Sicherheitsforscher haben eine kritische Sicherheitslücke im Electron-Framework entdeckt, das für die Entwicklung von Windows-Desktop-Apps benutzt wird. Es macht die Anwendungen unter Umständen anfällig für Hackerangriffe. Cyberkriminelle können aus der Ferne Schadcode einschleusen und ausführen, die Kontrolle über die App übernehmen und Daten stehlen.
Electron wird für die Entwicklung von Cross-Plattform-Apps für Mac OS X, Linux und Windows benutzt, die auf JavaScript, HTML und CSS aufbauen. Die Schwachstelle mit der Kennung CVE-2018-1000006 betrifft allerdings nur das Microsoft-Betriebssystem. Zudem sind nur Apps unsicher, die einen eigenen Protokoll-Handler verwenden und sich selbst als voreingestellte App für dieses Protokoll registrieren. Wie das Protokoll registriert wird, ob per nativem Code, über die Windows Registry oder die zugehörige Electron-API, hat offenbar keinen Einfluss auf die Anfälligkeit.
Das Electron-Framework wird für zahlreiche weit verbreitete Desktop-Anwendungen benutzt. Darunter sind Apps wie Skype, Signal, Slack, Shopify und Surf. Allerdings sind nicht alle Apps automatisch angreifbar – entscheidend ist, wie der Entwickler die Electron-Protokolle einsetzt.
In seiner Sicherheitswarnung geht Electron nicht auf möglicherweise unsichere Apps ein. Es lässt sich also nicht einschätzen, wie viele Anwendungen angreifbar oder wie viele Nutzer gefährdet sind.
Im Gespräch mit Cyberscoop bestätigte Microsoft jedoch, dass die neueste Version von Skype die Anfälligkeit abschwächt. Für Nutzer dieser Version bestehe kein Risiko.
Electron hat das Framework inzwischen aktualisiert und die Sicherheitslücke damit geschlossen. Entwickler sollten das Update schnellstmöglich installieren. Sollte ein Upgrade nicht möglich sein, sollten Entwickler beim Aufruf der Funktion „app.setAsDefaultProtocolClient“ die Zeichenfolge „- -“ als letztes Argument anfügen. Sie verhindert, dass Chromium weitere Optionen verarbeitet und der Fehler ausgenutzt werden kann.
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[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]
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