Apple steht angeblich kurz vor der Übernahme des Musikidentifikationsdiensts Shazam. Eine verbindliche Kaufvereinbarung soll laut Quellen von TechCrunch bereits in der vergangenen Woche unterzeichnet worden sein. Den Zusammenschluss sollen die beiden Unternehmen heute im Lauf des Tags bekanntgeben.
Zum Kaufpreis besteht allerdings keine Einigkeit bei den Quellen des Blogs. Eine Person sprach lediglich von einer neunstelligen Zahl, also zwischen 100 und 999 Millionen Dollar. Ein anderer Informant habe indes einen konkreten Preis von rund 300 Millionen Pfund (340 Millionen Euro) genannt. Nach Abschluss der letzten Finanzierungsrunde sei das Start-up im Jahr 2015 jedoch laut PitchBook mit 1,02 Milliarden Dollar bewertet worden.
Insgesamt habe Shazam 143,5 Millionen Dollar von Investoren erhalten, darunter Kleiner Perkins und DN Capital aus London. Strategische Investitionen seien von den Musiklabels Sony Music, Universal Music und Warner Music gekommen.
Shazam identifiziert Musik. Als Quelle dienen entweder kurze Audioclips oder Ausschnitte aus Videos. Die App kann aber auch in Werbung verwendete Musik erkennen. Zu erkannten Titeln liefert die Shazam-App zudem relevante Inhalte.
Im September 2016 meldete das Unternehmen eine Milliarde Downloads seiner App. Laut Eintrag im Google Play Store wurde die Android-Version bis zu 500 Millionen Mal heruntergeladen. In der App-Beschreibung in Apples App Store heißt es indes, man habe mehr als 100 Millionen aktive Nutzer pro Monat.
TechCrunch zufolge soll Shazam im Fiskaljahr 2016 jedoch nur 54 Millionen Dollar eingenommen haben. Seinen Verlust soll es gegenüber dem Vorjahr um mehr als 75 Prozent auf 5,3 Millionen Dollar reduziert haben. Shazam CEO Rich Riley habe zudem Anfang 2017 in einem Interview eingeräumt, mit einem Betriebsergebnis nahe der „schwarzen null“ sei sein Unternehmen ein attraktives Ziel für Übernahmen.
Einnahmen generiert Shazam durch die Zusammenarbeit mit anderen Musikdiensten wie Spotify und Apple Music, zu deren Angeboten die App verlinkt. Apple könnte durch eine Übernahme seinen eigenen Musikdienst stärken beziehungsweise die Erkennungsfunktion in Apple Music und iTunes integrieren.
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[mit Material von Jake Smith, ZDNet.com]
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