeten Infektionen abgenommen, betrugen aber immer noch rund 55 Prozent des Ursprungswerts“, teilte das BSI nun mit.
Als Folge verlängerte das BSI die „Schutz- und Informationsmaßnahmen“ für Betroffene des Avalanche-Botnets um ein weiteres Jahr. Das Sinkholing-System wurde darüber hinaus um rund 1500 Domänen des Andromeda-Botnets erweitert. Das gibt dem BSI die Möglichkeit, auch die von Andromeda befallenen Systeme zu identifizieren und deren Besitzer mithilfe von ISPs zu kontaktieren.
Das BSI rät Betroffenen, keine „sensiblen Transaktionen“ auf ihren Computern auszuführen. Zudem sollen sie ihren PC von einem Virenscanner vollständig durchsuchen lassen. Andromeda lasse sich mit einer Desinfektions-Live-CD oder den auf Botfrei.de angebotenen Tools erkennen und entfernen. Unter Umständen sei aber auch eine Neuinstallation des Betriebssystems erforderlich. Im Anschluss sollten Nutzer auch alle Passwörter ändern, da Andromeda auch in der Lage sein, Anmeldedaten für E-Mail-Konten und FTP-Programme abzufangen.
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