Ein Power-Management-Feature, mit dem Apple die Leistung älterer Geräte drosselt, soll sich künftig deaktivieren lassen, verspricht Apple CEO Tim Cook in einem Fernsehinterview. Cook reagiert mit dieser Aussage auf Vorwürfe, dass Apple mit diesem Feature versucht haben soll, die Kunden zum Kauf eines neuen Gerätes zu bewegen.
„Wir haben eigentlich mitgeteilt, was wir in diesem Fall machen, aber offenbar haben da nicht viele Menschen zugehört“, erklärt Cook in einem Interview mit der Fernsehjournalistin Rebecca Jarvis von ABC News anlässlich der Investitionsankündigungen von Apple, bei dem neue Rechenzentren und rund 20.000 neue Stellen geschaffen werden sollen.
Aber Cook gesteht auch ein, dass „wir hier deutlicher hätten sein sollen“. Apple hatte mit einem Update in iOS die Leistung heruntergefahren, damit die Geräte nicht aufgrund geschwächter Akkus unerwartet herunterfahren. Apple hatte zwar von einem angepassten Powermanagement gesprochen, jedoch nicht klar gemacht, dass man dafür auch die Leistung der Geräte verändere.
Cook entschuldigt sich daher in dem Interview ein weiteres Mal dafür bei denjenigen, die dem Hersteller unterstellen, dass Apple andere Motivationen für diese Intransparenz habe.
„Wir fokussieren uns immer auf die Nutzererfahrung. Der Kern jeder Entscheidung, die wir treffen, ist der Nutzer“, versichert Cook. Daher habe Apple dafür entschieden, die Performance zu bremsen und so unerwartete Abstürze zu verhindern, damit Anwender weiterhin mit den Geräten arbeiten können.
Apple will nun in einem künftigen iOS-Update ein optimiertes Power-Management bereit stellen, das es den Nutzer erlauben soll, dieses
Feature abzustellen: „In einem Entwickler-Release, das nächsten Monat erscheinen wird, werden wir den Anwendern die Möglichkeit geben, die Gesundheit der Batterie zu überwachen. Das ist sehr, sehr transparent und das wurde so bislang auch noch nicht gemacht.“
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Apple werde dem Anwender dann auch mitteilen, dass die Performance-Reduzierung aktiv ist, wenn es der Zustand der Batterie fordert. „Und man das nicht möchte, dann kann man das auch ausschalten. Allerdings raten wir nicht dazu, weil wir glauben dass iPhones wichtig für die Anwender sind, und man nie vorhersehen kann, wann man es dringend braucht.“
Apple habe damit die Lehren aus dem Vorfall gezogen. Der Hersteller hatte sich bereits für das Feature entschuldigt, das zusammen mit iOS 10.2.1 auf Geräte wie das 6, 6s, 6 Plus, 6s Plus, 7, 7 SE und 7 Plus eingeführt wurde. Bei einer beeinträchtigten Batterie sorgt dieses Powermanagement für eine Leistungsdrosselung, damit der Akku nicht durch Leistungsspitzen überfordert wird, was dann in der Folge dazu führen kann, dass die Geräte abstürzen. Bei „gesunden“ Akkus wird diese Drosselung nicht aktiviert. Daher bietet Apple jetzt betroffenen Nutzern auch die Möglichkeit, verbilligt die Akkus der Geräte auszutauschen. Inzwischen sieht sich Apple mehreren Sammelklagen wegen dieses Features und der mangelnden Transparenz gegenüber.
Große Teile des Interviews aber betreffen die Ankündigung, dass Apple größere Teile des Auslandsvermögens von 250 Milliarden Dollar in die USA überführen wird und darauf 38 Milliarden Dollar Steuern zahlen wird. In den nächsten fünf Jahren will Apple zudem 30 Milliarden US-Dollar investieren und auch 20.000 neue Jobs schaffen. Auch ein neuer Campus USA soll dabei entstehen, der aber nicht in Kalifornien oder Texas beheimatet sein wird.
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3 Kommentare zu Cook: iPhone-Drosselung wird sich künftig deaktivieren lassen
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Wenn der Benzintank auf Reserve steht, lässt es ein Autohersteller nur noch zu, das Auto bis im dritten Gang zu fahren. Der Hersteller bietet neu die Möglichkeit, dieses Feature auszuschalten, rät aber davon ab, weil es sein kann, dass das Auto in so einem Fall ohne Benzin stehen bleiben könnte…
Es gilt, in der Situation den Verantwortlichen (= Fahrer in Deinem Beispiel) entscheiden zu lassen, was weiterhin passieren soll. Er kennt ja auch die Konsequenzen seines Handelns. Die Dynamik des Handelns muss erhalten bleiben, da man nicht alle Situationen a-priori vorhersehen kann.
Bevormunden kann man Kinder, nicht jedoch mündige & sachkundige User.
Warum nicht gleich so? Da hätte sich Apple die ganze schlechte Presse und die bösen Kommentare in den Foren ersparen können. Allerdings war eine gute Kommunikation von Apple zu den Kunden auch noch nie die große Stärke, obwohl hier wirklich alles nach Beschiss aussieht. Oder es war einfach nur alles Blödheit?