Java Enterprise Edition (JEE) gehört der Geschichte an. Was bislang unter JEE entwickelt wurde, wird jetzt von der Eclipse Foundation als Jakarta EE weiter geführt. Oracle spendiert der Open Source Community zwar den Code, will jedoch die Kontrolle über den Markennamen Java behalten.
Als Oracle vor rund 10 Jahren Sun Microsystems übernommen hatte, galt Java neben MySQL als einer der wichtigsten Assets des Kaufs. Obwohl JEE nach wie vor eine verbreitete Plattform ist, verabschiedet sich Oracle immer mehr aus der Weiterentwicklung. Das ist wohl auf die Schwierigkeiten zurückzuführen, JEE zu Geld zu machen und vor allem auch auf die Schwierigkeiten bei der Lenkung der Java Community. Schon unter Sun war das Verhältnis nicht immer einfach. Unter der Leitung von Oracle wurde es nicht besser.
Daher hatte Oracle im August 2017 dann auch erklärt, dass man Java EE künftig besser einer Organisation wie Apache oder der Eclipse Foundation überlassen sollte, um agilere Prozesse oder flexiblere Lizenzierungen und einen neuen Governance-Prozess zu ermöglichen. Die von einem Hersteller dominierte Community hat sich als Modell damit nicht durchsetzen können.
Die Namenswahl ist nicht ganz zufällig. Die Apache Software Foundation hat zwischen 1999 bis 2011 sämtliche quelloffenen Java-Projekte unter Jakarta versammelt. Nachdem Oracle den Markennamen nicht aus der Hand geben will, hat sich Eclipse nun wieder für den alten Namen entschieden.
Die Java EE Guardians, eine Gruppe von Java-Experten, der auch der Java-Schöpfer James Gosling angehört, hatten Oracle gefragt, ob die Foundation nicht „Java EE“ und javax JEE-Packages verwenden dürfe, weil Java EE nach wie vor eine starke Marke bei Entwicklern ist. Vor allem sorgen Umbenennungen stets für zusätzliche Verwirrung, wie es bereits bei der Namensänderung von J2EE zu Java EE der Fall war. Eine weitere Umbenennung werde diese Verwirrung zusätzlich verstärken. Zudem existieren nach wie vor Ressourcen, die auf Java EE und javax-Packages verweisen. Oracle hat bislang das Ersuchen der Java EE Guardians nicht erhört.
Will Lyons, Produkmanager für Oracle WebLogic, erklärte, dass aus Kompatibilitätsgründen bestehende javax-Package-Namen bleiben können, neue API-Technologien jedoch den neuen Namen annehmen müssen.
Darüber hinaus werden auch weitere Projekte einen neuen Namen erhalten: Project Glassfish wird künftig unter Enterprise Glassfish weiter geführt. Der Java Community Process wird zur Eclipse EE.next Working Group (EE.next) und das Oracle Development Management bekommt den Namen Eclipse Enterprise for Java (EE4J) Project Management Committee (PMC).
Mike Milinkovich, Executive Director der Eclipse Foundation erklärt in einem Blog, dass EE.next ein Kompatibilitätsprogramm starten werde, um Entwicklern die Erlaubnis zu geben, den Markennamen Jakarta EE verwenden zu dürfen. Milinkovich erklärt jedoch, dass Entwickler die Plattform besser Jakarta EE nennen sollten und nicht EE4J , denn das sei lediglich ein Arbeitsname gewesen. Der Name wurde in einer Abstimmung ermittelt. Als Alternative stand „Enterprise Profile“ zu Auswahl. 64 Prozent sprachen sich für Jakarta aus.
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Oracle verabschiedet sich nicht von Java, sondern von der Java Enterprise Edition (EE), also von den Enterprise Java Beans (EJB). Und tatsächlich wurde dieses Uralt-Technik von modernen Ansätzen wie Rest-Services und Microservices ersetzt. Damit ist Java aber in keinster Weise tot, sondern folgt dem Trend zu dezentralen Systemen im Rahmen des Cloud-Computing. Viele Grossunternehmen haben übrigens aktuell grosse Mühe diese alten Enterprise Java Beans loszuwerden. Java ist und bleibt eine der meistgenutzten Computersprachen der Welt, die von Grossrechnern bis zum Handy einen reibungslosen Betrieb garantieren. Der Wegfall der Enterprise Edition ist kein Grund zur Trauer, sondern ein Grund zur Freude.
Happy Coding
Andreas