Nach einer Untersuchung von Passwort-Dienstleister Lastpass geht Deutschland eindeutig als Spitzenreiter hervor, wenn es um die proaktive Passwortsicherheit geht. 42 Prozent der befragten deutschen Nutzer ändern ihre Passwörter regelmäßig. Im Vergleich dazu tun dies Amerikaner nur zu 28 Prozent und Franzosen zu 24 Prozent.
Auch was die Verwendung mehrmals verwendeter Passwörter anbelangt, sind deutsche Anwender im internationalen Vergleich besonders problembewusst. Nur weniger als ein Viertel nutzt dasselbe oder ein ähnliches Passwort für verschiedene Konten. In Australien beläuft sich dieser Anteil auf 36 Prozent.
Ein Hauptantrieb bei der Verwendung eines Passworts für mehrer Konten liegt in der Angst der Nutzer, das Passwort zu vergessen: 41 Prozent der deutschen Nutzer geben dies als Grund für Wiederverwendung eines Passworts an. In Frankreich liegt dieser Wert bei 59 Prozent und in Großbritannien sogar bei 66 Prozent.
Auf globaler Ebene ergab die Studie, dass es zwischen Passwörtern für berufliche und private Konten keine klare
Trennung gibt. Nahezu 50 Prozent der Benutzer geben an, ihre Passwörter für verschiedene Arten von Konten gleich zu behandeln. Deutsche legen jedoch mehr Wert auf die Sicherheit – 60 Prozent von ihnen erstellen sowohl für berufliche als auch private Konten sichere Passwörter. Im Vergleich dazu tun dies nur 54 Prozent der Amerikaner und 52 Prozent der Franzosen.
Widersprüche in Sachen Passwortverwendung
Die Untersuchung bringt auch Widersprüche ans Licht. 72 Prozent der Befragten geben an, gut über empfohlene Passwortpraktiken informiert zu sein. Und dennoch finden es 64 Prozent dieser Benutzer am wichtigsten, dass ihr Passwort einfach zu merken ist. 91 Prozent wissen, dass die Verwendung desselben oder eines ähnlichen Passworts für mehrere Konten ihre Sicherheit gefährdet. Und trotzdem verwenden 59 Prozent meistens oder immer dasselbe Passwort respektive eine leicht abgeänderte Version.
69 Prozent haben ein banges Gefühl, wenn sie in den Nachrichten von gehackten Passwörtern hören. Und dennoch würden nur 55 Prozent ihr Passwort ändern, nachdem ihr Konto gehackt wurde. Diesbezüglich ergreifen Amerikaner und Australier am ehesten Maßnahmen. 60 Prozent geben an, nach einem solchen Vorfall, ihre Passwörter zu aktualisieren. 43 Prozent aktivieren sogar eine Zwei-Faktor-Authentifizierung.
Zwei-Faktor-Authentifizierung: Mehr Sicherheit für Facebook, Twitter und andere Dienste
Fast täglich wird über den Verlust von Zugangsdaten berichtet. Gegen den Missbrauch dieser Daten können sich Anwender mit der Aktivierung einer Zwei-Faktor-Authentifizierung schützen. Wie das genau funktioniert, erläutert der folgende Artikel.
Für die Verwaltung von Passwörtern setzen immer mehr Benutzer auf einen sogenannten Passwort-Manager. 16 Prozent der Befragten geben an, eine solche Lösung zu verwenden. In 2016 lag der Wert noch bei 11 Prozent. LastPass belegt laut der Studie mit einem Anteil von 27 Prozent den ersten Rang. Keeper folgt mit knapp 21 Prozent, 1Password mit 18,4, KeePass mit 18,7 und Dashlane mit 12, 9 Prozent. Interessant ist auch, dass vor allem ältere Anwender (35- bis 54-Jährige) für die Verwendung eines Passwortmanagers entscheiden, da sie in Browser angebotene Lösungen für nicht sicher genug halten.
Lastpass hat im Rahmen der Studie „Psychologie der Passwörter“ 2000 Teilnehmer aus den USA, Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Australien befragt. Damit wollte die LogmeIn-Tochter herausfinden, wie Benutzer Passwörter erstellen, ändern und verwalten.
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