Malwarebytes hat den aktuellen Stand von Schadsoftware für Apples Desktop-Betriebssystem macOS untersucht. 2017 erhöhte sich die Zahl der Bedrohungen gegenüber dem Vorjahr um 270 Prozent. Unter anderem stellte der Sicherheitsanbieter eine deutliche Zunahme von Backdoor-Trojanern und Adware fest.
„2018 hat sich der Stand der Mac-Malware weiterentwickelt, da mehr und mehr Bedrohungen diese sogenannten undurchdringlichen Maschinen ins Visier nehmen“, schreibt Malwarebytes in seinem Blog. „Wir haben bereits vier neue Mac-Bedrohungen erlebt. Die erste, OSX.MaMi, wurde von jemandem in unserem Forum entdeckt, dessen DNS-Einstellungen verändert wurden und der sie nicht zurücksetzen konnte.“
Die Malware ändere aber nicht nur dauerhaft die DNS-Einstellungen, sondern lege auch ein neues Root-Zertifikat im Schlüsselbund ab. Die Hintermänner leiteten Nutzer zu Phishing-Websites um und tarnten diese mithilfe des Zertifikats als legitime Websites.
Als zweites Beispiel nennt Malwarebytes die Schadsoftware Dark Caracal, die von Lookout entdeckt und als Cross-Plattform-Backdoor beschrieben wurde – unter anderem eben auch für macOS X. Darüber hinaus gelang es Anfang des Jahres Hackern, der Website MacUpdate schädliche Links unterzuschieben. Statt beispielsweise den Browser Firefox herunterzuladen erhielten Nutzer eine Kopie, die einen Krypto-Miner enthielt.
Besorgniserregend ist laut Malwarebytes auch die Zunahme von unerwünschten Programmen für macOS, die inzwischen sogar über den Mac App Store verteilt würden. Bestimmte Kategorien von Software hätten einen derartig hohen Anteil an unerwünschten Programmen, dass sie vollständig als nicht vertrauenswürdig einzustufen seien. Dazu zählten unter anderem Sicherheitsanwendungen zum Schutz vor Viren und Adware.
„Unglücklicherweise habe viele Mac-User immer noch eine vollkommen falsche Vorstellung von der Sicherheit von macOS. Einige sagen immer noch, dass ‚Macs keine Viren bekommen‘ und verstecken sich dabei hinter dem technischen Detail, das keine Mac-Malware genau der strikten Definition eines ‚Virus‘ entspricht. Andere gehen von der falschen Annahme aus, dass Macs unangreifbar sind, indem sie Dinge sage wie ‚Macs haben Sandboxen, also können sie nicht infiziert werden‘.“
Da Mac-Nutzer zum Teil davon überzeugt seien, dass es keine ernsthaften Bedrohungen für macOS gebe, seien sie oftmals unvorsichtiger als bei der Nutzung eines Windows-PCs. Zudem gebe es für den durchschnittlichen Mac-Nutzer keinen effektiven Schutz vor Adware und unerwünschten Programmen, da die von Apple ab Werk angebotenen Sicherheitsfunktionen diese Bedrohungen nicht berücksichtigten.
Zur Zahl der 2017 entdeckten Schadprogramme für Apple-Computer machte Malwarebytes keine Angaben – wahrscheinlich auch, weil sie im Vergleich zu Windows verschwindend klein sein wird. Darüber hinaus muss man Malwarebytes natürlich auch unterstellen, dass es seine Analyse zum Stand der Mac-Malware als Verkaufsargument für seine eigenen Sicherheitslösungen nutzt. Andererseits ist unbestritten, dass es schädliche und unerwünschte Software für macOS gibt und Mac-Nutzer dieser immer häufiger ausgesetzt sind – zum Teil eben auch schutzlos.
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